Thea Grodtczinsky war die Tochter des Getreidehändlers Nathan Grodtczinsky (* 4. Januar 1862 in Sochaczew) und Amalie geborene Strauss (* 16. Juni 1857 in Erkelenz, † 28. Juli 1920 Köln-Ehrenfeld).[2] Die Familie lebte in Düren, später in Köln-Ehrenfeld. Vor ihrer Geburt wohnten ihre Eltern zunächst in Erkelenz, wo ihr Vater in dem Landesprodukten- und Getreidehandel seines Schwiegervaters Salomon Strauß arbeitete.
Thea Grodtczinsky lernte am Düsseldorfer Schauspielhaus den Schauspielerkollegen Paul Henckels kennen. Die beiden heirateten 1921, nachdem sich Paul Henckels von Cecilia Brie hatte scheiden lassen. Die Ehe blieb kinderlos.
Das Ehepaar lernte sich am Düsseldorfer Schauspielhaus kennen. Thea Grodtczinsky war damals eine junge Schülerin der Düsseldorfer Bühnenschule, trat aber schon in William ShakespearesSturm als Miranda auf, Paul Henckels spielte den Caliban. 1913 bekam er die Rolle des Anton Wibbel in dem Theaterstück Schneider Wibbel von Hans Müller-Schlösser. Als um 1916 seine damalige Bühnenpartnerin als Ehefrau Fin Wibbel ausschied, wurde Thea Grodtczinsky von Louise Dumont für diese Figur eingesetzt, obwohl sie bei ihrer Vorstellung bekannte: „Ich kann doch keinen rheinischen Dialekt.“
Seither traten die beiden Schauspieler in über eintausendfünfhundert Theateraufführungen als Ehepaar Wibbel auf; in Düsseldorf und anderen Städten, 1931 in einem Film, in dem Paul Henckels auch die Regie führte, sowie in mehreren Hörspielen.
1967: Im Busch von Mexiko. Das Rätsel B. Traven, 5 Teile. Sie trat im zweiten Teil mit Paul Henckels auf. Ihr Mann hatte B. Traven unter dem Namen Ret Marut 1913 in Düsseldorf kennengelernt, beide spielten damals am Schauspielhaus.
1959: Kleine Kostbarkeiten: Paul Henckels und Thea Grodtczinsky sprechen Heiter-Besinnliches von Lessing, Goethe, Heine, Claudius und anderen, Ariola GmbH
1961: Solang du lebest, ist es Tag. Ein heiter-ernstes Brevier für Eheleute und solche, die es werden wollen. Dargeboten von Thea Grodtczinsky und Paul Henckels. Ariola GmbH
Hörspiele
1951: Einer zahlt seine Schuld. Ein Hörspiel von Axel Eggebrecht mit Paul Henckels, Thea Grodtczinsky, Gerd Beermann, Wolfgang Regentrop und Benno Schurr. Unter der Regie von Karl Peter Biltz, Produktion GmbH.
1952: Die sagenhafte Geschichte des Hengstes Godolphin Arabian. Unter der Regie von Eduard Hermann, gemeinsam mit Paul Henckels, produziert vom NWDR Köln.
Zwei Büsten am Schneider-Wibbel-Haus in der Düsseldorfer Altstadt, gelegen an der Ecke Bolkerstraße und Schneider-Wibbel-Gasse, erinnern seit 1956 an das Schauspielerehepaar in ihrer Paraderolle.
↑Hubert Rütten: Lebensspuren – Spurensuche, Jüdisches Leben im ehemaligen Landkreis Erkelenz. Schriften des Heimatvereins der Erkelenzer Lande Band 22, Erkelenz 2008, Seiten 206 ff. OCLC300467800.