Sten Samuelson leitete zusammen mit Fritz Jaenecke bis 1970 das Architekturbüro Jaenecke & Samuelson. Gemeinsam entwarfen sie in den 1950er und 1960er Jahren mehrere bekannte öffentliche Gebäude in Schweden. Samuelson war auch international aktiv. 1957 nahm Samuelson mit Jaenecke an der Interbau in Berlin teil. Sie entwarfen das Zeilen-Hochhaus, umgangssprachlich Schwedenhaus genannt, in der Altonaer Straße im Hansaviertel. Samuelsson entwarf auch das Hotelhochhaus, das heute das Novotel Warszawa Centrum ist und 1972–74 von der damaligen Skånska Cementgjuteriet erbaut wurde.
Samuelson und Jaenecke entwarfen vor der Fußball-Weltmeisterschaft 1958 unter anderem die modernen Arenen Ullevi und Malmö Stadium. Charakteristisch für Samuelsons Gebäude ist Beton als Baustoff, der sich neben den Sportarenen auch in öffentlichen Gebäuden wie Landskrona Art zeigt Galerie und später Stadtbibliothek Norrköping genannt Zentralblock.
Der zentrale Block besteht aus skelettartigen Betonelementen, die vor der eingefahrenen Hauptfassade liegen und so einen Dachbodenkorridor und einen Balkon bilden. Die Landskrona Art Gallery ist ein reines Beispiel für die schwedische Nachkriegsarchitektur der Moderne. Ein Beispiel, bei dem Samuelsson stattdessen Ziegel verwendete, ist Helgeandskyrkan in Lund. Gleichzeitig zeichnet sich die Kirche des Heiligen Geistes durch einen brutalistischen Stil mit dicken Backsteinmauern aus. Beispielsweise weist die Stadtbibliothek Norrköping Ähnlichkeiten mit der zeitgenössischen Architektur in Großbritannien und Westdeutschland auf. Der Hauptsitz von Euroc im Kalksteinbruch[1] von Limhamn in Malmö, der 1977 von Sten Samuelson entworfen wurde, ist ein sehr frühes Beispiel für die Postmoderne in der Architektur in Schweden (heute Victoria Park).
In seinen späteren Gebäuden wurde das Betonelement abgeschwächt, beispielsweise in den beiden großen Projekten Malmö City Hall und Malmö Concert Hall (1985). Die Matthäuskirche (1983) verstößt deutlich gegen das traditionelle Bild einer Kirche. Hier ließ sich Samuelson vom umliegenden Park inspirieren und erlaubte den Bäumen symbolisch, weiter in die Kirche zu gelangen. Das Dach ruht auf sechs Säulen, die Bäumen mit Ästen und Kronen Assoziationen verleihen. Das Dach, das größtenteils aus Glas besteht, gibt der Kirche ein besonderes Licht.
Ausgewählte Gebäude
Wohngebäude am Köpenhamnsvägen, Malmö (1950–51, 1962–63). In der obersten Etage hatte Sten Samuelson ein Büro bei Fritz Jaenecke.
Stadthaus, Svalöv, mit Fritz Jaenecke
Gebäude, Östra Sorgenfri, Malmö, 1952–53, mit Fritz Jaenecke
Stadthaus, Bülow Hübes väg, Limhamn, Malmö, 1955–57, mit Fritz Jaenecke
Ullevi-Stadion, Göteborg, 1958, mit Fritz Jaenecke
Helsingkronagården (Studentenwohnheim der Helsingkrona), Lund, 1955–58, mit Fritz Jaenecke
Malmö-Stadion, 1958, mit Fritz Jaenecke
New Brunnshotellet, Ronneby, 1961, mit Fritz Jaenecke
Landskrona Art Gallery, 1963, mit Fritz Jaenecke
Baltische Halle, Malmö, 1964, mit Fritz Jaenecke
Engelbrektsboden, Gibraltargatan, Malmö, 1965, mit Fritz Jaenecke
Wohngebiet Kryddgrändera, Landskrona, 1965–67, mit Fritz Jaenecke
Hamilton House, Helsingborg, 1967, mit Fritz Jaenecke
Hauptsitz von Helsingborgshem, Drottninggatan 136, Helsingborg, 1967, mit Fritz Jaenecke
Träbolagets Haus im Hafen Malmö mit Fritz Jaenecke
Helgeandskyrkan, Lund, 1968, mit Fritz Jaenecke
Hauptsitz von Frigoscandia, Helsingborg, 1970
Sweden Center, Tokio, 1971
Stadtbibliothek Norrköping, 1968–72
Malmö Sparbank Bikupan, Gustav Adolfs Torg, 1970–1973[2]