Touros, amtlich portugiesischMunicípio de Touros, ist eine Gemeinde in Rio Grande do Norte in der NordostregionBrasiliens. Der Ort ist auch als „Esquina Brasiliera“ (Brasilianische Ecke) bekannt, da er sich an der nordöstlichsten Ecke des Landes befindet und die nächstgelegene südamerikanische Stadt zu Afrika ist (2841 km von Kabrousse im südwestlichen Senegal entfernt). Die Gemeinde hatte mit Schätzung zum 1. Juli 2021 33.716 Einwohner, die Tourenser genannt werden und auf einer Gemeindefläche von rund 754 km² leben.[2] Die Entfernung zur Hauptstadt Natal beträgt 91 km.
Touros hat viele Fische und es gibt ein nahe gelegenes Meerwasserbecken (parracho) im Ozean, das von Korallenriffen gebildet wird.[4]
Die Höhe liegt zwischen 2 Metern (Zentrum der Stadt am Meer) und 72 Metern im Landesinneren.
Klima
In Touros herrscht tropisches Klima. Im Südwinter gibt es deutlich weniger Niederschläge als im Südsommer. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Aw. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 26,2 °C. Innerhalb eines Jahres gibt es 976 mm Niederschlag.[1]
Geschichte
In den 1790er Jahren (1792 bis 1796) kam es zu einer Dürre im damaligen Kapitanat Rio Grande, die landwirtschaftliche Betriebe und Arbeiter nach Touros brachte, da dort das Land fruchtbar war und für die Landwirtschaft genutzt werden konnte.
Die anfängliche Siedlung, ein Fischerdorf, wurde am 5. September 1823 zu einem Bezirk, dem Distrito de Touros. 1832 wurde der Pfarrbezirk Freguesia do Bom Jesus dos Navegantes do Porto de Touros gegründet. Am 11. April 1833 erhob der Beschluss des Provinzrates der Provinz Rio Grande do Norte Touros zu einer Vila (Vila de Touros), die auch von Ceará-Mirim getrennt wurde. Dies wurde im Landesgesetz Nr. 21 vom 27. März 1835 bestätigt,[5] was auch als Gründungsdatum des Munizips gilt.
Das Gemeindegebiet war ursprünglich sehr groß, sie hatte 180 km Küste. Später wurden aus Touros eigene Gemeinden gegründet, darunter 1962 Maxaranguape, Pureza und São Miguel do Gostoso.
Verwaltungsgliederung
Touros besteht aus einem Gesamtbezirk mit 27 benannten Siedlungen:
Arribão
Assentamento Aracati
Assentamento Canudos
Assentamento Chico Mendes I
Assentamento Chico Mendes II
Assentamento Planalto do Retiro
Santo Antônio
Baixa do Quinquim
Boa Cica
Boqueirão
Cajá
Cajueiro
Carnaubal
Carnaubinha
Geral
Golandim
Lagoa de Serra Verde
Lagoa do Sal
Monte Alegre
Perobas
Santa Luzia
São José
Tubiba
Vila Assis
Vila Israel
Vila Maine
Zabelê.
Demografie
Ethnische Zusammensetzung
Gruppe *
1991
2000
2010
wer sich als …
Weiße
5.910
9.246
9.305
weiß bezeichnet
Schwarze
274
1.484
1.224
schwarz bezeichnet
Gelbe
38
33
311
von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune
20.739
16.960
20.217
braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene
–
–
32
Ureinwohner oder Indigener bezeichnet
ohne Angabe
81
156
–
* Anmerkung: Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[6]
Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[7]
Sehenswürdigkeiten
Der Farol do Calcanhar, zeitweilig Brasiliens größter Leuchtturm, befindet sich in Touros. Das Touros Village Beach Resort ist auch eine Touristenattraktion[8] sowie die denkmalgeschützte Forte de Touros (Festung von Touros) aus dem Jahr 1808. Touros verfügt über Strände wie den Praia de Perobas oder Lagoa do Sal und Dünen.
Leuchtturm Calcanhar
Hauptkirche von Touros
Praia de Perobas
Lagoa do Sal
Transport und Verkehr
Der nördlichste Abschnitt der Fernstraße BR-101 befindet sich in Touros, dem Beginn der mit 4572 km längsten Fernstraße Brasiliens, die kurz hinter São José do Norte (Bundesstaat Rio Grande do Sul) endet.
Stadtwappen und Flagge
Das Stadtwappen enthält mittig im Schild die Hauptattraktion, den Leuchtturm von Calcanhar. Im Inneren befinden sich vier Teile, oben links und unten links lila und die anderen beiden weiß, unten links eine Palme und unten rechts ein Segelboot im Wasser.
Die Flaggenfarbe ist Hellblau mit einem weißen Abschnitt.
Natur
Im Meer gibt es Meerestiere wie Fische, Weichtiere etc. Eine im Atlantik östlich von Touros heimische Zapfenschneckenart ist Conus tourosensis, die im März 2018 erstbeschrieben wurde.[9]
Nilson Patriota: Touros, uma cidade do Brasil. Departamento Estadual de Imprensa, Natal, RN 2000.
Secretaria de Estado do Meio Ambiente e dos Recursos Hídricos, Instituto de Sustentável e Meio Ambiente do Rio Grande do Norte (Hrsg.): Perfil do seus municípios, Touros. Natal, RN 2008 (brasilianisches Portugiesisch, archive.org [PDF]).
Weblinks
Commons: Touros – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Touros, Brazil. In: planetware.com. web.archive.org, 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2007; abgerufen am 6. Januar 2022.
↑IBGE: Manual do Recenseador. Rio de Janeiro 2009, S.152 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [PDF; 7,0MB; abgerufen am 16. Oktober 2022] Anweisung an den Zähler: „Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen … Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.“).