Theuderich IV. (* nach 711; † zwischen dem 16. März und 30. April 737) war der Sohn von Dagobert III. und der vorletzte Frankenkönig aus dem Geschlecht der Merowinger.
Als Theuderichs Vater, König Dagobert III. 715 starb, wurde Chilperich II. zum König über Neustrien ernannt. Im Jahre 716 wurde Theuderich zur Erziehung ins Kloster Chelles überstellt. Als Chilperich II. 721 starb, bestimmte der HausmeierKarl Martell, Theuderich zum König. Zu diesem Zeitpunkt wurden die merowingischen Könige bereits von dem jeweiligen Hausmeier, hier Karl Martell, kontrolliert und besaßen keine realpolitische Macht.
Quellen über Aktivitäten in seiner Regierungszeit gibt es nicht, jedoch soll die Stadt Château-Thierry nach ihm benannt sein. Der Legende nach soll er dort von Karl gefangen gehalten worden sein. Theuderich starb 737, der Königsthron blieb bis Frühjahr 743 unbesetzt.
Eugen Ewig: Die Merowinger und das Frankenreich. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1993, ISBN 3-17-012557-5 (Urban-Taschenbücher 392).
Pierre Riché: Die Welt der Karolinger. Reclam, Stuttgart 1981, ISBN 3-15-010307-X.
Reinhard Schneider: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern. Anton Hirsemann, Stuttgart 1972, ISBN 3-7772-7203-5 (Monographien zur Geschichte des Mittelalters 3), (Zugleich: Berlin, Freie Univ., Habil.-Schr., 1970/71).
Karl Ferdinand Werner: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-04653-8, (dtv 4653 dtv-Wissenschaft).