Typ I, Synonym: Giedion-Syndrom[5], geringergradige Veränderungen, Mutationen im TRPS1-GenGenort q23.3.[7]
Typ II, Synonym: Langer-Giedion-Syndrom mit zusätzlich Multiplen kartilaginären Exostosen (auch alleine als eigenständige Erkrankung vorkommend), Mutationen im Genort q24.11-q24-13[8]
Typ III, Synonym: Sugio-Kajii-Syndrom (ursprünglich unrichtig als Ruvalcaba-Syndrom)[9], wie Typ I, jedoch höhergradige Veränderungen (in älterer Literatur erfolgt diese Unterscheidung noch nicht), Mutationen im gleichen Gen an q23.3.[10]
Zusätzlich finden sich Kleinwuchs, ausgeprägte Verkürzung aller Phalangen und Metacarpal- und Metatarsalknochen. Häufig finden sich Morbus-Perthes-ähnliche Hüftkopfveränderungen.[12]
Typ III
Hierbei handelt es sich um eine besonders ausgeprägte Variante des Types I mit stark ausgeprägtem Minderwuchs und sehr schwerer Brachydaktylie.
Typ II
Zusätzlich findet sich eine verminderte Intelligenz und bereits in den ersten Lebensjahren auftretende Exostosen vor allem an den Enden der langen Knochen auf mit Schmerzen, Funktionseinschränkungen und Deformierungen.[13]
Weitere Synonyme sind: Alè-Calò-Syndrom[1] nach den Erstbeschreibern der klinischen Befunde von 1961, dem Italienischen Radiologen G. Alè und dem italienischen Kinderarzt S. Calò.[14]; Giedion-Langer-Syndrom nach dem Schweizer Kinderradiologen Andres Giedion[15]; Multiple kartilaginäre Exostosen – periphere Dysostosen-Syndrom
Ursächlich liegen Mikrodeletionen mit Verlust von mindestens 2 Genen zugrunde: im genannten TRPS1-Gen, im EXT1-Gen an q24.11 (für die Exostosin Glycosyltransferase 1)[16] sowie im RAD21-Gen an gleicher Stelle (für die Cohesin Untereinheit SCC1 (RAD21))[17]. Da alle infrage kommenden Mutationen im Chromosom 8 an q24.1 lokalisiert sind, ist auch die Bezeichnung Chromosome 8q24.1 Deletion Syndrome gebräuchlich.
Therapie
Die Behandlung ist bei allen Typen symptomatisch und schließt evtl. auch plastisch-chirurgische Maßnahmen ein.
↑ abcdBernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
↑G. Klingmüller: Über eigentümliche Konstitutionsanomalien bei 2 Schwestern und ihre Beziehungen zu neueren entwicklungspathologischen Befunden. In: Der Hautarzt; Zeitschrift für Dermatologie, Venerologie, und verwandte Gebiete. Band 7, Nummer 3, März 1956, S. 105–113, ISSN0017-8470. PMID 13318598.
↑Y. Sugio, T. Kajii: Ruvalcaba syndrome: autosomal dominant inheritance. In: American journal of medical genetics. Band 19, Nummer 4, Dezember 1984, S. 741–753, doi:10.1002/ajmg.1320190414, PMID 6517098.
↑G. Alè, S. Calò: Su di un caso di disostosi periferica associata con esostosi osteogeniche multiple ed ipossomia disuniforme disarmonica. In: Annali di radiologia diagnostica. Band 34, November 1961, S. 376–385, ISSN0003-4673. PMID 13860224.
↑A. Giedion: Das Tricho-rhino-phalangeal Syndrom. In: Helvetica Paediatrica Acta Bd. 21, S. 475–482, 1966
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