Titschendorf befindet sich im südlichsten Zipfel des FreistaatesThüringen. Nordhalben ist der westlich gegenüberliegende bayerische Nachbar. Die Höhenlage beträgt im Mittel 668 m über NN. Die Landesstraße 1095 erfasst verkehrsmäßig den Raum um Titschendorf. Titschendorf mit seinen Ortsteilen Heinrichshöhe und Rodacherbrunn liegt auf einer Hochfläche des auslaufenden Thüringer Schiefergebirges mit 980 Hektar Grünland.
Geschichte
Die Ersterwähnung von Titschendorf war 1616.[1] Die Vorfahren der heutigen Bewohner siedelten um 1610 vom zum Hochstift Bamberg gehörenden Nordhalben aus Glaubensgründen auf den Titschenberg. Sie bauten Hütten und eine Kapelle, 1650 eine Schule und 1661 hatten sie bereits 36 Wohnungen. Die jetzige Kirche wurde 1778 gebaut. Der Ort gehörte zur reußischen Herrschaft Ebersdorf, die zeitweise der Linien Reuß-Lobenstein und Reuß-Ebersdorf.[2] 1806 überquerte dort Napoleon das Gebirge und übernachtete wohl in der Umgegend.
Auf einem ehemaligen LPG-Gelände nahe der bayerisch-thüringischen Grenze gibt es seit 1998 das Segelfluggelände Titschendorf des Luftsportclubs Nordhalben.
Die urkundliche Ersterwähnung der in der Gemeinde Titschendorf liegenden Ansiedlungen Heinrichshöhe und Rodacherbrunn war 1801 bzw. am 30. April 1570.[5]
2017 wurde am Tiegelsbach ein Gedenkstein für das Opfer der DDR-Diktatur Manfred Smolka errichtet.[6]
Söhne und Töchter des Ortes
Friedrich Fraaß (1809–1885), deutscher Pfarrer und Politiker
Harald Bär (1927–1999), deutscher Berufsoffizier der Nationalen Volksarmee der DDR
↑Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 216.
↑Johann Ernst Fabri: Geographie für alle Stände. Theil 1, Band 4: Welcher die Fortsetzung und den Beschluß vom Obersächsischen Kreise enthält. Schwickert, Leipzig 1793, S. 882.
↑Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 116, 234.