Tsushima liegt in der Koreastraße und spaltet diese in einen westlichen und einen östlichen Kanal. Dieser östliche Kanal wird auch Tsushima-Straße genannt. Jenseits der Tsushimastraße liegt die japanische Insel Kyūshū, jenseits der Koreastraße die Koreanische Halbinsel. Die Insel liegt am südlichsten Punkt des Japanischen Meeres. Unweit südlicher, unmittelbar nach den beiden Straßen, fängt das Ostchinesische Meer an. Tsushima ist von allen Inseln des Inselstaates Japans diejenige, welche dem asiatischen Festland am nächsten liegt. Die kürzeste Entfernung von der Insel zum Festland beträgt etwa 50 Kilometer. Dort liegt die südkoreanische Stadt Busan.
Die 696,44 km²[2] große Insel Tsushima besteht aus zwei Hauptinseln: Kami-jima (上島, „obere Insel“) im Norden und Shimo-jima (下島, „untere Insel“) im Süden. Sie sind im Westen durch die tief einschneidende Aso-Bucht (浅茅湾) und daran anschließend durch einen etwa 50 Meter breiten Meereskanal getrennt. Sie werden durch eine Brücke, über welche die Nationalstraße 382 verläuft, miteinander verbunden.[3] Die 2 Hauptinseln sind von 13 kleineren Inseln umgeben. Zusammen mit der Insel Iki bilden sie den Nationalpark Iki-Tsushima.
Die höchste Erhebung ist der Yatate (矢立山, -yama, 34° 11′ N, 129° 14′ O34.1775129.22611111111649) auf der Insel Shimo-jima mit 649 m. Weitere Berge sind der Ariake (有明山, -yama, 34° 12′ N, 129° 16′ O34.204444444444129.265558) mit 558 m, der Shira-dake (白嶽, 34° 16′ N, 129° 15′ O34.264166666667129.24972222222518) mit 518 m und der Mitake (雄岳)/Odake (御岳) (34° 34′ N, 129° 23′ O34.571944444444129.38166666667479) mit 479 m auf der Insel Kami-jima.[4]
Verwaltung
Tsushima gehört zur japanischen Präfektur Nagasaki. Wegen der abgelegenen Lage werden jedoch viele Verwaltungsfunktionen vom Regionalbüro Tsushima (対馬地方局, Tsushima chihō kyoku) – bis 2004 Unterpräfektur Tsushima – wahrgenommen. Die Stadt Tsushima (708,89 km²) umfasst seit 1. März 2004 alle Ortschaften der Insel. Bis dahin war die Stadt Izuhara der Hauptort der Insel.
1861 wollte das Russische Reich die strategisch wichtige Insel besetzen. Die Russische Ostasienpolitik zielte zu dieser Zeit auf eine kontinentale Ausdehnung des Russischen Reichs im Fernen Osten ab. Nachdem die britische Regierung allerdings entschieden Protest gegen die Annexion der Insel eingelegt hatte, sah die russische Regierung von diesem Vorhaben ab und zog sich zurück.[5]
Am 1. März 2004 wurden die Dörfer und Städte der Insel zur gleichnamigen Stadt Tsushima zusammengelegt. Vor der Vereinigung war Izuhara die größte Stadt.
Fauna
Die Froschart Rana tsushimensis ist ausschließlich auf Tsushima verbreitet.
Popkultur
Im Jahr 2020 erschien das von der Firma Sucker Punch entwickelte VideospielGhost of Tsushima. In diesem spielt man einen Samurai, der die erste Mongoleninvasion der Insel Tsushima mit Guerilla-Taktiken aufzuhalten versucht.
Literatur
Morinosuke Kajima: Geschichte der japanischen Aussenbeziehungen. Band 1: Von der Landesöffnung bis zur Meiji-Restauration. Wiesbaden 1976, ISBN 3-515-02554-5.
S. Noma (Hrsg.): Tsushima. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1633.
Einzelnachweise
↑長崎県異動人口調査 | 長崎県.長崎県, 1. März 2021, abgerufen am 31. März 2021 (japanisch).
↑島面積. (PDF; 136 kB) Kokudo Chiriin, 1. Oktober 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juni 2016; abgerufen am 3. August 2016 (japanisch).