Die Kirche hat ihren Ursprung im 13. Jahrhundert,[1] die erste bekannte Erwähnung einer Kirche in Roßbach erfolgte im Jahre 1356.
Durch die Reformation wurden Roßbach und seine Kirche lutherisch. Nachdem das Kirchenschiff und der obere Teil des Kirchturms in den Jahren 1897/98 neugebaut worden waren, erfolgte 1898 die Wiedereinweihung des Gotteshauses als evangelische Kirche.[2]
Infolge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 ließen sich wieder Katholiken im Raum Roßbach nieder, sodass es am 1. Dezember 1946 zur Gründung einer katholischen Kirchengemeinde in Roßbach kam. Ihr Seelsorger nahm Wohnung im Haus Bergfrieden. Zuvor gehörten die Katholiken in Roßbach zur Pfarrei Naumburg. Pfarrer Sommer war Seelsorger für die Ordensschwestern im Haus Bergfrieden sowie die Roßbacher Katholiken. Erst später, als Roßbach bereits ein Ortsteil von Kleinjena war, wurde die Kirchengemeinde zur KuratieKleinjena Ot. Roßbach erhoben.
Die Kirche wurde nun für evangelische und katholische Gottesdienste genutzt, von 1970 bis 1982 wurde sie renoviert. 1978/79 übernahm die katholische Kirche die St.-Elisabeth-Kirche von der evangelischen Kirchengemeinde. Die Umgestaltung des Kircheninneren zum katholischen Gotteshaus wurde durch den Künstler Werner Nickel vorgenommen. Am 19. November 1982, dem Fest der heiligen Elisabeth, nahm WeihbischofTheodor Hubrich die Kirchweihe der St.-Elisabeth-Kirche vor. Er vertrat den erkrankten Apostolischen AdministratorJohannes Braun, der die Weihe eigentlich vollziehen sollte.[3]
Am 1. März 2006 wurde der Gemeindeverbund Naumburg – Bad Kösen – Freyburg – Laucha – Osterfeld errichtet,[4] zu dem auch Roßbach gehörte. Die Kuratie Kleinjena Ot. Roßbach war inzwischen aufgelöst und die St.-Elisabeth-Kirche der Kuratie Freyburg angeschlossen worden.[5]
Im Westturm sorgt das restaurierte Turmuhrwerk von W. Kersten & Söhne (Dürrenberg, 1863) für die zuverlässige Anzeige der Uhrzeit.
Jugendbildungsstätte
Auf dem Grundstück Roßbach Nr. 48 erfolgte 1905 durch Rentier Schunke der Bau einer Villa, dem Haus Bergfrieden, dem heutigen Unterhaus der Jugendbildungsstätte. Auf dem Grundstück, am Hang oberhalb des Hauses Bergfrieden, stand bereits ein Anfang des 18. Jahrhunderts erbautes Jagdhaus, das heutige Oberhaus, welches auch als Weinberghaus bezeichnet wurde. 1915 verkaufte Herr Schunke das gesamte Anwesen an Oberst Ralf Rando. Später wurde das Haus Bergfrieden noch erweitert.
Nachdem Anfang 1954 ein nächtlicher Einbruch in das Haus der Ordensschwestern erfolgt war, gaben diese das Anwesen in Roßbach auf. Noch im gleichen Jahr wurden die Immobilien durch das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg übernommen, das darin die religiöse Bildungsstätte der Jugend des Erzbischöflichen Kommissariats Magdeburg einrichtete. Noch 1954 wurde das Haus als Bildungsstätte eröffnet. Das als Lehmbau erbaute und inzwischen baufällige Oberhaus wurde in der DDR teilweise abgetragen und als Massivbau neu errichtet.[7]
Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 31, Teil 11, Die Zeit von der Potsdamer Konferenz bis zur Gründung der Deutschen Demokratischen Republik 1945–1949.St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 225–228.