The Chameleons wurden 1981 in Middleton/Greater Manchester (England) gegründet. Im Gegensatz zu artverwandten Bands wie U2, Joy Division, Psychedelic Furs oder Echo & The Bunnymen gelang ihnen mit ihren düster-melancholischen, von verhallten Doppel-Gitarren dominierten Songs kein nennenswerter kommerzieller Durchbruch. Dennoch wird ihr 1983 erschienenes Debütalbum Script of the Bridge heute zu den wichtigsten Platten des Post-Punk gerechnet. 1985 folgte die zweite Platte What Does Anything Mean? Basically. Als sich mit dem dritten Longplayer Strange Times endlich größerer Erfolg ankündigte und die letzte Single Swamp Thing zumindest kurzfristig in die UK TOP 100 einstieg, löste sich die Band nach dem Tod ihres Managers und väterlichen Freunds Tony Fletcher 1987 überraschend auf. Grund waren interne Streitereien zwischen Sänger und Bassist Mark Burgess und Gitarrist Dave Fielding.
Nachdem die Bandmitglieder in den folgenden Jahren diverse Seiten- und Soloprojekte verfolgt hatten (u. a. The Reegs, The Sun and the Moon, Invincible), reformierte sich die Gruppe im Jahr 2000 und nahm die Akustik-Alben Strip und This Never Ending Now sowie neues Material auf, das auf dem Album Why Call It Anything veröffentlicht wurde. Trotz teils wohlwollender Kritiken blieb der Verkauf der Comeback-Scheibe allerdings unter den Erwartungen. Nach anfangs erfolgreichen Tourneen durch Europa und die USA geriet die Karriere der Gruppe abermals ins Stocken, und es kam 2002 – auf der bandeigenen Website – zum erneuten Zerwürfnis. Heute berufen sich Bands wie etwa Interpol oder die Editors auf The Chameleons, das Dark-Wave-Duo Soul in Isolation benannte sich nach dem gleichnamigen Song der Gruppe.
Ab 2005 war der Frontmann von „Manchesters most underrated band“, Mark Burgess, mit einer neuen Formation aktiv – nach dessen Spitznamen schlicht Bird benannt. Im Herbst 2005 tourte das Trio als Vorband von New Model Army durch Großbritannien und spielte anschließend einige Konzerte in Italien. Im Frühjahr 2007 folgte eine Club-Tour durch die USA. Zwischen 2007 und 2010 war Burgess an der Entstehung der ersten drei Alben der Gruppe Black Swan Lane beteiligt. Einige Jahre gaben Mark Burgess und John Lever zudem Konzerte unter dem Namen Chameleons Vox, bei denen sie mit weiteren Gastmusikern die alten The Chameleons-Songs live präsentieren. Im November 2013 brachte Burgess mit diesem Projekt vier neue Tracks auf der EP M+D=1(8) heraus, bereits ohne Lever am Schlagzeug[1], der am 13. März 2017 verstarb[2]. Die aktuelle Besetzung der ChameleonsVox besteht neben Burgess (Gesang/Bass) aus Yves Altana (Schlagzeug), Neil Dwerryhouse (Gitarre) und Chris Oliver (Gitarre)[3].
2008 wurde anlässlich seines 25-jährigen Vinyljubiläums das Debütalbum von The Chameleons Script of the Bridge als Deluxe-Ausgabe wiederveröffentlicht – remastert und mit Bonusmaterial versehen. 2009 erschien eine Collectors Edition ihres zweiten Studioalbums What Does Anything Mean? Basically, ebenfalls remastert und mit einer Bonus-CD, auf der Demoversionen der Albumtitel enthalten sind. Mark Burgess’ im Frühjahr 2007 im Selbstverlag erschienene Autobiografie View From A Hill bietet einen Einblick in die Musikszene Manchesters zwischen Post-Punk, New Wave und Britpop.
2014 spielte John Lever mit dem Gitarristen der Gruppe Dave Fielding ein Album unter dem Namen Red-Sided Garter Snakes ein.[4]
Diskografie
Studio-Alben
1983: Script of the Bridge
1985: What Does Anything Mean? Basically
1986: Strange Times
2000: Strip
2001: Why Call It Anything
2002: This Never Ending Now
2008: Script of the Bridge – 25th Anniversary Edition (Remastered)
2009: What Does Anything Mean? Basically – Collectors Edition (Remastered)
Livealben
1985: Live at the Markthalle, Hamburg
1986: Hey Mr. Undecided (Live at the Camden Palace)
1986: Eclipse of the Sun (Live in London)
1986: Roughnecks
1990: Tripping Dogs
1990: Still in Love with Melancholy …
1992: Live in Toronto
1992: Here Today … Gone Tomorrow
1992: Here Today … Gone Tomorrow/Live in Toronto
1993: Radio 1 Evening Show Sessions
1993: Free Trade Hall Rehearsal
1993: Aufführung in Berlin
1993: Dali’s Picture
1993: Dali’s Picture/Aufführung in Berlin
1994: Northern Songs
1996: Live at the Gallery Club Manchester
1996: Live Shreds
2000: Live at the Witchwood
2002: Live at the Academy
Singles
1982: In Shreds
1983: Up the Down Escalator
1983: Don’t Fall
1983: As High As You Can Go
1983: A Person Isn’t Safe Anywhere These Days
1985: One Flesh
1985: Singing Rule Britannia (While the Walls Close In)
1986: The Wait Until Dark E.P.
1986: Mad Jack
1986: Tears
1986: Swamp Thing
1986: Tears/Swamp Thing (Limited Double Single)
1986: The Fan and the Bellows (Promo)
1990: Tony Fletcher Walked on Water EP … La La La La La – La La – La La
1990: Here Today (Split-12″ with the New Fast Automatic Daffodils – Promo for Peel Session Album)
Kompilationen
1986: The Fan and the Bellows
1990: John Peel Sessions
1997: Return of the Roughnecks: The Best of the Chameleons
2010: Acoustic Sessions: This Never Ending Now & Strip (Remastered)
↑Chameleons Vox. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2017; abgerufen am 6. Juli 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/headlineconcerts.de