Stöckheim, ein Straßendorf mit Kirche, liegt drei Kilometer westlich der Gemeinde Rohrberg und 19 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Westlich des Dorfes liegen das Waldgebiet Hörsten und die Königsberge.[1][3]
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Im Jahr 1254 wird Philippus de Stockem in Gardelegen als Zeuge erwähnt.[4]
Im Jahre 1357 wurde Stöckheim erstmals als Stockenn in einer Abschrift vom Schulenburger Kopialbuch der Propstei Salzwedel erwähnt.[5]Hanns H. F. Schmidt schreibt, dass das Dorf in der ersten urkundlichen Erwähnung Vlemeschen Stockem genannt wird.[6] Er bezieht sich damit wohl auf Johann Friedrich Danneil, der eine Urkunde in den Akten der Katharinenkirche in Salzwedel als Quelle angibt.[7]
Im Jahre 1945 wurden im Zuge der Bodenreform 160 Hektar enteignet und auf 32 Siedler aufgeteilt. Im Jahre 1948 wurde über 31 Erwerber aus der Bodenreform berichtet, davon 15 Neusiedler.[1]
Im Jahre 1952 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Rotes Banner“, die nach 1959 an LPG vom Typ III in Ahlum angeschlossen wurde. Im Jahre 1959 wurde die zweite LPG „Vereinte Kraft“ vom Typ III eingerichtet.[1]
Die Gemeinde Stöckheim wurde am 25. Juli 1952 in den neuen Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. April 1974 wurde die Gemeinde Stöckheim in die Gemeinde Ahlum im gleichen Kreis eingemeindet.[8]
Die evangelische Kirchengemeinde Stöckheim gehörte früher zur Pfarrei Ahlum.[13] Im Jahre 2003 wurden die Kirchengemeinden Rohrberg, Groß- und Klein Bierstedt, Mellin, Stöckheim, Tangeln und Püggen zum Kirchspiel Rohrberg vereinigt,[1] das heute betreut wird vom Pfarrbereich Beetzendorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]
Die evangelische Dorfkirche Stöckheim ist ein rechteckiger, im Kern romanischer Feldsteinsaal mit Westquerturm. Die vermauerten romanischen Öffnungen mit Backsteineinfassungen sind teilweise noch erkennbar.[1] Sie war eine Filialkirche der Kirche in Ahlum.[15]
Der Friedhof liegt neben der Kirche.
Am Eingang zum Friedhof steht ein Findling zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.[16]
Südlich des Dorfes liegt das Großsteingrab Stöckheim, eine jungsteinzeitliche megalithische Grabanlage, um die sich eine Goliath-Sage rankt.
Vereine
Jagdgesellschaft Stöckheim, Sitz Lüdelsen
Literatur
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.2169–2172, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.154 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.347, 158. Stöckheim (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdefghPeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.2169–2172, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑ abAnke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB1047268213, S.15.
↑Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.179, Nr. 774 (uni-potsdam.de).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.154 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abVerbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
↑ abAnke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB1047268213, S.17.
↑Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB1047268213, S.17.
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.23 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
↑Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S.65.