Die Tour der englischen Rugby-Union-Nationalmannschaft nach Südafrika 1984 umfasste eine Reihe von Freundschaftsspielen der englischen Rugby-Union-Nationalmannschaft. Sie reiste im Mai und Juni 1984 durch Südafrika und bestritt während dieser Zeit sieben Spiele. Darunter waren zwei Test Matches gegen die südafrikanischen Springboks, die beide verloren gingen. Hinzu kamen fünf weitere Spiele gegen Auswahlmannschaften, in denen den Engländern vier Siege und ein Unentschieden gelangen.
Wegen des Apartheid-Regimes in Südafrika war die Tour äußerst umstritten, zumal das Vereinigte Königreich 1977 die Gleneagles-Vereinbarung mitunterzeichnet hatte, mit der eigentlich jeglicher sportliche Kontakt mit Südafrika geächtet werden sollte. Wie schon bei der Lions-Tour 1980 fehlte der britischen Regierung jedoch jegliche rechtliche Möglichkeit, die von der Rugby Football Union (RFU) geplante Tour zu verhindern. Damit die RFU ihr Gesicht wahren konnte, spielte die Nationalmannschaft auch gegen die segregierten Auswahlteams der Schwarzen und Coloureds. Auch wenn in der Öffentlichkeit nur Ralph Knibbs vom Bristol FC politische Gründe für seine Nichtteilnahme nannte[1], standen der englischen Nationalmannschaft zahlreiche Spieler nicht zur Verfügung, weshalb das Team relativ unerfahren war.[2]
Weite Teile der Öffentlichkeit und zahlreiche Politiker empfanden das Verhalten der britischen Regierung von Margaret Thatcher gegenüber der RFU als Gleichgültigkeit. Die Empörung darüber war eine der Ursachen dafür, dass 32 überwiegend afrikanische Länder aus Protest die Commonwealth Games 1986 in Edinburgh boykottierten.[3]
Spielplan
Hintergrundfarbe grün = Sieg
Hintergrundfarbe gelb = Unentschieden
Hintergrundfarbe rot = Niederlage
(Test Matches sind grau unterlegt; Ergebnisse aus der Sicht Englands)