The Ministry of Ungentlemanly Warfare (deutsch etwa: Das Ministerium der unkultivierten Kriegführung) ist eine Action-Spionagekomödie von Guy Ritchie. Der Film mit Henry Cavill, Eiza González, Alan Ritchson und Henry Golding in den Hauptrollen basiert auf einem Sachbuch von Damien Lewis und stellt eine stark fiktionalisierte Version der Operation Postmaster dar. Während des Zweiten Weltkriegs wurde vom britischen Geheimdienst eine Einheit gebildet, zu der unter anderem der spätere Schriftsteller Ian Fleming gehörte, der im Film von Freddie Fox gespielt wird. The Ministry of Ungentlemanly Warfare kam am 19. April 2024 in die deutschen und US-Kinos. Der Kinostart im Vereinigten Königreich war erst der 25. Juli 2024, während er am gleichen Tag in Deutschland schon als Stream zu sehen war.
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Als die Briten mit ansehen müssen, wie Nazi-Deutschland ab 1939 Europa überrollt, entscheidet sich der britische Premierminister Winston Churchill 1941 zur Gründung einer geheimen Spezialeinheit, die hinter den feindlichen Linien eine neue Art der Kriegsführung betreiben soll. Brigadier Gubbins mit dem Codenamen „M“ und Lieutenant Commander Ian Fleming vom Marinegeheimdienst konzipieren daraufhin die verdeckte „Operation Postmaster“. Deren Ziel ist es, das Versorgungssystem der deutschen U-Boote auszuschalten, die den Briten im Nordatlantik große Schäden zufügen.
Als Leiter der Mission wird Major Gus March-Phillips ausgewählt, ein Exzentriker, der vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden ist. Er besteht darauf, sein eigenes Team zu wählen und setzt auf eine bunt zusammengewürfelte Truppe. Diese besteht aus dem Waffenspezialisten Anders Lassen, genannt „The Danish Hammer“, dem irischen Seemann und Navigationsexperten Henry Hayes, dem Sprengstoffspezialisten Freddy „The Frogman“ Alvarez und dem Masterplaner Geoffrey Appleyard.[2][3]
Produktion
Literarische Vorlage und Filmstab
Henry Cavill spielt Gus March-Phillips und Cary Elwes den Brigadier Gubbins „M“, der auf dem echten Generalmajor Colin McVean Gubbins basiert
Der Film basiert auf dem Sachbuch Churchill’s Secret Warriors: The Explosive True Story of the Special Forces Desperadoes of WWII von Damien Lewis (im Untertitel The Mavericks Who Plotted Hitler’s Downfall, Giving Birth to Modern-Day Black Ops).[4][2] „Black Ops“ (engl. für „schwarze Operationen“) bezeichnet in diesem Zusammenhang eine verdeckte oder geheime Operation einer Regierungsbehörde, einer Militäreinheit oder einer paramilitärischen Organisation. Ein wesentliches Merkmal von Black Ops ist, dass sie nicht der Organisation zugeschrieben werden können, die sie durchführt, wie bei Operationen unter falscher Flagge.
Regie führte Guy Ritchie, der gemeinsam mit Arash Amel, Eric Johnson und Paul Tamasy auch das Buch von Lewis für den Film adaptierte und größere Teile der wahren Geschichte fiktionalisierte.[5][6] Unter anderem sind Freddie Alvarez und Richard Heron für den Film erfundene Figuren.[7] Johnson und Tamasy arbeiteten in der Vergangenheit bereits mehrfach zusammen, so für den Film The Fighter, was ihnen bei der Oscarverleihung 2011 eine Nominierung in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch einbrachte, und für die Historienfilme The Finest Hours und Boston. Amel war zuletzt für die Drehbücher zu der Filmbiografie Grace of Monaco von Olivier Dahan und zu dem Filmdrama A Private War von Matthew Heineman verantwortlich.
Auf der Besetzungsliste finden sich Henry Cavill, der den Gründer des No. 62 Commando Gus March-Phillips spielt, Alan Ritchson als der hochdekorierte dänische Soldat Anders Lassen, Alex Pettyfer als der Masterplaner Geoffrey Appleyard, Eiza González als die Spionin Marjorie Stewart, Babs Olusamokun als der Spion Richard Heron, Henry Golding als der Sprengstoffspezialist Freddy „The Frogman“ Alvarez, Hero Fiennes Tiffin als der irische Seemann und Navigationsexperte Henry Hayes, Henrique Zaga als Captain Binea, Cary Elwes als Brigadier Gubbins „M“ und der deutsche Schauspieler Til Schweiger als Heinrich Luhr, ein Kommandant eines deutschen Außenpostens in Westafrika.[4][2][3] Der britische Film- und Theaterschauspieler Freddie Fox verkörpert den späteren Schriftsteller Ian Fleming. Jens Grund spielt einen Nazi-Offizier, der ein deutsches U-Boot kommandiert.[7]
Die Dreharbeiten wurden im Februar 2023 in der türkischen Millionenstadt Antalya begonnen. Ihre Basis errichtete die Filmcrew auf dem ehemaligen EXPO-Gelände / der Exhibition Area.[8] Als Kameramann fungierte Ed Wild, mit dem Ritchie bereits für The Covenant zusammenarbeitete.
Der erste Trailer wurde Ende Januar 2024 vorgestellt. Dieser war mit dem Song Another One Bites the Dust von Queen unterlegt.[9]
Die Premiere von The Ministry of Ungentlemanly Warfare erfolgte am 22. März 2024 im HMS Belfast War Museum in London. In den USA erfolgte der Kinostart am 19. April 2024.[4]
Rezeption
Basierend auf der Auswertung von 145 Kritiken weist Rotten Tomatoes eine Positivquote von 70 Prozent aus.[10] Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 57 von 100 möglichen Punkten.[11]
Peter Debruge erklärt in seiner Kritik in Variety, im Großen und Ganzen halte sich der Film an die Formel „Männer auf Mission“. Wie in Klassikern wie Die Kanonen von Navarone von J. Lee Thompson und Das dreckige Dutzend von Robert Aldrich würde eine Truppe hochqualifizierter Männer zusammengestellt, die sich gemeinsam an etwas Unmöglichem versuchen. Guy Ritchie referenziere auch Quentin TarantinosInglourious Basterds, der den Ton für einen Großteil der Operation angibt, mit Nazi-Offizieren, deren Charme ihre Gefährlichkeit überdeckt. Abgesehen von Winston Churchill setze der Film in nahezu allen Hauptrollen auf ein grandioses Ensemble. Mit seiner geschwollenen Brust und dem streng gekräuselten Schnurrbart bringe Henry Cavill einen Charme mit, der dem steifen Geheimagenten, den er in Argylle spielte, so gut wie fehlte. Dem Film fehle es vielleicht auch an Spannung, als Zuschauer verspüre man jedoch ein Gefühl der Freude, wenn sie bei ihrer Operation Erfolg haben. Etwas spannender mache es die Sache aber, dass die britische Marine ihnen nicht zu Hilfe kommen kann.[12]
Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 27,3 Millionen US-Dollar.[13]
„Ritchies Adaption von Damien Lewis’ Buch über Churchills Geheimkrieger vergrößert die wahre Geschichte teils übertrieben, was sowohl positive als auch negative Effekte hat. […] Die gesamte Besetzung wirkt wie aus einem Modemagazin entsprungen […] Trotz der gelungenen Action und der stylischen Inszenierung bleibt der Humor oft flach, und einige Tarantino-ähnliche Versuche wirken unbeholfen. Erste Bewertungen deuten auf einen kommerziellen Fehlschlag hin.“