Die Tanne ist in der Heraldik eine gemeine Figur mit unterschiedlicher Symbolik. Man spricht auch von Fichte, die beiden Bäume werden im allgemein heraldisch nicht unterschieden.
Sie wird als immergrüner vorwiegend stark stilisierter Baum im Wappen dargestellt und steht für Beständigkeit und Treue. Viele waldreiche Gemeinden haben im Wappenschild meist eine Tanne. Sind mehrere Bäume dargestellt, beschränkt sich der Heraldiker auf die Anzahl drei.
Der Stamm kann andersfarbig sein. Es gibt auch Wappen mit natürlich wirkender Tanne.
Auch ist es möglich, die Wurzeln darzustellen; man spricht von bewurzelt oder mit Wurzelwerk. Dabei steht der Baum normalerweise noch am Boden, eine ausgerissene Tanne ist so oder schwebend zu beschreiben.
Es gibt auch die Darstellung mit Zapfen (bezapfte Tanne). Dabei zeigt sich, dass die Tanne die heraldische Grundform ist, denn die Zapfen sind in ihrer Normalform – wie in der Natur – stehend, hängende Zapfen werden so oder gestürzt blasoniert: Das wäre dann die natürliche Fruchtform der Fichte, daher wird diese – entgegen der Wuchsart – heraldisch als Fichte mit gestürzten Zapfen beschrieben. Die Zapfen sind üblicherweise naturfarben (braun).
Varianten
Oftmals findet sich auch nur ein Tannenzweig oder der Tannenzapfen in unterschiedlicher Anzahl und Form (Beispiel Sarrant). Letzterer wird vorwiegend in silber oder gold tingiert. Die Zapfenspitze zeigt nach oben (was eine echte Tanne wäre), wenn er nicht mit einem Zweig im Schild ist (was eine Fichte darstellen würde). Die Zapfen können als Dreipass oder 2:1 stehen[1].
Mit dem Begriff Tanne sind das Tannenkreuz (alle Kreuzarme haben einen stilisierten Tannenzweig), und der Tannenschnitt verbunden.
Tanne auf Dreiberg im Wappen von Densbüren AG, Schweiz
Schwebende Tannen mit Wurzelwerk im Wappen von Lax VS, Schweiz
Eine bewurzelte Tanne im Wappen von Trachselwald BE, Schweiz
Einzelnachweise
↑Walter Leonhard: Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. 2., durchgesehene und erweiterte Auflage. Georg D. W. Callwey, München 1978, ISBN 3-7667-0345-5.
↑Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984.