Das Kirchdorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa neun Kilometer ostnordöstlich von Stuhm (Sztum), acht Kilometer nordnordwestlich von Schönwiese (Krasna Łąka) und fünf Kilometer westlich von Großwaplitz (Waplewo Wielkie).
Geschichte
Ältere Ortsbezeichnungen sind Aldemarkt (15. Jh.), der alde Markt (1544), Altemark albo Starygrod (1629), Starytarg (1672), Starygrod (1674) und Altmark (1773).[1] Die Gründung des Ortes zwischen 1271 und 1276 wird auf den ChristburgerKomtur Hermann von Schönberg zurückgeführt.
In Altmark wurde 1629 der auf sechs Jahre geschlossene Waffenstillstand zwischen Schweden, Polen und Brandenburg unterzeichnet. Der Vertrag von Altmark (schwedischStillståndet i Altmark, polnischRozejm w Altmarku) hielt Schweden den Rücken frei, um in den Dreißigjährigen Krieg eingreifen zu können. Der Waffenstillstand mündete 1635 in den Vertrag von Stuhmsdorf.
Um 1894 gab es im Dorf eine polnische Privatbank.[2]
Im Januar 1945 wurde Altmark von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht an die Volksrepublik Polen übergeben. Altmark erhielt am 12. November 1946 die polnische Ortsbezeichnung Stary Targ. Der einheimische deutsche Bevölkerungsteil wurde mit wenigen Ausnahmen von der polnischen Administration aus Altmark vertrieben.
königliches Dorf und Vorwerk, mit einer Mühle und einer katholischen Kirche, sieben Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen[5]
1818
477
königliches Dorf und Vorwerk, Amt Stuhm, davon 422 im Dorf und 55 im Vorwerk[6]
1864
1098
Dorf und Vorwerk, davon 1058 im Dorf (darunter 142 Evangelische und 886 Katholiken) und vierzig auf dem Vorwerk (sechs Evangelische, 34 Katholiken)[7]
1910
1135
Landgemeinde und Gutsbezirk, am 1. Dezember, davon 1020 im Dorf (darunter 104 Evangelische, 902 Katholiken und 14 Juden; 754 Personen mit polnischer Muttersprache) und 115 im Gutsbezirk (zwanzig Evangelische, 95 Katholiken; drei Personen mit polnischer Muttersprache)[8]
Die um 1325 vom Deutschen Orden erbaute Kirche St. Simon und Judas wurde 1905 bis auf den Turm abgerissen und durch einen neobarocken Neubau aus Backstein ersetzt. Beim Abbruch der alten Kirche stieß man auf einen kleinen Silberschatz (ein Kelch und eine Monstranz aus dem 14. Jh.), die möglicherweise während der Schwedenzeit hier verborgen worden waren.
Die Ausstattung der Kirche aus der Zeit des Barock und Rokoko wurde um 1940 restauriert und umfasste folgende Teile:
Marienaltar um 1600, von Anselm Rabe aus Groß Waplitz entworfen und von Justus Reitlein ausgearbeitet
Antoniusaltar, nach 1716
Hochaltar, um 1700
Weihwasserbecken, vermutlich aus dem 15. Jh.
Opferstock von 1699
Kanzel und Taufbecken, 1. Hälfte des 18. Jh.
Persönlichkeiten
Josef Neumann (* 1960), deutscher Politiker und Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen
Literatur
Altmark, Dorf und Gut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Altmark (meyersgaz.org).
Bernhard Schmid: Die Bau- und Kunstdenkmäler Pomesaniens – 3. Kreis Stuhm (= Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Westpreussen, Band 13), Danzig 1909, S. 244–250 (Google Books).
↑Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 382 (Google Books).
↑Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 4 (Google Books).
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 168, Ziffer 576–577 (Google Books).
↑Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 196–197, Ziffer 2–3 (Google Books).
↑Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 72–73, Ziffer 3 (Google Books), und S. 74–75, Ziffer 76 (Google Books).
↑Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 529 (Google Books).