1966 übernahm sie am Düsseldorfer Schauspielhaus die Titelrolle in der deutschsprachigen Erstaufführung des Musicals Hello, Dolly!, wo sie die Rolle jedoch nicht, wie in der ursprünglichen Fassung als Amerikanerin Dolly Levi darstellte, sondern in einer für sie adaptierten Fassung als Russin Dolly Wassiljewa. 1967 wurde mit der deutschen Originalbesetzung des Musicals auch eine Schallplattenaufnahme produziert.[4] In der Spielzeit 1968/69 spielte sie die Titelfigur auch in der Hello, Dolly!-Erstaufführung am Opernhaus Nürnberg.[5] In der Spielzeit 1970/71 gastierte sie am Opernhaus Nürnberg als Titelheldin in der deutschsprachigen Erstaufführung des Musicals Mame.[6][7]
Später übernahm Iwanow hauptsächlich das Rollenfach der Salondame, unter anderem als Komtesse Beate von Treuenfels in der Hedwig-Courths-Mahler-Verfilmung Griseldis (1974) oder, an der Seite von Erika Pluhar, als Prudence Duvernoy, der Freundin der weiblichen Titelrolle, in der Verfilmung des Romans Die Kameliendame (1978), unter der Regie von Tom Toelle.[9]
Ab Ende der 1960er Jahre arbeitete Iwanow als Schauspielerin, Sängerin und Moderatorin hauptsächlich für das Fernsehen, wodurch sie große Bekanntheit erlangte. 1970 entstanden mit Iwanow Musikaufnahmen aus der heute vergessenen OperetteKaiserin Katharina von Rudolf Kattnigg; diese Aufnahmen, die als Raritäten gelten, wurden später bei EMI Electrola auf CD wiederveröffentlicht.[10] Für das ZDF spielte sie 1971 in zwei Operettenverfilmungen mit: an der Seite von Heinz Erhardt als nicht mehr ganz junge, sittenstrenge Madame Palmira Beaubuisson in Der Opernball und an der Seite von Horst Niendorf als lebenslustige russische Gräfin Olga in Die Dollarprinzessin.[11][12] Die Verfilmung der Operette Der Opernball wurde regelmäßig im ZDFtheaterkanal wiederholt.[13]
Sie wirkte in mehreren Fernsehshows mit (Musik durch drei, ARD 1969; Scala heute, ZDF 1971).[14] 1968 trat sie in Wiesbaden in der Sendung Einer wird gewinnen auf. 1970 moderierte sie beim ZDF die Musikshow Sommernotenschau, in der bekannte Komponisten ihre neuesten Kompositionen vorstellten.[15] Von dieser Sendung wurde auch eine Langspielplatte produziert, auf der Iwanow das Lied Der tolle Romanoff sang. 1973 war sie bei dem Entertainer Heinz Schenk zu Gast in dessen Sendung Zum Blauen Bock.
Mehrfach trat sie gemeinsam mit Ivan Rebroff auf und interpretierte russische Folklore; es entstanden auch gemeinsame Schallplattenaufnahmen.
Privates
Iwanow war dreimal verheiratet. Aus ihrer frühen ersten Ehe mit dem Schauspieler Wilfried Seyferth stammt ihr Sohn Andreas Seyferth, der ebenfalls Schauspieler wurde. In zweiter Ehe heiratete sie 1959 den Schauspieler Gert Fröbe, der ihren Sohn Andreas adoptierte.[16][17] 1975 heiratete sie in dritter Ehe den Filmproduzenten Walter Koppel.[18]
Am 6. Oktober 1979 erlag Tatjana Iwanow in Hamburg einem langjährigen Krebsleiden.[19]
Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB010075518, S. 318.
↑Hello Dolly. In: blumine.net. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2018; abgerufen am 14. August 2018 (LP; deutsche Originalaufnahme 1967).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blumine.net