Der erste Namensteil Stapel bedeutete im ursprünglichen Sinne Pfosten, Block, Stütze und hat zwei Bedeutungen, Stapelplatz/Anlegeplatz und Gerichtssäule/Gerichtsstätte[3]Norderstapel und Süderstapel waren wichtige Umschlagplätze am Stapelholmer Weg. In Süderstapel befand sich aber auch ein Hochgericht.[4]
Der zweite Namensteil Holm ergibt sich aus der geografischen Lage der Geestlandschaft in den Marschen und Mooren der Flussniederungen. Vor den Entwässerungsmaßnahmen holländischer Remonstranten ab dem 16. Jahrhundert waren diese Niederungen von den Stapelseen bedeckt, Geestgebiete ragten als Inseln aus ihnen heraus. Auch Dörfer, die südöstlich vor dem eigentlichen Stapelholm auf Geestinseln liegen, tragen den Namenszusatz, wie Friedrichsholm und Christiansholm.
Stapelholm[5] wird im Norden und Nordwesten durch die Treene begrenzt, im Osten durch den ursprünglichen Verlauf der Sorge, von dem als Restgewässer die Alte Sorge erhalten ist, im Süden von der Eider und läuft im Westen spitz auf Friedrichstadt zu, wo seit 1573 die Treene in die Eider geleitet wird. Die Niederungen liegen unterhalb des Meeresspiegels, die höchsten Punkte der Region bildet das Naturdenkmal Twieberge (Hochdeutsch: Zwei Berge) bei Norderstapel, die höchste Erhebung dort liegt 28,8 Meter über Normalnull.[6]
Die langgestreckte, zum Teil bewaldete Geestinsel beginnt im Nordosten bei Wohlde, setzt sich über Bergenhusen nach Norderstapel (auf der Treene-Seite) und Süderstapel (auf der Eider-Seite) fort und läuft bei Seeth und Drage in die Marsch bei Friedrichstadt aus. Zur Kulturlandschaft gehören zudem die Ortschaften Erfde (auf einer separaten Geestinsel gelegen) und Tielen. Meggerdorf, das dem ehemaligen Amt Stapelholm angehörte, liegt östlich der Alten Sorge und somit nicht in der historischen Kulturlandschaft Stapelholm.
Literatur
Martin Becker, Gert Kaster: Kulturlandschaft Eider-Treene-Sorge, Neumünster 2005, ISBN 3-529-02518-6
Günther Börm: Die Wirtschaft der Geestinsel Stapelholm. Ihre Entwicklung und Funktion in der Landschaft, Kiel 1966.
Peter W. Dirks, Rolf Kööp: 750 Jahre Stapelholm, Seeth 2010.
Otto Fischer: Stapelholm und Eiderniederung, Berlin 1958
Silke Göttsch: Stapelholmer Volkskultur. Aufschlüsse aus historischen Quellen, Wachholtz, Neumünster 1981 (Studien zur Volkskunde und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins, Band 8), ISBN 3-529-02457-0.
Willers Jessen: Chronik der Landschaft Stapelholm, Schleswig 1989, Reprint der Ausgabe von 1950 (Rendsburg: Möller).
J. Ewersen: Stapelholmer BaukulTour – Historische Baudenkmäler in Stapelholm, Kr. Nordfriesland und Kr. Schleswig-Flensburg, Norderstapel/Heide 2006.
Gundula Hubrich-Messow: Sagen und Märchen aus Stapelholm: Husum-Verlag, 1996, ISBN 978-3-88042-771-6.
↑Peter W. Dirks u. Rolf Kööp: 750 Jahre Stapelholm. 2010, S. 26.
↑Zu den Grenzen der Kulturlandschaft vgl. historische und zeitgenössische Landkarten bei Becker, Kaster: Kulturlandschaft ..., S. 50ff., darunter Mejers Karte von 1651.