Von 1974/75 bis 1980 studierte sie an Philipps-Universität Marburg Romanische Philologie, Geschichte und Sozialkunde und legte 1980 das erste Staatsexamen ab. Bereits ab 1979 war sie – zunächst als studentische Hilfskraft – auch am Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL) tätig, dessen Leitung damals bei ihrem akademischen Lehrer, Prof. Dr. Fred Schwind lag. In der Folge war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Ausstellung zum 750. Todestag der Heiligen Elisabeth von Thüringen (1981) und für den Geschichtlichen Atlas für Hessen[3] tätig sowie für den Hessischen Städteatlas.[4] Mit einer Untersuchung über das Deutschordenshaus Marburg im Spätmittelalter wurde sie 1988 zum Dr. phil.promoviert und war Akademische Rätin am HLGL. Seit 1995 war sie dessen Leiterin. Ab 1993 nahm sie einen Lehrauftrag an der Philipps-Universität am Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften wahr und wurde im Jahr 2000 zur Honorarprofessorin ernannt.[5]
Für ihr Engagement, „das gesammelte Wissen des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen und zu vermitteln, die Einrichtung zu öffnen und ins digitale Zeitalter zu überführen“, hat Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn ihr im Dezember 2020 die Goethe-Plakette verliehen, die höchste Auszeichnung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst.[6]
Mit ihrem Ruhestand ab Juli 2021 folgte ihr Sabine Mecking, Professorin für Hessische Landesgeschichte an der Philipps-Universität Marburg, in dem Leitungsposten nach. Ursula Braasch-Schwersmann war mit dem Archivar und Historiker Aloys Schwersmann (1945–2017) verheiratet.[7]
Mitgliedschaften
Ursula Braasch-Schwersmann nahm zahlreiche Funktionen wahr. Sie war Mitglied[8]
Ein Verzeichnis der Veröffentlichungen von Ursula Braasch-Schwersmann (Stand 2020) findet sich in der Festschrift Mehr als Stadt, Land, Fluss.[10]
Das Deutschordenshaus Marburg: Wirtschaft und Verwaltung einer spätmittelalterlichen Grundherrschaft (= Untersuchungen und Materialien zur Verfassungs- und Landesgeschichte. Bd. 11). Elwert, Marburg 1989, ISBN 3-7708-0907-6.
mit Peter Zientkiewicz: Hessischer Städteatlas. Teil 1, Nr. 3: Butzbach. Hrsg.: Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde. Marburg 2005, ISBN 3-87707-643-2.
mit Peter Zientkiewicz: Hessischer Städteatlas. Teil 1, Nr. 5: Homberg, Ohm. Hrsg.: Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde. Marburg 2005, ISBN 3-87707-644-0.
mit Peter Zientkiewicz: Hessischer Städteatlas. Teil 1, Nr. 6: Limburg. Hrsg.: Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde. Marburg 2005, ISBN 3-87707-645-9.
mit Peter Zientkiewicz: Hessischer Städteatlas. Teil 1, Nr. 7: Michelstadt. Hrsg.: Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde. Marburg 2005, ISBN 3-87707-648-3.
mit Peter Zientkiewicz: Hessischer Städteatlas. Teil 1, Nr. 8: Wetter. Hrsg.: Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde. Marburg 2005, ISBN 3-87707-642-4.
Herausgeberin: Wigand Gerstenberg von Frankenberg 1457–1522. Die Bilder aus seinen Chroniken Thüringen und Hessen – Stadt Frankenberg (= Untersuchungen und Materialien zur Verfassungs- und Landesgeschichte. Band 23). Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde, Marburg 2007, ISBN 978-3-921254-86-8.
mit Peter Zientkiewicz: Hessischer Städteatlas. Teil 1, Nr. 2: Bad Hersfeld. Hrsg.: Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde. Marburg 2007, ISBN 978-3-87707-649-1.
Literatur
Lutz Vogel, Ulrich Ritzerfeld, Melanie Müller-Bering, Holger Th. Gräf, Stefan Aumann (Hrsg.): Mehr als Stadt, Land, Fluss. Festschrift für Ursula Braasch-Schwersmann. Verlag Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 2020, ISBN 978-3-87707-197-7 (Inhaltsverzeichnis).
Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.): Ursula Braasch-Schwersmann †. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 72 (2022), S. XIIIf. [Nachruf].
↑Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.): Ursula Braasch-Schwersmann †, S. XIII.
↑Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.): Ursula Braasch-Schwersmann †, S. XIIIf.
↑Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.): Ursula Braasch-Schwersmann †, S. XIII.
↑Schriftenverzeichnis von Ursula Braasch-Schwersmann. In: Lutz Vogel, Ulrich Ritzerfeld, Melanie Müller-Bering, Holger Th. Gräf, Stefan Aumann (Hrsg.): Mehr als Stadt, Land, Fluss. Festschrift für Ursula Braasch-Schwersmann. Schmidt, Neustadt an der Aisch 2020, ISBN 978-3-87707-197-7, S. 391–397.