Eisenzeitliche Funde aus Hügelgräbern auf dem Ehrenberg bei Thönse deuten auf frühgeschichtliche Besiedelung hin.
Die drei Dörfer Wettmar, Thönse und Engensen kauften sich am 25. November 1307 von der bis dahin zuständigen Pfarrei Burgdorf los und errichteten eine eigene Kirche, die jedoch im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde.
Aus einem Bericht des Amtsvogts von Burgwedel vom 2. November 1697 ist zu ersehen, „Wieviel lederne Eimer in jedem Dorfe und an was für Örtern sie vorhanden und aufgehoben wurden“:[2]
„Specifikation
Wettmar: 12 lederne Eimer – so vier und vier angeschafft und vorhanden, lagern im Turm der Kirche.
Engensen: 7 lederne Eimer – von vier und vier gezeuget, hängen in der Capelle.
Thönse: 8 lederne Eimer – die ihnen vier und vier Hauswirte angeschafft, befinden sich sämtlich in der Capelle.
Kleinburgwedel: 10 lederne Eimer, in Tönnies Leisenbergs Haus allesamt.
Fuhrberg: 10 Feuereimer, in des Geschworenen Heinr. Weßarges Hause allesamt.
Großburgwedel: 31 Feuereimer, in 31 Häusern über den ganzen Ort verteilt.“
In Thönse brannten am 20. Dezember 1890 zwei Wohnhäuser und eine Scheune ab.[3]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, verlor die Gemeinde Thönse ihre politische Selbständigkeit und wurde eine Ortschaft der Gemeinde Burgwedel.[4]
Der Entwurf des Kommunalwappens von Thönse stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Lüneburg am 26. Juni 1959 erteilt.[11]
Wappenbegründung: Der Löwe versinnbildlicht die frühere Gerichtsbarkeit der Freien, die die Gemeinde Thönse gemeinsam mit acht anderen umliegenden Gemeinden früher ausgeübt hat. Wir finden den gleichen Löwen bereits in den Wappen der Gemeinden Otze und Wettmar. Die beiden Stiergehörne erinnern daran, dass in Thönse früher eine besondere Art der Bullenkörung, das sogenannte Bullenstoßen, regelmäßig durchgeführt wurde.
Vor etwa 35 Jahren wurde aus einem ehemaligen Kies-Abbaugebiet ein Kiesteich zu Angelzwecken umgestaltet, der sich heute zu einem von Wald umgebenen „Angelpark Thönse“ entwickelt hat. Der Teich ist über 3 ha groß und an der tiefsten Stelle 18 m tief. Er verfügt über ein größeres Schongebiet, welches einer Vielzahl von Kleintieren natürlichen Lebensraum und geschützten Platz für Brutstätten bietet.
Regelmäßige Veranstaltungen
Neben den üblichen Dorf-, Sport- und Schützenfesten war das jährliche Rasenmähertreckerrennen das Hauptereignis im Dorfgeschehen. Zu diesem Ereignis kamen in der Vergangenheit bis zu 30.000 Besucher aus dem nahen und fernen Umland. Veranstaltet wurde das Rennen vom eigens dafür gegründeten Verein Thönse24 e. V., der aus den Überschüssen die Jugendarbeit anderer Vereine und Organisationen in Thönse und Burgwedel unterstützt. Am 24. und 25. August 2013 fand das Rasenmähertreckerrennen regulär zum letzten Mal statt.[12][13] Anlässlich des 20. Jubiläums des ersten Rennens fand am 20. August 2022 eine Neuauflage des Rennens statt.[14]
Kurt Griemsmann (* im 20. Jahrhundert), Heimatforscher, Autor sowie Gründer und Leiter der Volkshochschule in Großburgwedel, er verfasste umfangreiche Chroniken mit zahlreichen Illustrationen vor allem mit historischem Bildmaterial u. a. zu dem Ort Thönse
Hans-Peter Mehling (1934–2019), Boxer, er gewann bei den Europameisterschaften der Amateure 1953 und 1955 jeweils eine Bronzemedaille im Federgewicht, verstarb in Thönse
Christina Jehne (* 1951), Designerin und Fachbuchautorin, lebt in Thönse
Hendrik Hoppenstedt (* 1972), Jurist und Politiker (CDU), er ist seit dem 14. März 2018 Staatsminister bei der Bundeskanzlerin Merkel, seit 2013 ist Hoppenstedt Mitglied des Bundestages, er besuchte die Grundschule in Thönse
Literatur
Helmar Achilles, Hans Ahrendt: Das Gasfeld Thönse in Niedersachsen, ein Unikat: thermische Geschichte, Speicher- und Kohlenwasserstoff-Entwicklung. Hrsg.: Niedersächsische Akademie der Geowissenschaften (= Veröffentlichungen der Niedersächsischen Akademie der Geowissenschaften. Heft 6). Eigenverlag, Hannover 1991, OCLC27689448 (139 S.).
↑ abcZahlen, Daten, Fakten. In: Webseite Stadt Burgwedel. 1. Juli 2020, abgerufen am 10. April 2021.
↑
Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Adelheidsdorf 2006, ISBN 3-00-019837-7, S.59ff.
↑
Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Adelheidsdorf 2006, ISBN 3-00-019837-7, S.249.
↑Michael Rademacher: Landkreis Burgdorf. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 (Siehe unter: Nr. 66).
↑Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.173 (Digitalisat).
↑Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S.83 (Digitalisat).
↑
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S.35, Landkreis Burgdorf (Digitalisat [PDF; 21,3MB; abgerufen am 10. April 2021]).
↑ abOrtsrat Thönse. In: Webseite Stadt Burgwedel. Abgerufen am 28. Juli 2017.
↑ abLandkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC256065728, S.118–119 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Februar 2022]).
↑12. Thönser Rasenmähertreckerrennen. In: tourismusregion-hannover.de. 18. April 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. August 2013; abgerufen am 10. April 2021.