Zwischen der Wupper und der Badeanstalt Brausenwerth wurde bis 1888 das Stadttheater am Brausenwerth errichtet.[1] Die Baukosten betrugen ca. 700.000 Mark.[2] Den Bauplatz hatte die Stadt Elberfeld kostenlos zur Verfügung gestellt[3] und einen Baukostenzuschuss in Höhe von 150.000 Mark bewilligt.[4] Der Vorhang und die malerische Ausschmückung stammten von Fritz Roeber.[5]
Im gleichen Jahr wurde die Spielstätte mit einem allegorischen Festspiel des Elberfelder Dichters Friedrich Roeber eröffnet. Die Musik hatte der ebenfalls im Tal der Wupper als Dirigent und Komponist wirkende Julius Buths geschaffen. Am ersten Tag wurde neben Roebers Festspiel Johann Wolfgang von GoethesIphigenie auf Tauris aufgeführt, dann folgten Ludwig van BeethovensFidelio und am dritten Tag Gotthold Ephraim LessingsMinna von Barnhelm. Dem Theaterdirektor Ernst Gettke stand der aktive Theater-Verein zu Elberfeld zur Seite, der mit Unterstützung der Stadt Elberfeld die Voraussetzungen für den Bau des Hauses geschaffen hatte.[6] Unter Gettke erhielt der Komponist Franz Lehár sein erstes Engagement.[7]
1917 übernahm die Stadt Elberfeld den Theaterbetrieb,[11] am 1. Mai 1919 erfolgte die Zusammenlegung der beiden Stadttheater Elberfeld und Barmen.[12] 1939 wurde das Theater geschlossen,[6]
1943 wurde es mit seinen umstehenden Gebäuden bei dem Luftangriff auf Elberfeld zerstört, die Ruinen beseitigt und nicht wieder aufgebaut. An seiner Stelle durchquert heute die Bundesstraße 7 das Tal der Wupper.
↑Wolfgang Müller: Sechs Jahrzehnte Zeitgeschehen im Spiegel der Heimatzeitung. General-Anzeiger der Stadt Wuppertal, 1887–1945. W. Girardet, Wuppertal 1959. S. 116.
↑Norbert Linke: Franz Lehár. Rowohlt Taschenbuch, 2001. ISBN 3-499-50427-8, S. 19.
↑Karl Gustav Fellerer: Beiträge zur Musikgeschichte der Stadt Wuppertal. Band 5, Staufen-Verlag, 1954. S. 19.
↑Matthias Uecker: Zwischen Industrieprovinz und Großstadthoffnung: Kulturpolitik im Ruhrgebiet der zwanziger Jahre. Springer-Verlag, 2013. ISBN 3-663-14520-4, S. 71.
↑Heinrich Aerni: Zwischen USA und Deutschem Reich. Hermann Hans Wetzler (1870–1943). Dirigent und Komponist (= Schweizer Beiträge zur Musikforschung. Bd. 22). Bärenreiter, Kassel 2015, ISBN 978-3-7618-2358-3, S. 72.
↑Franz Irsigler, Günter Löffler: Geschichtlicher Atlas der Rheinlande. Rheinland-Verlag, 2002. S. 50.