Takamura war ein Schüler des Bildhauers Takamura Tōun (高村東雲). Als er später in den Haushalt von Tōuns älterer Schwester aufgenommen wurde, nahm er den Familiennamen Takamura an. Und als er das zweite Zeichen des Vornamens seines Lehrmeisters übernehmen durfte, wählte er den Künstlernamen „Kōun“. Auf der ersten „Nationalen Industrieausstellung“ (内国勧業博覧会, Kokunai kangyō hakurankai) 1877 wurde seine Skulptur mit dem Titel „Weißgekleidete Kannon“ (白衣観音), die er unter dem Namen seines Meisters eingereicht hatte, mit dem höchste Preis, dem „Drachen-Siegel-Preis“ (竜紋章, Ryūmonshō) ausgezeichnet.
Takamura stellte mit Sorgfalt und großem Fleiß Skulpturen in traditioneller Weise her, aber er zeigte auch großes Interesse für die realistische Darstellungsweise Europas. So trug er zur Neubelebung der japanischen Bildhauerkunst bei, die zu der Zeit in eine formale Darstellungsweise abgesunken war. Sein Meisterwerk, der „Alte Affe“ (老猿),[2] den er 1892 fertiggestellt hatte und der im folgenden Jahr auf der Weltausstellung in Chikago zu sehen war, belegt seine Fähigkeiten.
Takamura wurde zum Künstler am Hofe (Teishitsu gigei-in) ernannt. Er fungierte als Juror auf der seit 1907 jährlich veranstalteten Kunstausstellung des Kultusministeriums (文部省美術展覧会, Mombushō bijutsu tenrankai), wurde Mitglied der Japanischen Akademie der Künste und Mitglied im Komitee zur Erhaltungen der nationalen Kunstwerke.
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Takamura der Familienname, Kōun der Vorname.