Der Tachensee liegt am westlichen Rand des Naturschutzgebietes Greutterwald[LUBW 4] am Fuß des Höhenrückens Lemberg zwischen Weilimdorf und Korntal auf einer Höhe von 311,4 m ü. NHN. Naturräumlich gesehen gehören See und Umgebung dem Unterraum Südlicher Strohgäurand des Neckarbeckens an.[1] Das anstehende Gestein ist der lehmreiche Gipskeuper (Grabfeld-Formation), durch den von Ost nach West eine Störungslinie streicht, die mitten durch den See läuft.[2] Die natürliche Entwässerung führt etwa auf deren Verlauf nach Westen über das in der offenen Flur gleich anschließende Teilgebiet Reisachmulde des Landschaftsschutzgebietes Reisachmulde-Lemberg[LUBW 4] zum Weilimdorfer Lindenbach, einem Zufluss der Glems, die über die Enz in den Neckar entwässert. Weniger als einen halben Kilometer östlich des Sees verläuft deren Wasserscheide zum Einzugsgebiet des Feuerbachs, eines linken Neckar-Zuflusses oberhalb der viel größeren Enz.[LUBW 5]
Beschreibung und Geschichte
Der Tachensee bedeckt eine Fläche von etwa 60 Ar.
Sein Name leitet sich von der mittelhochdeutschen Wurzel dahe, tahe ‚Lehm, Ton‘ ab.[3][4]
Im 19. Jahrhundert diente der See zur Zucht von Blutegeln.[5] 1862 kaufte Gottlob Pfleiderer, der Leiter des nahegelegenen Korntaler Knabeninstituts, ein Grundstück am See, errichtete am Westufer ein Landhaus und ließ seine Schüler dort Sport treiben.[6] 1905 erwarb der Maler Otto Reiniger das Landhaus.[7] Bis heute befindet sich der See im Privatbesitz seiner Nachkommen.
↑Lutz Reichardt: Ortsnamenbuch des Stadtkreises Stuttgart und des Landkreises Ludwigsburg (= Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B, Band 11). Stuttgart 1982, S. 151.
↑Reinhard Heinz: 750 Jahre Weilimdorf. Geschichte und Geschichten zum Jubiläum 1993. Herausgegeben vom Weilimdorfer Heimatkreis e. V. Stuttgart 1993, S. 34.
↑Titus Häussermann: Die Stuttgarter Straßennamen. Stuttgart 2003, S. 453.
Literatur
Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 7120 Stuttgart Nordwest