Tobias Josef Zech (* 9. Juli1981 in Trostberg) ist ein deutscher Politiker (CSU). Von 2013 bis 2017 und von 2020 bis 2021 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Sein Bundestagsmandat und seine Parteiämter legte er nach Vorwürfen wegen der Beratung eines mazedonischen Politikers durch seine Firma am 19. März 2021 nieder.
Ab 2010 arbeitete Zech bei EADS in München. Vor seinem ersten Einzug in den Bundestag war er kaufmännischer Projektleiter des Ludwig Bölkow Campus.[1] Im April 2024 wurde er einstimmig zum Markt- und Stadtmarketingreferenten der Gemeinde Garching gewählt.[2]
2002 wurde Zech in den Gemeinderat von Garching an der Alz gewählt, in dem er von 2007 bis 2014 das Amt des Referenten für Tourismus und Stadtmarketing bekleidete und 2008 zum Fraktionsvorsitzenden der CSU ernannt wurde.[4] 2009 wurde er zum Ortsvorsitzenden der CSU Garching sowie zum Kreisvorsitzenden der Jungen Union Altötting gewählt. Von 2011 bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden im Juli 2017 war er Bezirksvorsitzender der Jungen Union Oberbayern.[5]
Von 2014 bis 2018 war Zech Mitglied in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates. Dort war er Vorsitzender im Unterausschuss für den Europapreis[6] sowie Mitglied im Ausschuss für Politische Angelegenheiten und Demokratie, im Ausschuss für die Gleichstellung und Nichtdiskriminierung und im Unterausschuss für den Mittleren Osten und die Arabische Welt.[7]
Gemeinsame Recherchen von WDR und Süddeutscher Zeitung belegen, dass Zech mehrere Jahre engen Kontakt mit dem in Deutschland stationierten Diplomaten mit „nachrichtendienstlichem Hintergrund“ Daniil Anatolyevich Bisslinger hatte und sich im Bundestag für russische Interessen einsetzte, z. B. das Beenden der deutschen Sanktionen wegen der völkerrechtswidrigen Besatzung der Krim.[8]
Im Januar 2017 wurden seine Berichte – „Die Lage in Libanon und Herausforderungen für die regionale Stabilität und die Sicherheit Europas“[9] und die „Förderung der Inklusion der Roma und Fahrenden“[10] in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates angenommen.
Am 19. März 2021[12] legte er sein Bundestagsmandat nieder, nachdem Vorwürfe laut wurden, er habe sein Amt mit bezahlten Beratertätigkeiten für die nationalkonservative Partei VMRO-DPMNE in Nordmazedonien und deren mittlerweile wegen Korruption zu einer Haftstrafe verurteilten, nach Ungarn geflohenen Vorsitzenden Nikola Gruevski verquickt.[13][14] Die Beratertätigkeit war beim Bundestag ordnungsgemäß angezeigt.[15] Für ihn rückte Bernd Fabritius in den Bundestag nach.
↑Zech in den Bundestag? In: heimatzeitung.de. 13. Dezember 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2013; abgerufen am 5. Mai 2021.