Die Universität Gent (niederländisch: Universiteit Gent; kurz: UGent), früher Rijksuniversiteit Gent (oder RUG), ist eine staatliche Universität in Flandern, Belgien, in der Stadt Gent.
Nach der belgischen Revolution wurde die Genter Universität zu einem französischsprachigen Institut (bis dahin war die UnterrichtsspracheLatein)[5], damals die Sprache der intellektuellen Elite. Trotzdem unternahm die Flämische Bewegung Versuche, sie zu „verniederländischen“. Einen dieser Versuche gab es während des Ersten Weltkriegs 1917, aber nach dem Krieg wurde er rückgängig gemacht. Die Flämisierung der Universität Gent wurde im Ersten Weltkrieg unter anderem von der Flamenpolitik der deutschen Besatzer unterstützt. 1930 wurde die Universität endgültig niederländischsprachig. Der erste Rektor war August Vermeylen (bis 1932).
Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften gehört zu den besten 6 % der Wirtschaftshochschulen weltweit und ist international durch die AACSB akkreditiert.[6][7]
Organisation
An der Universität studieren über 41.000 Studenten, davon circa 1.100 aus anderen EU-Ländern und ungefähr 1.000 aus Nicht-EU-Ländern. An der Universität (ohne Universitätsklinik) sind an elf Fakultäten etwa 6.800 Mitarbeiter beschäftigt, davon ca. 920 Professoren und über 1.700 Assistenten und sonstige Forscher, dazu gut 1.900 drittmittelfinanzierte Wissenschaftler. Rektor ist Rik Van de Walle. Die Universität verfügt über einen Etat von über 400 Millionen Euro.
Eines der bekanntesten Gebäude der Universität ist der sogenannte „Bücherturm“ des Architekten Henry van de Velde, der die Universitätsbibliothek beherbergt. Der Turm ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Gita Deneckere: From the ivory tower. 200 years of Ghent University. Tijdsbeeld, Gent 2018, ISBN 978-94-90880-19-4.
Ruben Mantels, Hans Vandevoorde: „Maar wat een wespennest!“ Het rectoraat van August Vermeylen en de vernederlandsing van de Gentse Universiteit. UGentMemorie, Gent 2010, ISBN 978-90-382-1654-6.
Jos Vinks: Der Nationalismus in Flandern, Geschichte und Idee. Vaterstetten, 1978.
↑Siehe: Hubert Nélis, Inventaire des archives de l'Université de l'État à Louvain, Brüssel, Hayez, 1917, S. 8: „tous les professeurs, à l'exception de ceux de littératures hollandaise et française, de la pratique du droit et des sciences économiques, devaient aux termes de la loi, se servir dans leurs leçons de la langue latine“.