Dieser Artikel behandelt einen Ort in Österreich. Für die gleichnamige Burg in Baden-Württemberg siehe Burg Stallegg, für das gleichnamige Wasserkraftwerk in Baden-Württemberg siehe Flusskraftwerk Stallegg.
Der Ort liegt am rechten Ufer des Kamps zwischen Rosenburg und Gars am Kamp. Die Seehöhe in der Ortsmitte beträgt 261 Meter. Die Fläche der Katastralgemeinde umfasst 0,46 km². Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 12 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2024[1]).
Postleitzahl
Die Katastralgemeinde Stallegg hat die Postleitzahl 3571.
Bevölkerung
Religion
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist Römisch-Katholisch. Der Ort gehört zur Pfarre Gars. Im Dorfzentrum befand sich eine Ortskapelle, die während des Zweiten Weltkriegs abgebrochen wurde.
Bevölkerungsentwicklung
Anzahl Einwohner (Quelle: Historisches Ortslexikon Niederösterreich[2])
Jahr
1830
1846
1869
1951
1971
1991
2001
2011
Einwohner
46
53
39
43
21
16
10
13
Geschichte
Der Ort und die Burg erhielt seinen Namen nach dem Rittergeschlecht von Staleche, das zwischen 1212 und 1365 urkundlich nachgewiesen ist. Die Nennung eines Otto von Stallegg 1263 als ministeriale Austriae weist ihn als hochrangigen Ministerialen unter König Ottokar II. Přemysl aus. Vor 1487 gelangte das Gut an die Besitzer der benachbarten Rosenburg. Um 1600 war die Burg Stallegg bereits zur Ruine verfallen.[3][4] Auch die einzige Mühle am Ort, die Hagenmühle, war verödet, wurde jedoch im 17. Jahrhundert wieder instand gesetzt und bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts betrieben. Im Zuge des Ausbaus der Kamptalstraße wurden die Reste der Mühle 1978 abgetragen. Nach dem Bau der Kamptalbahn 1889 entwickelte sich Stallegg zu einer kleinen Sommerfrische mit rund zehn Villen. Nach 1945 konnte Stallegg nicht mehr an die Tradition der Sommerfrische anschließen. Veränderte Reisegewohnheiten, aber auch der Bau der Kamptal-Stauseen, der zu einem starken Temperaturrückgang des Kamps führte, entzogen dem Tourismus im Kamptal seine wichtigsten Grundlagen.[5]
Sehenswürdigkeiten
Ruine Stallegg
Die Ruine Stallegg[6] ist vom Ort Stallegg über den Wanderweg Richtung Etzmannsdorf (blaue Markierung) und den zweiten links abzweigenden, neu angelegten Holzbringungsweg erreichbar und ganzjährig zugänglich.
Statue des Hl. Johann Nepomuk
An der Brücke, die von der Kamptalstraße zum Ort Stallegg führt, befindet sich eine barocke Statue des Hl. Johann Nepomuk, die um 1730 vom damaligen Verwalter der Rosenburg, Johann Georg Zobl, an den eine Inschrift am Sockel erinnert, gestiftet wurde.[7]
Galgen auf dem Gerichtshügel
Nördlich von Stallegg gegenüber der Ruine befinden sich auf dem Flur Gerichtshügel Überreste einer gemauerten, aus zwei Säulen bestehenden Galgenanlage.[8]
Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 1. Band: Altenburg bis Krems. Wallishausser, Wien 1839, S. 242 (Stalleck – Internet Archive).
Eine Wanderung vom Markt Gars zur Ruine Gars. Über Mannigfall, Bründlkapelle, Kamegg, Stallegg, Rosenburg nach Stift Altenburg, sodann zur Ruine Schauenstein am Kamp. Berger, Horn 1896 (Bilder aus dem Waldviertel 1, 2).