Stöckheim (Rohrberg)

Stöckheim
Gemeinde Rohrberg
Koordinaten: 52° 43′ N, 11° 0′ OKoordinaten: 52° 42′ 33″ N, 10° 59′ 43″ O
Höhe: 52 m
Fläche: 5,55 km²[1]
Einwohner: 130 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1974
Eingemeindet nach: Ahlum
Postleitzahl: 38489
Vorwahl: 039007
Stöckheim (Sachsen-Anhalt)
Stöckheim (Sachsen-Anhalt)
Lage von Stöckheim in Sachsen-Anhalt
Dorfkirche Stöckheim
Dorfkirche Stöckheim

Stöckheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Rohrberg der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie

Stöckheim, ein Straßendorf mit Kirche, liegt drei Kilometer westlich der Gemeinde Rohrberg und 19 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Westlich des Dorfes liegen das Waldgebiet Hörsten und die Königsberge.[1][3]

Geschichte

Mittelalter bis Neuzeit

Im Jahr 1254 wird Philippus de Stockem in Gardelegen als Zeuge erwähnt.[4]

Im Jahre 1357 wurde Stöckheim erstmals als Stockenn in einer Abschrift vom Schulenburger Kopialbuch der Propstei Salzwedel erwähnt.[5] Hanns H. F. Schmidt schreibt, dass das Dorf in der ersten urkundlichen Erwähnung Vlemeschen Stockem genannt wird.[6] Er bezieht sich damit wohl auf Johann Friedrich Danneil, der eine Urkunde in den Akten der Katharinenkirche in Salzwedel als Quelle angibt.[7]

Im Jahre 1945 wurden im Zuge der Bodenreform 160 Hektar enteignet und auf 32 Siedler aufgeteilt. Im Jahre 1948 wurde über 31 Erwerber aus der Bodenreform berichtet, davon 15 Neusiedler.[1]

Im Jahre 1952 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Rotes Banner“, die nach 1959 an LPG vom Typ III in Ahlum angeschlossen wurde. Im Jahre 1959 wurde die zweite LPG „Vereinte Kraft“ vom Typ III eingerichtet.[1]

Eingemeindungen

Stöckheim gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]

Die Gemeinde Stöckheim wurde am 25. Juli 1952 in den neuen Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. April 1974 wurde die Gemeinde Stöckheim in die Gemeinde Ahlum im gleichen Kreis eingemeindet.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734 108
1774 163
1789 159
1798 142
1801 143
1818 145
Jahr Einwohner
1840 206
1864 271
1871 266
1885 277
1892 [00]280[9]
1895 282
Jahr Einwohner
1900 [00]291[9]
1905 276
1910 [00]303[9]
1925 309
1939 287
1946 439
Jahr Einwohner
1964 385
1971 325
2015 [00]153[10]
2018 [00]151[10]
2020 [00]144[11]
2021 [00]136[11]
Jahr Einwohner
2022 [00]133[12]
2023 [0]130[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971:[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Stöckheim gehörte früher zur Pfarrei Ahlum.[13] Im Jahre 2003 wurden die Kirchengemeinden Rohrberg, Groß- und Klein Bierstedt, Mellin, Stöckheim, Tangeln und Püggen zum Kirchspiel Rohrberg vereinigt,[1] das heute betreut wird vom Pfarrbereich Beetzendorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Großsteingrab Stöckheim
  • Die evangelische Dorfkirche Stöckheim ist ein rechteckiger, im Kern romanischer Feldsteinsaal mit Westquerturm. Die vermauerten romanischen Öffnungen mit Backsteineinfassungen sind teilweise noch erkennbar.[1] Sie war eine Filialkirche der Kirche in Ahlum.[15]
  • Der Friedhof liegt neben der Kirche.
  • Am Eingang zum Friedhof steht ein Findling zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.[16]
  • Südlich des Dorfes liegt das Großsteingrab Stöckheim, eine jungsteinzeitliche megalithische Grabanlage, um die sich eine Goliath-Sage rankt.

Vereine

  • Jagdgesellschaft Stöckheim, Sitz Lüdelsen

Literatur

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2169–2172, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 154 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 347, 158. Stöckheim (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Stöckheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2169–2172, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 179, Nr. 774 (uni-potsdam.de).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 333 (Digitalisat).
  6. Hanns H. F. Schmidt, Gerald Grosse: Skizzen aus der Altmark. Greifenverlag, Rudolstadt 1978, S. 21.
  7. Johann Friedrich Danneil: Das Geschlecht der von der Schulenburg. Band 1. Salzwedel 1847, S. 317 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10428053~SZ%3D00337~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357, 362 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  9. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 154 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  10. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  11. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  12. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 23 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Beetzendorf. In: ekmd.de. Abgerufen am 1. Juni 2023.
  15. Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 65.
  16. Stöckheim, Gemeinde Rohrberg, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 2. Oktober 2022.