Die Durchmesser der Anlagen liegen zwischen fünf und 25 m. Die Steine liegen in Endlosreihen, meistens lose dicht aneinander auf dem Erdboden, sie bilden ein begehbares unverzweigtes (endloses) Wegsystem. In Grundriss und Größe ähneln sie den europäischen Rasenlabyrinthen.
Die kurvilineare Figur ist unabhängig voneinander in verschiedenen Kulturen entstanden und taucht in vielen Varianten, nicht nur in Europa (Mollerup Skov) auf, sondern auch in der Neuen Welt, so in der Nazca-Kultur in Peru und bei den nordamerikanischen Hopi-Indianern.[1]
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Trojaburgen fanden oder finden sich häufig in Küstennähe und auf Inseln (Gotland), seltener im Binnenland (z. B. Labyrinth von Tibble).
Eine der ältesten Darstellungen, bei dem ein Labyrinth mit dem Begriff (Troja) verbunden ist, stammt von einer etruskischen Vase aus Tragliatella aus dem 7. Jahrhundert v. Chr., wo der Name „Truia“ eingeritzt ist. Die Form war in Europa schon in der Antike bekannt, sie wurde auf griechischen Münzen abgebildet. Eine Wandzeichnung in Pompeji mit dem Text „HIC HABITAT MINOTAVRUS“ bringt sie mit der Sage von Minotaurus und dem Labyrinth von Knossos auf Kreta in Zusammenhang.
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Weitere Labyrinthe finden sich in mittelalterlichen Kirchenmalereien in Dänemark[2], Schweden (Hablingbo), Frankreich und Italien.
Die meisten Trojaburgen sind offenbar jüngsten Ursprungs (19. und 20. Jahrhundert). Die Altersbestimmung ist meist schwierig, da nur über wenige Anlagen schriftliche Zeugnisse existieren. Eine Altersbestimmung kann mit der Lichenometrie versucht werden.
Zu welchem Zweck man die Steinlabyrinthe verwandte, ist unbekannt. Tanzspiele („Jungfrudans“) im Mittelalter, Trainieren von Streitrossen und religiöse Riten wurden vorgeschlagen.
Die norwegischen Labyrinthe bilden die westliche Gruppe. Auffällig ist, dass sie nicht in Kirchen gefunden werden. In Seljord ist eines an die westliche Fassade in der Nähe des Eingangs gemalt. In Vestre Slidre liegt eines an der Außenseite der Kirchentür. Die Lage der Labyrinthe könnte darauf hindeuten, dass sie einem apotropäischen Zweck dienten. Labyrinthe auf oder neben Kirchentüren bleiben auf Norwegen beschränkt.
Literatur
Christina Bäcksbacka: Stenlabyrinter i Finland. Finska Fornminnesföreningens Månadsblad (1972)
Frithjoff Hallmann: Das Rätsel der Labyrinthe. Ardagger, Damböck 1994, ISBN 3-900589-15-1.
Waltraud Hunke: Die Trojaburgen und ihre Bedeutung. Dissertation. München 1941.
John Kraft: Die Göttin im Labyrinth. edition amalia, Bern 1997, ISBN 3-905581-00-0.
Hermann Kern: Labyrinthe. 4. Auflage. Prestel, München 1999, ISBN 3-7913-0614-6.
Dennis Krüger: Das Symbol der Trojaburg. In: Trojaburg. 3/2006.
Mechthild Meinike: Die Trojaburg von Steigra. In: Megalithos. 3/2005.
Reinhard Schmoeckel: Die Trojamär in den frühen fränkischen Quellen. In: Trojaburg. 1/2006.
Siegfried Schumann: Im Bannkreis von Trojaburgen, heiligen Steinen und Kultplätzen. Bottendorf 2015
↑In vier dänischen Dorfkirchen sind Trojeborgen als Fresken des 15. Jahrhunderts zu sehen. In sechs anderen Kirchen sind sie registriert und übermalt worden. In der Gevninge Kirche bei Roskilde gibt es zwei mit etwa 50 cm Durchmesser auf der Wand über dem Altarbogen. Auf einem der Gewölbe in der Kirche von Hesselager im östlichen Funen gibt es ein Labyrinth von etwa 40 cm Durchmesser. In der alte Kirche von Skive liegt eines auf der Westwand, hat etwa 125 cm Durchmesser und ist halb hinter dem Orgel verborgen. Ein besonders schönes Labyrinth befindet sich in der Kirche von Roerslev östlich von Middelfart. Die zweifarbige Troeborg liegt über dem Altarbogen und misst 125 × 110 cm.