An der Stelle des kleinen Gutes sollte ursprünglich die Gründung der Stadt Allenstein erfolgen.[4] Doch man bevorzugte dann den jetzigen Standort drei Kilometer weiter nördlich.
Im Jahre 1857 hatte Alt Allenstein 134 Einwohner.[5] Das Gut verfügte über 379 Morgen Ackerland, 110 Morgen Wiesen, 170 Morgen Wald sowie eine Brennerei. Die Volkszählung am 3. Dezember 1861 erbrachte für das Gut: 652 Morgen Fläche, vier Wohngebäude und 123 Einwohner.[5]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Alt Allenstein gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Alt Allenstein stimmten 40 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[8]
Am 30. September 1928 verlor Alt Allenstein seine Selbständigkeit. Das Dorf wurde in die Nachbargemeinde Schönwalde (polnisch Szczęsne) eingegliedert.[6]
Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen fiel, erhielt Alt Allenstein die polnische Mamensform „Stary Olsztyn“. Heute ist das kleine Dorf eine Ortschaft innerhalb der Landgemeinde Purda(Groß Purden) im Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein), zwischen 1975 und 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
Das Gutshaus in Alt Allenstein entstand um 1900.[4] Leider wurde es nach dem Zweiten Weltkrieg ungünstig restauriert. Es befindet sich heute im Besitz einer staatlichen Agentur für Immobilien.
Östlich von Stary Olsztyn verläuft die Olsztyner Umfahrungsstrecke einer gemeinsamen Trasse der SchnellstraßenS 16 und S 51. Die für Stary Olsztyn nächstliegenden Anschlussstellen sind Olsztyn Jaroty(All.-Jomendorf) im Süden sowie Olsztyn Pieczewo(All.-Stolzenberg) im Norden.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 67
↑Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 489