Theresa Keilhacker begann ihre Architekten-Laufbahn mit einem Studium an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe im Fachbereich Architektur und Innenarchitektur und schloss dort 1990 mit einem Diplom ab. Daran knüpfte sie 1996 mit einem Master-Studium an der University of Sydney an, das sie mit der Master Thesis "Urban densification in today's cities with references to Pyrmont-Ultimo in Sydney and Dorotheen- /Friedrichstadt in Berlin"[1] ebenfalls erfolgreich beendete. Davor und danach arbeitete sie in verschiedenen Architekturbüros in Sydney, Düsseldorf und Berlin. In Berlin, wo sie sich schließlich 1998 als freischaffende Architektin niederließ, hatte Keilhacker von 2005 bis 2013 den Vorsitz des Ausschusses Nachhaltiges Bauen der örtlichen Architektenkammer und anschließend, von 2013 bis April 2017, das Amt der Vizepräsidentin inne.[2][3] 2014 wurde sie in die Kommission für nachhaltiges Bauen (KNBAU) des Umweltbundesamt berufen[4] und ist außerdem im Jahr 2021 zur Präsidentin der Architektenkammer in Berlin gewählt worden.[5] Zentrale Themen ihrer Arbeit sind die Förderung der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit im Bauwesen[6] und die Erhaltung des baukulturellen Erbes der Nachkriegszeit.[7]
Positionen
Keilhacker bezieht regelmäßig zu aktuellen Berliner Themen der Stadtentwicklung Stellung:
Alexanderplatz
Keilhacker kritisierte den Kollhoffsche Masterplan von 1993 für den Alexanderplatz:
„Man mag nicht gut finden, was die DDR am Alexanderplatz an Städtebau gemacht hat, aber man kann nicht so tun, als gäbe es ihn nicht. Das Haus des Lehrers und das Kongresszentrum werden in den Hinterhof verschoben, obwohl das Highlights der Nachkriegsmoderne sind.“[8]
Checkpoint Charlie
Als Mitglied des Beratungsgremium des „Städtebaulichen Dialogverfahrens zum Bildungs- und Erinnerungsort Checkpoint Charlie“ sprach sie sich dafür aus, die Dimensionen des Grenzübergangs durch einen Freiraum auf den Flächen Friedrich- Ecke Zimmerstraße erfahrbar zu erhalten. Zuvor plante hier ein Investor die Errichtung eines Hotels.[9]
Bauakademie
2023 unterzeichnete Keilhacker einen offenen Brief, welcher sich für einen nachhaltige Architektur und gegen die Rekonstruktion der historischen Fassade Schinkels aussprach.[10]
Ideen statt Abriss. Warum der Fortschritt in den Kreislauf führt. In: Architektenkammer Berlin (Hrsg.): Architektur Berlin / Building Berlin 11. Braun Publishing AG, Salenstein 2022, ISBN 978-3-03768-278-4
Politisch umkämpfter Raum. Engagement für eine wertschätzende und kollaborative Stadtpolitik. In: Franziska Richter (Hrsg.): Traumland. Wer wir sind und sein könnten. Identität & Zusammenhalt in Ost und West. Verlag J.H.W. Dietz Nachf, Bonn 2021, ISBN 978-3-8012-0621-5
Theresa Keilhacker. In: Sahra Riviére, Hermann Schlimme (Hrsg.): Berliner Architekt*innen. Oral History. Berlin 2021, ISBN 978-3-9822233-0-8
Kommission Nachhaltiges Bauen am Umweltbundesamt (Hrsg.): Schonung natürlicher Ressourcen durch Materialkreisläufe in der Bauwirtschaft. Dessau-Roßlau 2018.
Kommission Nachhaltiges Bauen am Umweltbundesamt (Hrsg.): Contaminant Input to the local Environment from Buildings and Building Products. Dessau-Roßlau 2016.
Kommission Nachhaltiges Bauen am Umweltbundesamt (Hrsg.): Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland. Dessau-Roßlau 2016.
Kommission Nachhaltiges Bauen am Umweltbundesamt (Hrsg.): Nachhaltigkeitsaspekte in den Bauordnungen der Länder. Dessau-Roßlau 2015.
Die Kunst des Machbaren. In: IBA Hamburg (Hrsg.): Metropole 6: Zivilgesellschaft. Jovis Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86859-220-7
↑100 wichtigste Köpfe der Berliner Wirtschaft (61-70): Sie führt niemanden an der Nasa herum. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 8. April 2024]).
↑Markus Kip, Douglas Young: 9. The Paradox of Preserving Modernism: Heritage Debates at Alexanderplatz, Berlin. In: Socialist and Post-Socialist Urbanisms. University of Toronto Press, 2020, ISBN 978-1-4426-3284-4, S.185–204, doi:10.3138/9781442632844-012/html (degruyter.com [abgerufen am 8. April 2024]).