Das Dorf liegt in Hinterpommern, an der so genannten alten Rega, etwa 25 Kilometer südöstlich der Stadt Resko (Regenwalde), zehn Kilometer nordöstlich der Stadt Łobez (Labes) und 3 ½ Kilometer nordöstlich von Grabowo (Grabow).
Geschichte
Das Dorf war ehemals ein altes pommersches Lehen der in Hinterpommern alteingeborenen Familie Borcke. Nachdem es 1738 in Konkurs gegangen war, kam es nacheinander an verschiedene Familien, bis es am 25. Februar 1775 allodifiziert wurde.[1]
Im Jahr 1877 befand sich das Rittergut Tarnow im Besitz der Familie Maeder,[2] die es auch noch 1896 besaß.[3] Am 1. April 1927 betrug die Flächengröße des Guts Tarnow 420 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 100 Einwohner.[4]
Am Anfang der 1930er Jahre hatte die Gemarkung der Landgemeinde Tarnow eine Flächengröße von 4,9 km², und im Gemeindegebiet standen zusammen zwölf bewohnte Wohnhäuser an zwei verschiedenen Wohnstätten:[5]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Tarnow zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach begann die Zuwanderung von Polen. Die Ortsname wurde zu ‚Tarnowo‘ polonisiert. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Tarnow und dem Kreisgebiet vertrieben.
Demographie
Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1782
–
adliges Dorf mit einem herrschaftlichen Ackerwerk, einer Wassermühle und sechs Feuerstellen (Haushaltungen)[1]
Tarnow, Dorf und Rittergut, Kreis Regenwalde, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Tarnow (meyersgaz.org).
Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 355–356, Ziffer 60 (Google Books).
Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogtums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 7: Der Kreis Regenwalde, und Nachrichten über die Ausbreitung der römisch-kathol. Kirche in Pommern. Berlin und Wriezen 1874, S. 865–866 (Google Books).
↑ abLudwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 355–356, Ziffer 60 (Google Books).
↑Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Stettin, Stück 4, ausgegeben am 26. Januar 1877, S. 26, rechte Spalte oben (Google Books)
↑C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. etc., Band 12:Pommern, 9. Ausgabe, Nürnberg 1896, S. 171 (Google Books).
↑Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 396 (Google Books).
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 4, Ziffer 142 (Google Books)
↑Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 227, Ziffer 80 (Google Books).
↑Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Decker, Berlin 1856, S. 619 (Google Books).
↑ abKönigliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 78–79, Ziffer 72 (Google Books) und S. 82–83, Ziffer 177 (Google Books).