Nach dem Abitur 1975 und dem Grundwehrdienst studierte Steffen Flath von 1977 bis 1982 Agrarwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle und schloss dort als Diplom-Agraringenieur ab. Zwischen 1982 und 1990 arbeitete Flath im Agrochemischen Zentrum Schlettau und bei der VEB Getreidewirtschaft Annaberg-Buchholz in verschiedenen Positionen. Von 1990 bis 1994 war er Hauptdezernent im LandratsamtAnnaberg.
Steffen Flath ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist römisch-katholischer Konfession.
Politik
Flath wurde 1983 Mitglied der CDU (der DDR) und war von 1983 bis 1991 Ortsvorsteher in Buchholz. Von 1991 bis 1994 war er Vorsitzender des Kreisverbandes Annaberg. Von 1995 bis zu seinem Eintritt in die sächsische Landesregierung im Jahr 1999 war Flath Generalsekretär der CDU Sachsen und von 2001 bis 2013 deren stellvertretender Landesvorsitzender.
Flath war von 1994 bis 2014 Mitglied des Sächsischen Landtags. Er zog stets über ein Direktmandat im Wahlkreis Annaberg in den Landtag ein; bei der Wahl 2009 erreichte er 48,0 % der Erststimmen.
Bei der Landtagswahl 2014 bewarb sich Flath nicht erneut um ein Mandat.[1] Er hat angekündigt, als Berater in Kirgistan beim Aufbau eines Systems der Berufsausbildung tätig werden zu wollen.[2] Bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 wurde er in den Kreistag des Erzgebirgskreises gewählt. Zum 1. Juli 2014 wurde er Mitglied im Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks[3] und war von 2015 bis 2017 dessen Vorsitzender.[4]
Flath ist Mitglied im Berliner Kreis, einer informellen CDU-internen konservativen Gruppe von Modernisierungs- und Merkel-Skeptikern[6][7] und war im Kuratorium der Evangelisationsbewegung ProChrist.[8] Er lehnt die steuerliche Gleichstellung homosexueller Paare ab. Er erklärte in diesem Zusammenhang: „Gott hat uns geschaffen als Frau und Mann und ich glaube, dass er sich dabei etwas gedacht hat.“[9][10] Im Rahmen des Bundesparteitages 2012 in Hannover lehnte Flath eine Diskussion des Themas auf dem Parteitag ab, er erklärte: „Eine steuerliche Gleichstellung von homosexuellen Gemeinschaften mit der Ehe von Mann und Frau kann nicht unser Ziel sein. Schon die Debatte wäre für die CDU eigentlich absurd“.[11]
Holzapfel, Klaus-Jürgen (Hrsg.): Sächsischer Landtag: 2. Wahlperiode 1994-1999 (Volkshandbuch), 2. Auflage, Stand März 1996, Neue Darmstädter Verlagsanstalt, Rheinbreitbach 1996, ISBN 3-87576-361-0, S. 25
Holzapfel, Andreas (Hrsg.): Sächsischer Landtag: 3. Wahlperiode 1999-2004 (Volkshandbuch), 2. Auflage, Stand 15. Februar 2001, Neue Darmstädter Verlagsanstalt, Rheinbreitbach 2001, ISBN 3-87576-469-2, S. 28
Einzelnachweise
↑Freie Presse vom 12. Juli 2013, Seite 3, Konservativ bis zum Abgang