1957 zog Todor Todorovic mit seinen Eltern, die aus Jugoslawien stammten, von Lingen nach Osnabrück um. Seine ersten musikalischen Gehversuche machte er im Alter von sieben Jahren im vom Vater geleiteten orthodoxen Kirchenchor und ab 1961 als Gitarrist mit Oro, einer exil-jugoslawischen halbprofessionellen Volkstanzgruppe. Mit ihr hatte er bis zu fünfzig Auftritte jährlich in Europa, bis hin nach Griechenland. 1965 spielte er in seiner ersten Beatband, The Snobs. Von 1968 bis 1971 machte er eine Lehre bei der Deutschen Bank. Von 1972 bis 1978 studierte er Musik (Klassische Gitarre und Gesang). Gleichzeitig begann er als Berufsmusiker zu arbeiten, und zwar in verschiedenen Tanzkapellen und Showbands, u. a. auch in der Begleitgruppe des Medium-Terzetts. Im Mai 1976 wurde in Osnabrück die Blues Company gegründet, von Anfang an mit Todor Todorovic als Sänger und Gitarristen. Bald war sie als Begleitgruppe verschiedener Bluesstars wie Blind John Davis, James Booker oder Billy Boy Arnold europaweit unterwegs. Ab 1978 gab es erste regelmäßige Fernsehauftritte in der Talkshow3 nach 9, im Wechsel mit Gottfried Böttger. Die erste von inzwischen 28 LPs/CDs der Blues Company erschien 1980 als Live. Bisher hat die Gruppe etwa 4000 Auftritte in 19 Ländern in Europa und Asien hingelegt. Von 1979 bis 2015 war Todor Todorovic (Teilzeit-)Lehrer für E-Gitarre und Bandcoaching an der Musik- und Kunstschule Osnabrück. Dort war er Initiator der Abteilung für Pop/Rock/Jazz, aus der später die Studienabteilung für Pop und Jazz am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück hervorging. Seit etwa 2010 hat er dort einen Lehrauftrag für Bluescombos im Pop- und Jazzprofil. Für seine Veröffentlichungen hat er den Musikverlag Todor Todorovic gegründet.
Bei den Osnabrücker Stadtratswahlen im September 2021 war Todorovic als Kandidat der Grünen auf Listenplatz 7 im Wahlbereich 4 (Neustadt/Kalkhügel/Sutthausen/Nahne) aufgestellt,[1] konnte jedoch kein Mandat erreichen.
Auszeichnungen
1993: Bürgermedaille der Stadt Osnabrück (für Engagement gegen Ausländerfeindlichkeit ...)
1996: Jazzaward für die CD Vintage
2003: Music Award von AUDIO/Stereoplay für die LP/CD From Daybreak To Heartbreak
2010: Blues Louis/SWR/Lahnstein Blues Festival
2010: Preis der deutschen Schallplattenkritik für die CD O' Town Grooves
2012: Kulturpreis des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land
2014: Preis der deutschen Schallplattenkritik für die LP/CD X-Ray Blues
2015: Blues in Germany: Big Lifetime Award
2015: Jazzaward für die CD ... Blues, Ballads & Assorted Love Songs
2015: Preis der deutschen Schallplattenkritik für Aint Nothin' But ...
Todor Todorovic, Heinz Rebellius (Hrsg.): On the road again. 30 Jahre Blues Company. Unterwegs im Namen des Blues. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1867-2.
Tom Schroeder: Wo der Chef die Kabel zieht: Tosho & Blues Company; in: Michael Rauhut/Reinhard Lorenz (Hg.): Ich hab den Blues schon etwas länger. Spuren einer Musik in Deutschland. Berlin 2008, ISBN 978-3-86153-495-2.