Te Awa-o-Tū / Thompson Sound

Te Awa-o-Tū / Thompson Sound
Māori: Te Awa-o-Tū
Geographische Lage
Te Awa-o-Tū / Thompson Sound (Neuseeland)
Te Awa-o-Tū / Thompson Sound (Neuseeland)
Koordinaten 45° 14′ S, 166° 59′ OKoordinaten: 45° 14′ S, 166° 59′ O
Region-ISO NZ-STL
Land: Neuseeland
Region Southland
Meereszugang Tasmansee
Daten zum Gewässer
Eingang 1 320 m breit
Länge 19,7 km
Breite max. 1,9 km
Fläche 28,4 km2
Küstenlänge rund 46 km
Wassertiefe max. 336 m
Einzugsgebiet 152 km2
Zuflüsse Pandora River, Namu River und zahlreiche größere und kleinere Creeks und Streams (Bäche)
Anmerkungen
Karte
Der Te Awa-o-Tū / Thompson Sound in der Region Southland der Südinsel von Neuseeland

Der Te Awa-o-Tū / Thompson Sound ist ein als Fjord zu bezeichnender Meeresarm auf der Südinsel von Neuseeland.

Geographie

Der rund 19,7 km lange Te Awa-o-Tū / Thompson Sound[1] befindet sich rund 58 km westnordwestlich von Te Anau an dem südwestlichen Teil der Westküste der Südinsel.[2] Der Sound, der durch das Festland der Region Fiordland und der Insel Secretary Island gebildet wird, besitzt eine Küstenlänge von rund 46 km, misst an seiner breitesten Stelle rund 1,9 km und verfügt über zwei Eingänge, dem rund 1,32 km seeseitigen Eingang zur Tasmansee und dem rund 2,13 km Eingang zum Pendulo Reach hin, mit dem Übergang zum Kaikiekie / Bradshaw Sound.[3] Die den Sound umgebenden Berge erheben sich bis auf über 1200 m Höhe.[2]

Der Te Awa-o-Tū / Thompson Sound erstreckt sich über eine Fläche von 28,4 km² und misst an seiner tiefsten Stelle 336 m. Das Wassereinzugsgebiet des Sound umfasst eine Fläche von 152 km².[1]

Rund 3 km südwestlich befindet sich der Doubtful Sound/Patea und rund 7 km nordöstlich der Hinenui / Nancy Sound.[2]

Geologie

Der Te Awa-o-Tū / Thompson Sound ist im klassischen Sinne ein Fjord, der wie alle Fjorde im Südwesten der Südinsel auch, einerseits durch Gletscherbewegungen der letzten Kaltzeit entstanden ist und andererseits durch die Überflutung des Tals durch den ansteigenden Meeresspiegel gebildet wurde. Die Bezeichnung Sound kam durch die ersten europäischen Siedler und Seefahrer, die zahlreiche Täler in der Region Fiordland als Sounds bezeichneten, eine Benennung, die eigentlich nur für die von der Seeseite her geflutete Flusstäler verwendet wird[4], so wie die Sounds in den Marlborough Sounds im Norden der Südinsel.[5] Die Seefahrer, zumeist englischer oder walisischer Herkunft, kannten von ihrer Heimat her keine Fjorde und so verwendeten sie für die Meeresarme die ihnen bekannten Bezeichnungen, die später auch nicht mehr korrigiert wurden.[4]

Thompson Sound-Erdbeben

Am 1. November 2000 fand in der Region Fiordland ein Erdbeben statt, das sein Epizentrum 3,5 km nordöstlich des seeseitigen Eingangs vom Te Awa-o-Tū / Thompson Sound hatte und deshalb als Thompson Sound-Erdbeben bezeichnet wurde. Es wies eine Stärke von 6,1 MW auf und war zu der Zeit das letzte stärkere Erdbeben einer Serie in der Region, die 1988 mit einem Erdbeben der Stärke 6,7 MW in der Gegend um Te Anau begann. Es folgten, abgesehen von zahlreichen kleineren Beben, Erdbeben im Doubtful Sound/Patea mit der Stärke von 6,4 MW, auf Secretary Island mit einer Stärke von 6,8 MW und das Thompson Sound-Erdbeben. Alle diese Beben lagen direkt auf der Linie der Alpine Fault, einer Verwerfung, die durch das Aufeinandertreffen der Pazifischen Platte auf die Australische Platte entstanden ist und entlang dieser zahlreiche Erdbeben in der Region entstehen.[6]

Siehe auch

Literatur

  • B. R. Stanton, G. L. Pickard: Physical Oceanography of the New Zealand Fiords. Hrsg.: New Zealand Oceanographic Institute. Wellington 1981 (englisch, Online [PDF; 5,8 MB; abgerufen am 24. August 2022]).

Einzelnachweise

  1. a b Stanton, Pickard: Physical Oceanography of the New Zealand Fiords. 1981, S. 14.
  2. a b c Topo250 maps. Land Information New Zealand, abgerufen am 3. März 2018 (englisch).
  3. Koordinaten und Längenbestimmungen wurden zum Teil über Google Earth Version 7.1.8.3036 am 3. März 2018 vorgenommen.
  4. a b Milford Sound & Doubtful Sound. (PDF 1,1 MB) Destination Fiordland, November 2016, archiviert vom Original am 22. Januar 2019; abgerufen am 19. Mai 2019 (englisch).
  5. Section C The Marlborough Costal Environment. (PDF 3,98 MB) Marlborough District Council, Juni 2014, S. 34, abgerufen am 31. August 2019 (englisch).
  6. Russell Robinson, Terry Webb, Peter McGinty, Jim Cousins, D. Eberhart‐Phillips: The 2000 Thompson Sound earthquake, New Zealand. In: New Zealand Journal of Geology and Geophysics. Volume 46, Issue 3. Royal Society of New Zealand, 2003, S. 331–341, doi:10.1080/00288306.2003.9515013 (englisch).