Susanne Breit-Keßler wuchs in Oberaudorf (Oberbayern) auf. Sie absolvierte zunächst ein Studium der Germanistik und Alten Geschichte und anschließend der Evangelischen Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. In den 1980er Jahren überstand sie eine schwere Krebserkrankung. Ihr Vikariat absolvierte sie in der Münchner St.-Matthäus-Kirche. 1984 erhielt sie in der Auferstehungskirche in Icking ihre Ordination zum Geistlichen Amt. Anschließend war sie von 1984 bis 1986 am Gymnasium in Tutzing als Religionslehrerin tätig. Eine Pfarrstelle hatte sie nie inne.
Ab 1994 war sie Medienbeauftragte im Landeskirchenamt der ELKB. 1997 wurde ihr die Leitung der Nachrichten der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern übertragen. Daneben war sie theologische Ausbilderin und Prüferin in den Bereichen Homiletik (Predigtlehre) und Publizistik für das zweite theologische Examen.
Während der Herbsttagung der Landessynode Ende November 2000 wurde Breit-Keßler zur Oberkirchenrätin und Regionalbischöfin für den Kirchenkreis München und Oberbayern ernannt. Zum 15. März 2001 trat sie dieses Amt an. Seit 1. Dezember 2003 war Frau Breit-Keßler Ständige Vertreterin des Landesbischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Sie war von 2008 bis 2019 Schirmherrin des Lagois-Fotowettbewerbs. Am 7. Januar 2010 wurde sie für weitere zehn Jahre als Regionalbischöfin berufen. Am 4. April 2011 wurde sie für die Wahl in das Amt des Landesbischofs der Evang.-Luth. Kirche in Bayern aufgestellt, unterlag jedoch in fünf Wahlgängen ihren Mitbewerbern.
Breit-Keßler, die keiner Partei angehört, war auf Vorschlag der SPD Mitglied der zwölften Bundesversammlung. Nach einer Scheidung[2] ist sie seit 1998 in zweiter Ehe mit dem Theologen Dieter Breit verheiratet und wohnt in München.
Im Rahmen eines Gottesdiensts in der Münchener Lukaskirche wurde sie am 17. November 2019 von LandesbischofHeinrich Bedford-Strohm aus ihrem Amt in den Ruhestand verabschiedet. Nachfolger als Regionalbischof für den Kirchenkreis München und Oberbayern wurde zum 1. Dezember 2019 Pfarrer Christian Kopp[3].
Sie engagiert sich als Textilbotschafterin für faire Kleidung: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) ernannte sie 2018 zur „Botschafterin des Grünen Knopfs“.[4]
Lustvoll leben. Ein Glaubensbuch für Höhen und Tiefen des Alltags, München 2004.
Wie bei Nachbarn, die sich mögen. So lebt Ökumene, München 2010.
Texte für die Seele. Die Ewigkeit ist in mein Herz gelegt, Frankfurt am Main 2010.
Lebenssätze. Die Inspiration der Zehn Gebote, Freiburg im Breisgau 2012.
Die großen Töchter Gottes. Starke Frauen der Bibel, Leipzig 2018.
mit Frank Muchlinsky (Hrsg.): Vielleicht lässt jemand Wunder regnen. Ein hoffnungsfrohes Lesebuch, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-438-06278-9.
2007 wirkte sie gemeinsam mit Erzabt Jeremias Schröder als Protagonistin auf der CD spurensuche [mensch] mit, auf der elf Lieder bekannter deutschsprachiger Interpreten (Laith Al-Deen, Xavier Naidoo, Nena, Pur etc.) und elf Kurzpredigten in gesprochener Form jeweils passend zu den Liedern vereint worden sind.
Von Seiten atheistischer, konfessionsloser, freidenkerischer bzw. humanistischer Organisationen wurde ihre frühere, von ihr angeblich gegenüber der SZ nicht offenbarte Doppelfunktion als Kirchenperson und zugleich Berichterstatterin über kirchliche Themen in der SZ als nicht neutral kritisiert. Ebenso wurde (in Richtung bayerisches Kultusministerium) kritisiert, dass die für den an sich konfessionsunabhängigen Ethikunterricht der Gymnasien in Bayern einzige zugelassene Schulbuchreihe von einer Kirchen-Repräsentantin verfasst und herausgegeben wurde.[11]
2013 wurde ihr von evangelikaler Seite vorgeworfen, dass sie als Mitautorin der EKD-Orientierungshilfe zum Thema Familie[12] in der folgenden Diskussion die Kritiker des Papiers aus Kirche, Medien und Öffentlichkeit „pathologisiert“ habe, indem sie deren Motivation „als Verlustangst interpretieren“ wollte.[13]