Der höchste Punkt des Ortes befindet sich auf 339 m ü. NHN (Damwildhof Jäger), der niedrigste auf etwa 309 m ü. NHN an der Aurachbrücke.
Geschichte
Das nordöstliche Gebiet des Steigerwaldes wurde bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts von Slawen bewohnt.[2] Diese slawischen Siedler gründeten vermutlich im 8./9. Jahrhundert die Rodung Tretzendorf. Bestimmungswort ist wohl ein slawischer Vorname Drez/Droz (vgl. Nachbarort Trossenfurt und Trosdorf bei Bischberg).[3] Der Ort wurde 1279 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Katharinenspital (heute Bürgerspital) in Bamberg besitzt um Tretzendorf ansehnliche Waldungen und mehrere sehr gute Fischteiche. Die Bewohner lebten früher hauptsächlich vom Holzhandel, denn die Bodenverhältnisse erlaubten nur mittelmäßigen Getreideanbau.
Am Ende des 19. Jahrhunderts, begünstigt durch den Bauboom der Gründerzeit, eröffnete Conrad Vetter (Deutsche Steinwerke AG) in der Umgebung von Trossenfurt und Tretzendorf bedeutende Steinbrüche von Sandstein.
Tretzendorf gehört seit dem 1. Mai 1978 zur neugebildeten Gemeinde Oberaurach.[4]
Kirchliche Verhältnisse
Die Einwohner von Tretzendorf besaßen nie eine eigene Kirche oder Kapelle, sondern besuchten immer den Gottesdienst in Trossenfurt:
→ Kirchliche Verhältnisse in Trossenfurt
Das Rathaus der Gemeinde Oberaurach befindet sich in einem Barockschlösschen. Das aus Sandstein errichtete, denkmalgeschützte Gebäude mit Mansardwalmdach und Portal mit Wappen diente zuvor als Forsthaus und wurde 1768/72 als Rittersitz errichtet. In dem sich anschließenden Park befindet sich ein Teich, an dessen Stelle befand sich die mittelalterliche Wasserburg Tretzendorf
Weisbrunner Weg 1: eingeschossiges Bauernhaus mit Satteldach und Fachwerkgiebel aus dem 18. Jahrhundert
Weisbrunner Weg 2: alter fränkischer Dreiseithof, rechte schmale lange Halle diente als eines der ersten Sägewerke im Steigerwald
Joseph Anton Eisenmann und Carl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern, Band II, 1832
Looshorn, Johann: Die Geschichte des Bisthums Bamberg, 7 Bände, Bamberg 1886–1910
Klarmann, Johann Ludwig: Der Steigerwald in der Vergangenheit, Gerolzhofen 1909
Alexander Tittmann: Haßfurt – der ehemalige Landkreis, München 2003 (Veröffentlichung der Kommission für bayerische Landesgeschichte, Teil Franken, Reihe I, Heft 33)
Karlheinz Deschner: „Dornröschenträume und Stallgeruch“
Karlheinz Deschner: „Die Nacht steht um mein Haus“
↑Klarmann, Johann Ludwig, Der Steigerwald in der Vergangenheit, S. 26–28
↑Looshorn, Johann, Die Geschichte des Bisthums Bamberg, Band 2, Seite 795
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.760.