Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Staub (Begriffsklärung) aufgeführt.
Staub (Mehrzahl Stäube, bei unterschiedlichen Sorten, Anhörenⓘ/?) ist die Sammelbezeichnung für feste Stoffe in Gasen mit einem Durchmesser bis zu 500 µm und einer Sinkgeschwindigkeit < 10 cm/s [VDI-Richtlinie 3790, Blatt 1]. Sie sind verschiedenen Ursprungs und können einen gewissen Zeitraum in Gasen, insbesondere in der Luft, verteilt auftreten (siehe Schwebstoffe).[1] Es werden Schwebstaub und Staubniederschlag unterschieden.[2]
Je nach Notwendigkeit wird Staub nach der Partikelgröße oder nach der Staubart unterteilt. Staubteilchen können aus organischen (Blütenpollen, Bakterien, Pilzsporen) oder anorganischen Materialien (Gesteinsstaub, Mineralfasern) bestehen. Ein allgegenwärtiger Staub aus organischem und anorganischem Material ist der Hausstaub.
Das Wort bezeichnet im technischen Sinne Staubklassen, also anteilige Gruppen am Gesamtstaub, die nach gewissen Kriterien zusammengefasst werden, etwa als „organische und anorganische Stäube“ oder „verschiedene lungengängige Stäube < 5 µm“. Durch Verwendung im Umweltschutz dringt es langsam in die Alltagssprache ein.
Arten
Der Hausstaub ist allgegenwärtig und stellt eine Mischung aus anorganischen und organischen Materialien dar. Zusammenballungen von Hausstaubpartikeln zu größeren Gebilden werden auch als „Wollmäuse“ bezeichnet. Eine Sonderform des Hausstaubes sind die sog. Schwarzen Wohnungen (Schwarzstaub, magic dust), deren Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist.
Fasern sind dreidimensionale Staubpartikel, bei denen eine Dimension sehr viel größer ist als die anderen beiden Dimensionen. Biobeständige Fasern nach der WHO-Definition (L > 5, D < 3 µm, L:D > 3:1) können bis in die Lunge gelangen und dort zu Schädigungen führen (zum Beispiel Asbestose, verursacht durch Asbestfasern).
Pollen tragen zur natürlichen Staubbelastung insbesondere im Frühjahr bei. Menschen, die allergisch auf Pollen reagieren (Heuschnupfen), leiden unter dieser natürlichen Staubbelastung besonders.
Insbesondere bei Sandstürmen werden riesige Partikelmengen in die Atmosphäre geschleudert und teilweise tausende Kilometer vom Quellgebiet entfernt wieder auf der Erde deponiert. Des Öfteren wurde schon über Saharastaub in Europa berichtet.[4]
Grob- und Feinstaub
Aus gesundheitlicher Sicht sind neben dem Schadstoffgehalt des Staubes Größe und Form der Staubpartikel die entscheidenden Parameter. Größere Partikel (Grobstaub) bleiben mehr oder minder gut an den Nasenhärchen oder den Schleimhäuten des Nasen-Rachenraums hängen. Kleinere und kleinste Staubpartikel (Feinstaub) können über die Luftröhre und die Bronchien bis tief in die Lunge vordringen.[5] Daher wird der Feinstaub auch als inhalierbarer bzw. als lungengängiger (alveolengängiger) Staub bezeichnet.
Allgemein anerkannte Bezeichnungen für Feinstaub existieren allerdings nicht.[6] In der Regel werden zur Kategorisierung von Feinstaub die Größen PM10 (engl. particulate mass, Massepartikel, zerteilte Masse) und PM2,5 verwendet. Dabei wird PMx definiert als „Schwebstaub in der Luft, der einen größenselektiven Lufteinlass passiert, der bei einem aerodynamischen Durchmesser von x µm eine Abscheidewirksamkeit von 50 % aufweist“.[7] Das bedeutet in der Anwendung, dass PM10 die Hälfte aller Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser von 10 µm erfasst.[8]
PM10 entspricht damit der thorakalen Fraktion nach der Norm EN 481.[9][10] Die alveolengängige Fraktion für die Zielgruppe „kranke oder geschwächte Personen oder Kinder“ der Norm ISO 7708 ist äquivalent zu PM2,5.[9]
Die verkürzte Darstellung, dass PM10 bzw. PM2,5 Stäube mit einem Durchmesser kleiner als 10 µm bzw. 2,5 µm sind, ist nicht richtig.[6]
Entstehung
Staub kann prinzipiell durch verschiedene Prozesse entstehen:
die mechanische Bearbeitung von Feststoffen (Zerkleinern, Oberflächenbearbeitung, Abrieb)
physikalische Einflüsse auf Feststoffe (wie bei der Erosion durch Wind und Wetter)
durch chemische Reaktionen in der Atmosphäre unter Partikelbildung (gas-to-particle conversion (sogenannte sekundäre Aerosole); andere chemische Reaktionen führen zur Bildung von Rauch)
durch Aufwirbelung von Partikeln (entsprechend der Definition von Staub)
biogen insbesondere als Blütenstaub
Die staubbildenden Prozesse können sowohl natürlichen Ursprungs als auch durch den Menschen verursacht sein und werden in primäre und sekundäre Prozesse unterschieden. Bei einem primären Prozess werden die Partikel direkt durch den Prozess erzeugt. Ein primärer anthropogener Prozess ist die Kohleverbrennung in einem Kraftwerk; das Kraftwerk wird dann als primäre Quelle bezeichnet. Ein primärer natürlicher Prozess ist die Verwitterung von Gestein.
Beim sekundären Prozess entstehen die Partikel aus den Reaktionen bestimmter Gase (Pkt. 3 oben), wobei sich die entstehenden festen Reaktionsprodukte leicht an bereits vorhandene Partikel (sog. Kondensationskerne) anlagern können.
Wichtige natürliche Staubquellen sind:
Bodenerosion
Vulkanismus
Meere (sea spray)
Sandstürme (Sahara-Staub in Mitteleuropa, Wüste von Nevada)
Pollenflug
Wald- und Buschbrände mit natürlicher Ursache (Blitzschlag)
Wichtige anthropogene Staubquellen sind:
Industrielle Prozesse
Energiegewinnung durch Verbrennen (Kraft- und Fernheizwerke)
Die Beiträge der einzelnen Quellen zur Staubbelastung sind unterschiedlich und hängen im Wesentlichen von der lokalen Situation ab. In einem ländlichen Gebiet kann der Gesteinsstaub (Sand, Löss) erheblich zur Staubbelastung beitragen, wohingegen in einer viel befahrenen Straße die Staubbelastung aus einem Gemisch von Abriebmaterial (Reifen, Bremsbeläge, Straßenbelag), Schwermetallpartikeln, Ruß etc. bestehen wird. Das Umweltbundesamt[12] schätzt, dass der Beitrag zur innerörtlichen Staubbelastung im Wesentlichen drei Quellen zuzuordnen ist:
1) etwa 50 % aus der Emission (des Verbrennungsmotors, Anm.) von Dieselfahrzeugen (LKW, Kleinlaster, Busse, PKW)
2) etwa 25 % aus dem, was der (motorisierte) Verkehr aufwirbelt (Abrieb von Bremsen, Reifen, Straßenbelag)
3) etwa 25 % durch ferntransportierte Partikel, das heißt Partikel, die aus weiter entfernt liegenden Quellen stammen.
Die Tabellen 1 und 2 fassen Emissionsmengen und Anteile wichtiger Quellen an der Staubentstehung zusammen.
Tabelle 1: Geschätzte primäre Partikelemissionen aus natürlichen und anthropogenen Quellen im Jahr 2000 *
Staubart, -quelle
Partikelgröße [µm]
Nördliche Hemisphäre [Tg/Jahr] **
Südliche Hemisphäre [Tg/Jahr] **
Global [Tg/Jahr] **
POM ***, Wald-/Buschbrände
0–2
28
26
54
POM ***, fossile Brennstoffe
0–2
28
0,4
28
POM ***, Pflanzenzerfall
> 1
–
–
56
Ruß, Wald-/Buschbrände
0–2
2,9
2,7
5,7
Ruß, fossile Brennstoffe
0–2
6,5
0,1
6,6
Asche und Staub (Vulkane)
< 5
–
–
85
Industrielle Prozesse
> 1
–
–
100
Seesalz
0–16
1.440
1.900
3.340
Gesteinsstaub
0–20
1.800
349
2.150
*
Quellen:[13] und [14] (für vulkanische Aktivität); für die Bildung von sekundären Partikeln siehe Abbildung 1
Von den in Tabelle 1 genannten Partikelquellen dominieren Seesalz (sea spray) und Gesteinsstaub gegenüber den anderen Quellen. Ein großer Anteil der Seesalz- und der Gesteinsstaubpartikel können aber zum Grobstaub gerechnet werden und unterliegen daher (in der Regel) nicht dem atmosphärischen Ferntransport, d. h., sie werden in relativer Nähe zu ihrer Quelle wieder deponiert (aus der Luft ausgeschieden).
Von gesundheitlicher Relevanz sind die kleinen Partikel (Feinstaub) und Partikel, die mit Schwermetallen und organischen Schadstoffen beladen sind (Asche, Ruß), die häufig aus anthropogenen Quellen stammen.
In Tabelle 1 fehlt noch Staub aus dem Verbrennen von Holz für Heizen und Kochen, sowie Tabakrauch, den Rauchende selbst einsaugen und je nach Gesetzeslage und Brauch insbesondere in auch von anderen benützten Innenräumen hinterlassen.
Tabelle 2: Anteile verschiedener Quellen an der Staubbelastung in Deutschland,[15] Österreich[16] und der Schweiz[17] für die in Klammern genannten Jahre
Partikelquelle
Gesamtstaub
Feinstaub
Deutschland (2001)
Österreich (2002)
Österreich (2002)
Schweiz (1997)
Industrie
40,5 %
41 %
39 %
29 %
Straßenverkehr
14 %
23 %
20 %
50 %
Landwirtschaft
k. A.
20 %
15 %
13 %
Haushalte
5,3 %
k. A.
k. A.
4 %
andere Quellen
40,2 %
16 %
26 %
4 %
Gesamtemission
247.000 t
80.000 t
47.000 t
32.000 t
k. A.: keine Angabe
Ein Vergleich der in Tabelle 2 genannten Werte ist nur bedingt möglich, da teilweise die Quellen unterschiedlich betrachtet werden. So wurde beispielsweise bei Abschätzung der Staubemission durch den Straßenverkehr in Österreich die Aufwirbelung nicht berücksichtigt, wohingegen sie bei der Angabe für die Schweiz berücksichtigt worden ist. Hier macht die Aufwirbelung mit 30 % (9.660 t) über die Hälfte des Beitrages des Straßenverkehrs zur Feinstaub-Emission aus.
Transport
Zwischen Emission und Immission, dem Entstehen und dem Einwirken, also Aufnahme durch den Menschen oder Ablagern, liegen Vorgänge des Verdünnens, Verteilens und Transports (Transmission).[18]
Beim Schleifen mit einem schnelldrehenden Winkelschleifer sind die Partikel gut sichtbar, solange sie heiß glühen, können aber noch in einigen Metern größerer Entfernung flüssig auf Glas auftreffen und mit diesem verschmelzen und damit beschädigen oder auch Brände auslösen.
Kfz-Auspuffrohre können am Ende zum Boden hin gekrümmt sein, um Staub möglichst in Richtung Boden zu schleudern, sind bei manchen Lkw jedoch wie bei Dampfloks in Dachhöhe und nach oben gerichtet, um Feuergefahr für das eigene Fahrzeug samt Ladung zu minimieren.
Kfz wirbeln bei Fahrt Staub jedenfalls 5 m bis 10 m hoch auf, der sich danach schwerkraftgetrieben umso schneller absetzt, je größer die Staubpartikel sind. Durch Aufwirbeln und Absetzen entsteht ein Konzentrationsgefälle mit unten mehr Staub und höher oben weniger Staub. Dieses Konzentrationsprofil reicht für feineren Staub weiter hinauf und braucht zeitlich charakteristisch 24 Stunden zum Absinken aus 10 m Höhe.
Wärmeinduzierte Aufwinde an im Winter durch Hausbeheizung und ganzjährig durch Sonneneinstrahlung erwärmten Hauswände lassen mit der Luft auch den Staub aufsteigen.
Meteorologische Winde wirken horizontal und verblasen im günstigsten Fall Staub aus der Stadt oder anderen Emissionsquellen in die Landschaft, wo sich Staub an der großen Oberfläche von Pflanzen anlagert und durch Regen in den Boden hinein abgewaschen werden kann.
Winde durchwirbeln mit ihren Wettererscheinungen dank der Kondensation von Wasser in Wolken und ihrem Aufstieg die Atmosphäre typisch nur bis in 10–15 km Höhe, innerhalb der Troposphäre.
Dass Staubteilchen die Tropopause genannte Zone darüber erreichen, liegt in höher wirkenden Einzelereignissen, wie großen Vulkanausbrüchen und Meteoriteneinschlägen, Verglühen von Meteoren (feinster Meteorstaub), sowie Atombombenexplosionen, daneben auch hohem Flugzeugverkehr, Raketen- und Raumflug sowie dem Sonnenwind.
Ein Mechanismus, über den ab 1932 publiziert wurde, ist die Gravito-Photophorese, also das Bewegen von Staubteilchen durch Lichteinstrahlung in oder gegen die Richtung der Schwerkraft. Von den irregulär geformten Teilchen wird ein kleiner Anteil durch einseitige Bestrahlung mit Sonnenlicht zum Rotieren angeregt. Daraus kann Bewegung des Teilchens in (stehender) Luft resultieren, die bei manchen nach oben gerichtet ist. Auch wenn es nur sehr geringe Teile der Staubmenge betrifft, wie Versuche etwa von Hans Rohatschek zeigten, so lässt sich damit das Hochwandern von Partikeln, also auch Mikroben bis in die Stratosphäre und sogar darüber in die Mesosphäre (> 50 km) erklären.[19]
Grenzwerte und Trends
Wie für andere Luftschadstoffe auch, gibt es in den meisten industrialisierten Ländern Grenzwerte für Immissionskonzentrationen von anthropogenen Staub. Aufgrund der vielen Staubarten und -quellen gibt es eine Vielzahl von gesetzlichen Regelungen, von denen ein Teil in Tabelle 3 zusammengestellt ist.
Andererseits gelten für Kfz-Abgase klare Emissions-Konzentrationsgrenzwerte, die an Fahrzeugen auch etwa jährlich überprüft werden. Für Gewerbe- und Industrieanlagen gelten neben ebensolchen Werten auch für jeden Einzelfall bewilligte Staubfrachten pro Zeit oder Produktionseinheit.
Tabelle 3: Grenzwerte für ausgewählte Staubarten; die jeweilige Vorschrift findet sich in der zitierten Literatur weiter unten
Arbeitsplatzgrenzwert (mit Nachweis keine Einhaltung von 1,25 mg/m³ möglich und Überprüfung der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen noch Übergangsweise bis 1. Januar 2019 3 mg/m³)
Rauchverbot f. Jugendliche; seit 2000 länderweise verschiedene Emissionsverbote etwa in öffentl. Verkehrsmitteln und Gebäuden, am Arbeitsplatz (Österreich: Arbeitnehmerschutzverordnung 1985), jedoch erst in Teilen der Gastronomie (zugleich Arbeitsplatz)
Während die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte bei stationären Quellen (zum Beispiel Industrieanlagen) in der Regel kein Problem darstellt, ist die Einhaltung der seit dem 1. Januar 2005 EU-weit geltenden neuen Grenzwerte für Feinstaub (PM10) insbesondere in Gebieten mit hohem Verkehrsaufkommen oftmals schwierig bzw. unmöglich. Zwar können durch einen Partikelfilter die Rußemissionen von Dieselmotoren deutlich reduziert werden, der aufgewirbelte Straßenstaub, der Abrieb von Reifen und Bremsbelägen lässt sich jedoch nur durch Vermeiden von Kfz-Verkehr, etwa durch Verlagern auf sanftere Formen, oder auch sanfteres Fahrverhalten in kleineren Fahrzeugen verringern. In Deutschland werden jährlich etwa 60.000 Tonnen Partikel (hauptsächlich kleiner 10 µm und damit Feinstaub) durch den Privatverkehr freigesetzt. Für die Schweiz wurde für das Jahr 1997 für den Straßenverkehr eine Feinstaubemission von 1.610 t durch Bremsenabrieb und 2.415 t durch Reifenabrieb ermittelt. Die ermittelte Partikelemission aus dem Abgasen beträgt ebenfalls 2.415 t.[17] In Österreich sind etwa zwei Drittel der verkehrsbedingten Gesamtstaubemission durch Reifen- und Bremsabrieb bedingt.[16]
Die Entwicklung der anthropogenen Staubemissionen in Deutschland und Österreich ist unterschiedlich. Während in Deutschland die anthropogen bedingten Staubemission im Zeitraum 1990 bis 2001 um fast 87 % von 1.858.000 t auf 247.000 t gesunken sind,[15] stieg in Österreich die anthropogen bedingte Staubemission von ca. 72.000 t im Jahr 1990 auf annähernd 80.000 t im Jahr 2002 an.[16] Die österreichischen PM10-Emissionen sind seit 1990 um 5 % auf etwa 47.000 t im Jahr 2002 angestiegen.[16]
Wirkung
Staub kann verschiedene Einflüsse auf den Menschen und die Umwelt haben. Im Gegensatz zum Grobstaub kann Feinstaub über die Atemwege bis in die Lunge gelangen. Die toxikologische Wirkung beruht vor allem auf den Gehalt an Stoffen wie Blei, Vanadium, Beryllium und Quecksilber, von denen einige die Entstehung von Krebserkrankungen fördern. Zudem lagern sich an der Oberfläche der winzigen Staubteilchen andere Schadstoffe wie Kohlenwasserstoffe, Schwefel- oder Stickstoffverbindungen an, so dass deren Wirkung bei gleichzeitiger Anwesenheit von Staub verstärkt wird. Allgemein erzeugt Staub eine Erhöhung der Zahl von Erkrankungen der Atmungsorgane. So können Bronchitis, Asthma oder Emphysem (durch gewöhnlichen Staub, Eisen- oder Kohlenstaub) oder eine Lungenfibrose (Silikose durch Quarzfeinstaub und Asbestose durch Asbeststaub) oder Lungenkrebs (durch Quarz- und Asbeststaub) oder Nasenkrebs (durch gewisse Holzstaubarten) entstehen. Neben gesundheitsschädlichen Aspekten ist der Einfluss von Partikeln auf das Klima ein wichtiger Aspekt aktueller Forschung.
Inerte Stäube sind Partikel einer Substanz, bei der keine schädigende Wirkung auf den menschlichen Körper bekannt ist.
Dazu gehören beispielsweise Stärke und Zellulose.
Gemische aus Staub und Luft sind in gewissen Fällen explosionsfähig, mehr darüber im Artikel Staubexplosion. Harzreiche Bärlappsporen verblasen und gezündet sind ein beliebter Bühnen-Feuereffekt.
Stäube u. a. als Trenn- und Schmiermittel: Aufgestreutes Getreidemehl vermeidet beim händischen Verarbeiten von Teig sein Ankleben auf der Arbeitsfläche. Feinster Zucker heißt Staubzucker. Stärkepulver verhindert das Zusammenkleben von Zuckerln, Kaugummi und dragierten (zuckerglasierten) Medikamenten. Mineralische Rieselhilfe wird etwa Speisesalz als Trennmittel gegen das Zusammenwachsen der Kristalle hinzugesetzt. Latexballons werden durch Bestauben mit Kalkpulver – vor dem Wenden – am Zusammenkleben gehindert. Talkum lässt gepuderte Latexhandschuhe gut auf die nie ganz trockene Haut gleiten, schmiert auch andere Gummioberflächen und ermöglicht verschleissfreies Gleiten eines Reifenschlauchs im walkenden Reifenmantel am Fahrrad und ehemals auch Auto. Roter Ziegel- oder Mineralstaub limitiert die Bodenhaftung der Schuhe am Tennisplatz auf ein gelenkschonendes Mass. Insbesondere glänzendes Papier wird nach dem Bedruckengestaubt, um dauerhaft zu gleiten, damit es gut gestapelt und weiterverarbeitet werden kann. Grafit wird in Form staubenden Pulvers aus schuppigen Partikeln als Trockenschmierstoff auf Eisen eingesetzt. Aluminiumbronze hat ähnliche Struktur und Eigenschaften, ist jedoch nicht so temperaturfest. Die Analyse von Staubablagerungen ermöglichen geologische, biologische und kriminologische Erkenntnisse. Durch Abpinseln mit speziellem Staub werden auch Fingerabdrücke sichtbar gemacht. Kohle kann gut als eingeblasener Staub verfeuert werden. Sägespäne werden für Heizzwecke zu Briketts oder – mit Stärkestaub als Gleitmittel – auch zu Pellets verpresst. Poliermittel für Glas wird auch pulverförmig verarbeitet.
Bei industriellen Prozessen entstehende staubhaltige Gasströme sind in der Regel nahe am Ort der Entstehung zu entstauben. Je nach Beschaffenheit des Gases und des mitgeführten Staubes kommen dazu verschiedene Verfahren zum Einsatz:
Diese Verfahren unterscheiden sich insbesondere bezüglich des Energiebedarfs, des apparativen Aufwands, der anfallenden Reststoffe, der zulässigen Gastemperatur und der Abscheideminima.
Zur Entstaubung nicht geführter Gasströme kommen häufig Staubbindemaschinen zum Einsatz, die mittels Erzeugung feiner Wassertropfen den Staub zu binden versuchen.[24]
Luftreinigung
Bei der Luftreinigung wird die zu reinigende Luft mittels eines Förderaggregats zu einem Reinigungsgerät geführt. Dies kann in seinem Umfeld zu einer unerwünschten Geräuschentwicklung führen.
Filtration
Bei der gängigsten Form der Luftreinigung – der Filtration – wird die staubbeladene Luft – etwa die Innenraumluft in einem Wohnraum – durch einen Gewebefilter geführt, in dem ein Großteil der Partikel abgeschieden werden.[25] Diese Gewebefilter können mit einem Adsorbens imprägniert sein, um unerwünschte gasförmige Stoffe mittels Adsorption zu entfernen. Der Filter ist in regelmäßigen Abschnitten zu wechseln.
Elektrostatische Abscheidung
Bei der elektrostatischen Abscheidung wird der Staub in der zu reinigenden Luft mittels einer Sprühelektrode positiv aufgeladen, um danach an einer negativ geladenen Niederschlagselektrode abgeschieden zu werden.[26] Nachteilig ist bei diesem Verfahren die mögliche Bildung von Ozon.[25] Dieses kann bei Vorhandensein von Terpenen zu einer Erhöhung der Feinstaubbelastung führen.[25]
Staub im weiteren Sinn
Auch im übertragenen Sinn gibt es „Staub“:
Den so genannten Cantor-Staub in der Mathematik – auch Cantor-Menge oder Wischmenge genannt,
der „aufgewirbelte Staub“ durch ein unbedachtes Wort, eine unvorsichtige (manchmal auch geplante) Mitteilung oder Aktion usw.
der „Staub von gestern“ und der „Staub, der sich über eine Sache legt“, wenn sich die Situation beruhigt hat oder genug Zeit verstrichen ist; im Sinne von „veraltet“ oder „altmodisch“ können Meinungen und Weltanschauungen als „verstaubt“ bezeichnet werden;
die technischen Stäube, die meist sehr fein sind, häufig mit künstlichen oder natürlichen Mikrofasern oder mit Aerosolen durchmischt sind und zwar prinzipiell „staubähnlich“ sind, aber in der Umgangssprache nicht darunter subsumiert werden,
„(Erde zu Erde,) Asche zu Asche, Staub zu Staub“ ist eine Formulierung aus der 1892 erschienenen deutschen Ausgabe des Book of Common Prayer der amerikanischen Episkopalkirche.[27] Im Kapitel „Die Ordnung für das Begräbniß“ (Englisch: The Burial of the Dead) heißt es: „Nachdem es denn Allmächtigen Gott nach Seinen weisen Vorsehung gefallen hat, die Seele unsres entschlafenen Bruders aus dieser Welt zu sich zu nehmen, legen wir seinen Leib in Gottes Acker – Erde zur Erde, Asche zur Asche, Staub zum Staube – in Erwartung der allgemeinen Auferstehung am jüngsten Tage und des Lebens der zukünftigen Welt durch Jesum Christum unsern Herrn, bei dessen herrlicher Wiederkunft zum Gericht die Erde und das Meer sollen ihre Todten wiedergeben, und die verweslichen Leiber derer, die in Ihm schlafen, sollen verwandelt und ähnlich werden Seinem verklärten Leibe nach der Wirkung, durch welche Er kann auch alle Dinge Ihm unterthänig machen.“[28]
in der Kochkunst nennt man das Binden einer zu dünnen Soße mit Mehl oder Kartoffelstärke „die Flüssigkeit stauben“
im Rotwelsch ist „abstauben“ gleichbedeutend mit „stehlen“
An der Salzach – zwischen Oberndorf und Laufen – gibt es sogar ein Staubmuseum (Museum of Dust) (Katalog, öffentlicher Raum[29]). Es handelt sich dabei um ein Grenzhäuschen, das vom Museums-Kurator Dieter Buchhart zum 'white cube' (ein Ort, an dem Kunst gezeigt wird) erklärt wurde. An dem Pavillon befestigte Buchhart 'nicht ohne Ironie' ein Schild mit der Aufschrift: Museum of Dust.[30] Damit soll die Aufmerksamkeit auf den sonst unliebsamen Staub gelenkt werden. Staub wird so zu einem 'Kunstobjekt im Museum'.
Der Kölner Künstler und Kunsthistoriker Wolfgang Stöcker baut ein Deutsches Staubarchiv auf.
Meinolf Schumacher: Schmutzmaterie: Staub. In: ders.: Sündenschmutz und Herzensreinheit. Studien zur Metaphorik der Sünde in lateinischer und deutscher Literatur des Mittelalters. Fink Verlag, München 1996, ISBN 3-7705-3127-2, S. 384–392 (Digitalisat).
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↑VDI 3678 Blatt 2:2010-12 Elektrofilter; Prozessluft- und Raumluftreinigung (Electrostatic precipitators – Process air and indoor air cleaning). Beuth Verlag, Berlin, S. 8–9.
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Catholic bishop His Excellency, The Most ReverendJoseph MelcherDiocese of Green BayDioceseDiocese of Green BayIn office1868–1873SuccessorFrancis Xavier KrautbauerOrdersOrdinationMarch 27, 1830by Adeodato Antonio CaleffiConsecrationJuly 12, 1868by Peter Richard KenrickPersonal detailsBorn(1807-03-18)March 18, 1807Vienna, Austrian EmpireDiedDecember 20, 1873(1873-12-20) (aged 67)Green Bay, Wisconsin, USNationalityAustrianDenominationRoman Catholic Joseph Melcher (March 18, 180...
العلاقات الزامبية المالية زامبيا مالي زامبيا مالي تعديل مصدري - تعديل العلاقات الزامبية المالية هي العلاقات الثنائية التي تجمع بين زامبيا ومالي.[1][2][3][4][5] مقارنة بين البلدين هذه مقارنة عامة ومرجعية للدولتين: وجه المقارنة زامبيا مالي �...
Kulit kayu Juniperus phoenicea Pepagan atau kulit kayu adalah lapisan terluar batang dan akar tumbuhan berkayu. Dalam istilah teknis, pepagan merujuk pada seluruh bagian di luar jaringan kambium. Pepagan menutupi kayu dan terdiri atas bagian dalam dan luar. Bagian dalam, yang pada batang dewasa merupakan jaringan hidup, termasuk daerah terdalam periderm. Lapisan luar pada tangkai tua termasuk jaringan permukaan tangkai yang mati, bersama dengan bagian-bagian periderm terdalam dan seluruh jari...
Émirat d'Abdelkader(ar) إمارة عبد القادر (ber) ⵜⴰⴳⵍⴷⴰ ⵏ ⵄⴱⴷⴰⵍⵇⴰⴷⵔ 27 novembre 1832 – 23 décembre 1847 (14 ans, 10 mois et 19 jours)Drapeau de statut incertain, attribué parfois à l'Émirat d'Abdelkader. Emblème Devise Devise commune :النَّصْرُ مِنَ اللَّه وَالْفَتْح قَرِيب« La victoire (vient) d'Allah et la reconquête est proche » Devise militaire ...
Flint pada 2017 Caroline Louise Flint (lahir 20 September 1961) adalah seorang politikus Partai Buruh Britania Raya yang menjabat sebagai anggota parlemen dari 1997 sampai 2019. Ia menjabat dalam pemerintahan Tony Blair dan Gordon Brown sebagai Menteri Kesehatan Masyarakat dari 2005 sampai 2007, Menteri Pekerjaan dari 2007 sampai 2008 dan sebagai Menteri Perumahan dan Perencanaan pada 2008. Pranala luar Caroline Flint and Labour in Don Valley Official constituency website Profil di Parlemen B...
American – South African actress (born 1965) This biography of a living person needs additional citations for verification. Please help by adding reliable sources. Contentious material about living persons that is unsourced or poorly sourced must be removed immediately from the article and its talk page, especially if potentially libelous.Find sources: Embeth Davidtz – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (July 2019) (Learn how and when to rem...
Learning technique performed with flashcards This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Spaced repetition – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (February 2020) (Learn how and when to remove this message) In the Leitner system, correctly answered cards are advanced to the next, less frequent box,...
Grade I listed building in Suffolk, UK North front of the 14th-century gatehouse of Butley Priory Butley Priory, sometimes called Butley Abbey, was a religious house of Canons regular (Augustinians, Black canons) in Butley, Suffolk, dedicated to The Blessed Virgin Mary.[1][2] It was founded in 1171 by Ranulf de Glanville (c. 1112-1190), Chief Justiciar to King Henry II (1180-1189),[3] and was the sister foundation to Ranulf's house of White canons (Premonstratensians) ...
See also: 2018 United States gubernatorial elections 2018 Kansas gubernatorial election ← 2014 November 6, 2018 2022 → Turnout57.6%[1] Nominee Laura Kelly Kris Kobach Greg Orman Party Democratic Republican Independent Running mate Lynn Rogers Wink Hartman John Doll Popular vote 506,727 453,645 68,590 Percentage 48.01% 42.98% 6.50% County results Congressional district results State House district results Township resultsKelly: ...
Pour les articles homonymes, voir Grandeur. Si ce bandeau n'est plus pertinent, retirez-le. Cliquez ici pour en savoir plus. Cet article ne cite pas suffisamment ses sources (août 2013). Si vous disposez d'ouvrages ou d'articles de référence ou si vous connaissez des sites web de qualité traitant du thème abordé ici, merci de compléter l'article en donnant les références utiles à sa vérifiabilité et en les liant à la section « Notes et références ». En pratique...
French language historical essay by Amin Maalouf The Crusades Through Arab Eyes First edition (French)AuthorAmin MaaloufLanguageFrenchSubjectHistoryPublisherJC Lattès FranceSchocken Books United States of AmericaPublication date19831984 English translationPublication placeFranceISBN0-8052-0898-4OCLC22435105 The Crusades Through Arab Eyes (French: Les Croisades vues par les Arabes) is a French language historical essay by Lebanese author Amin Maalouf.[1] As the name suggests, the book...
Concept in existential psychology and philosophy Artistic authenticity: The saxophonist Johnny Hodges at work, playing jazz. The philosopher Jean-Paul Sartre said that jazz music represents artistic freedom and personal authenticity.[1][better source needed] Authenticity is a concept of personality in the fields of psychology, existential psychotherapy, existentialist philosophy, and aesthetics. In existentialism, authenticity is the degree to which a person's action...
Questa voce o sezione sull'argomento centri abitati del Trentino-Alto Adige non cita le fonti necessarie o quelle presenti sono insufficienti. Puoi migliorare questa voce aggiungendo citazioni da fonti attendibili secondo le linee guida sull'uso delle fonti. Pergine Valsuganacomune Pergine Valsugana – VedutaPanorama di Pergine Valsugana ed il lago di Caldonazzo dalla frazione di Buss LocalizzazioneStato Italia Regione Trentino-Alto Adige Provincia Trento AmministrazioneSi...
Numero di chiese locali per confessione nell'epoca pre guerra d'indipendenza americana. Il secondo grande risveglio fu un movimento di risveglio protestante nato all'inizio del XIX secolo negli Stati Uniti d'America. Il movimento prese forma intorno al 1790, sviluppandosi tra il 1800 e il 1820, con la rapida adesione di congregazioni battiste e metodiste i cui predicatori guidarono il movimento. Ottenne il suo picco verso la fine degli anni 1850. Esso rifletteva il romanticismo caratterizzato...
Bầu cử liên bang Úc 2010 ← 2007 21 tháng 8 năm 2010 2013 → Tất cả 150 ghế tại Hạ viện 76 ghế cần thiết để chiếm đa số tại Hạ viện 40 (trong 76) ghế tại Thượng việnThăm dòĐăng ký14,086,869Số người đi bầu93.2% Đảng thứ nhất Đảng thứ hai Đảng thứ ba Lãnh đạo Julia Gillard Tony Abbott Bob Brown Đảng Lao động Liên minh Tự do/Quốc gia Xanh Lãnh đạo t�...
xts Chiến tranh Việt NamGiai đoạn 1954–1959 Thuyết domino Hoa Kỳ can thiệp Miền Bắc Miền Nam Giai đoạn 1960–1965 Diễn biến Quốc tế Miền Nam Kế hoạch Staley-Taylor Chiến tranh đặc biệt Đảo chính Chính phủ Ngô Đình Diệm Giai đoạn 1965–1968 Miền Bắc Chiến dịch: Sự kiện Vịnh Bắc Bộ Mũi Tên Xuyên Sấm Rền Miền Nam Chiến tranh cục bộ Chiến dịch: Các chiến dịch Tìm-Diệt Phượng Hoàng Tết ...