Das Straßensystem in Russland basiert sich auf dem Föderalen Fernstraßennetz. Die Fernstraßen in Russland sind nach verschiedenen Kriterien und Kategorien eingeteilt.
Das russische Fernstraßennetz ist das Straßennetz in Russland und umfasst eine Länge von 51.800 Kilometern (Stand 2017). Es besteht aus Autobahnen, Schnellstraßen, autobahnähnlichen Straßen und Landstraßen. Der Betreiber Rosawtodor, der zum russischen Verkehrsministerium gehört, ist für den Betrieb der Fernstraßen verantwortlich. Rosawtodor vergibt und verwaltet Mittel aus dem föderalen Haushalt für den Bau Entwicklung und den Betrieb von Fernstraßen. Die Autobahnen und Schnellstraßen, für die zum Teil eine Maut erhoben wird, werden von der staatlichen Autobahnbetreiber Awtodor betrieben.
Nummerierung
Die russischen Fernstraßen werden mit einem Buchstaben und einer Zahl nummeriert. Mit der Verfügung der Regierung der Russischen Föderation vom 17. November 2010[1] werden die Fernstraßen in Russland wie folgt nummeriert:
«M» Fernstraßen auch Magistralen genannt, die die russische Hauptstadt Moskau mit den Nachbarländern und den Verwaltungszentren der Subjekte verbinden.
«P» (kyrillisches R) Fernstraßen die die Verwaltungszentren der Subjekte miteinander verbinden.
«A» Fernstraßen, die in der Regel als Zubringerstraßen dienen und den Zugang zu wichtigen Verkehrsknotenpunkten und besonderen Einrichtungen wie Häfen, Flughäfen, Bahnhöfe und Seen ermöglichen. Sie verbinden auch mehrere Fernstraßen miteinander.
Nummernschild (Fernstraße)
Nummernschild (Europastraße)
Kilometerschild mit der Aufschrift Rosawtodor
Klassifizierung
Prozentualer Anteil der klassifizierten Fernstraßen (Stand 2017)
1. Kategorie (16 %)
2. Kategorie (41 %)
3. Kategorie (32 %)
4. Kategorie (9 %)
5. Kategorie (2 %)
Die Fernstraßen in Russland werden gemäß dem Föderalen Fernstraßengesetz vom 8. November 2007[2] klassifiziert. Mit der Klassifizierung wird die Art des Ausbaus angegeben. Von den 51.800 Kilometern Fernstraßen (Stand 2017) sind 8.288 Kilometer der 1. Kategorie und 43.512 Kilometer der 2 bis 5 Kategorie zugeordnet. Die Klassifizierung[3] erfolgt unter folgende Kriterien:
Klassifizierung der Föderalen Fernstraßen in Russland
Klasse
Kategorie
Gesamtanzahl der Fahrspuren
Fahrbahnbreite in Meter
Fahrbahntrennung durch Mittelstreifen
Kreuzung von Straßen, Fuß und Radwege
Kreuzung von Eisenbahnstrecken
Zufahrtswege auf gleicher Ebene
Autobahn
1A
4 oder mehr
3,75
erforderlich
auf verschiedene Ebenen
auf verschiedene Ebenen
nicht zulässig
Schnellstraße
1B
4 oder mehr
3,75
zulässig ohne die direkte Straße zu kreuzen
Normale Fernstraßen
1W
4 oder mehr
3,75
auf gleicher Ebene nur mit Ampelanlage und Fußgängerüberweg erlaubt
2
4
3,5
zulässig
2 oder 3
3,75
Nicht erforderlich
auf gleicher Ebene
3
2
3,5
4
2
3,0
auf gleiche Ebene
5
1
4,5 oder mehr
Autobahnen
Die Autobahnen in Russland sind kreuzungsfrei, richtungsgetrennt, haben mindestens zwei Fahrstreifen pro Richtung und sind mit dem Zeichen 5.1[4] der russischen Straßenverkehrsordnung gekennzeichnet. In der Klassifizierung der föderalen Fernstraßen werden Autobahnen in die Kategorie 1A eingestuft. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf russischen Autobahnen beträgt 110 km/h. Auf neueren Strecken, wie z. B. der M11, beträgt die Höchstgeschwindigkeit 130 km/h[5]. Die meisten Autobahnen tragen die Nummerierung des föderalen Fernstraßennetzes oder einen eigenen Namen, da es in Russland kein eigenes Nummerierungssystem für Autobahnen existiert. Die einzigen vollständig als Autobahn ausgebauten Fernstraßen ist die M11, die Moskau mit Sankt Petersburg verbindet, und der Autobahnring um Sankt Petersburg A118, während alle anderen Autobahnen nur auf bestimmten Teilabschnitten der Fernstraßen existieren. Ausgeschildert sind sowohl die Autobahnen als auch die Nummernschilder der Fernstraßen mit grünem Hintergrund.
Die Schnellstraßen in Russland werden dem Zeichen 5.3 gekennzeichnet und sind fast genauso wie Autobahnen ausgebaut. Es gibt jedoch einen Unterschied zu den Autobahnen. Während Autobahnen keine Zufahrten zu Ortschaften oder zu Straßen gleicher Ebene haben dürfen, ist dies bei Schnellstraßen erlaubt. Allerdings ist dies nur alle 5 km erlaubt, die Zufahrtsstraße darf die Schnellstraße nicht kreuzen und muss über einen Beschleunigungsstreifen verfügen. Schnellstraßen dürfen einen schmaleren Mittelstreifen als Autobahnen zwischen den Fahrbahnen haben, müssen aber durch Leitplanken abgetrennt sein. In der Klassifizierung der föderalen Fernstraßen werden Schnellstraßen in die Kategorie 1B eingestuft. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf russischen Schnellstraßen beträgt 110 km/h. Die Beschilderung der Schnellstraßen erfolgt wie bei den Fernstraßen in blauer Farbe. Ein eigenes Nummerierungssystem für Schnellstraßen gibt es auch in Russland nicht. Die Schnellstraßen tragen die Nummerierung der Fernstraßen oder haben einen eigenen Namen.
Nummerierung der Fernstraße M4 als Schnellstraße oder als normale Fernstraße
Vorwegweiser auf russische Schnellstraßen und Fernstraßen