Der U-Bahnhof Kaiserin-Augusta-Straße entstand im Rahmen der Südverlängerung des Tempelhofer Zweigs der Nord-Süd-Bahn bis nach Alt-Mariendorf. Die Planung dazu reicht bis in die Weimarer Republik zurück, der Bau dieses Streckenabschnitts wurde aber erst 1961 begonnen. Als einer der ersten U-Bahnhöfe Berlins wurde dieser Bahnhof – ebenso wie die meisten anderen zeitgleich entstandenen Bahnhöfe der südlichen Nord-Süd-Linie sowie der Linie U7 – von Rainer G. Rümmler gestaltet.
Rümmler orientierte sich dabei an Bruno Grimmeks Entwurf für den U-Bahnhof Alt-Tempelhof und konzipierte einen 110 Meter langen und sieben Meter breiten Mittelbahnsteig mit zwei Zugängen zur Albrechtstraße im Norden und zur namensgebenden Kaiserin-Augusta-Straße im Süden. Die Wände hinter den Gleisen wurden mit kleinteiligen dunkelgrünen Keramikfliesen verkleidet, die Stützsäulen wurden weiß gefliest. Der Boden ist asphaltiert. Nachdem sich die Keramikverkleidung der Hintergleiswände im Laufe der Zeit gelöst hatte, wurden die Wände dunkelgrün gestrichen.
Im Jahr 1991 erhielt der Bahnhof einen direkten Zugang zum darüberliegenden Karstadt-Kaufhaus. Durch eine Aufzugsanlage zum Tempelhofer Damm im nördlichen Bereich ist die Barrierefreiheit des Bahnhofs seit dem 18. März 2011 gewährleistet. Die Baukosten für den Aufzug beliefen sich auf rund 900.000 Euro.[1] Bei der Grundinstandsetzung des Bahnhofs im Jahr 2022 erhielt der U-Bahnhof ein blau-weißes Farbkonzept. Monochrome Motive zeigen abwechselnd Porträts der Namensgeberin in verschiedenen Lebensphasen sowie die Schlösser von Weimar, Koblenz, Berlin und Babelsberg, in denen sie zu diesen Zeiten residierte.
Am U-Bahnhof bestehen Umsteigemöglichkeiten von der Linie U6 zur Omnibuslinie 184 der BVG.
Literatur
Jürgen Meyer-Kronthaler: Berlins U-Bahnhöfe – Die ersten hundert Jahre. 2. korr. und erw. Auflage. be.bra verlag, Berlin 1996, ISBN 3-930863-16-2, S. 136.