Das Gebäude wurde von Friedrich Weinbrenner und Friedrich Arnold entworfen und am 2. November 1822[1] eröffnet, nachdem am 16. Oktober 1820 die Grundsteinlegung erfolgt war. Die badische Volksvertretung zog an diesem Tag vom Schloss in das Ständehaus und tagte dort das letzte Mal am 16. Mai 1933. Am 14. Oktober 1933 wurde der badische Landtag von der nationalsozialistischen Regierung aufgelöst. Am 27. September 1944 wurde das Ständehaus bei einem Luftangriff stark beschädigt und schließlich 1961 abgerissen.[2] 1979 baute man auf dem freien Gelände ein katholisches Dekanatszentrum und nutzte ein Drittel als Parkplatz.[3]
Im März 1991 beschloss die Stadt einen Neubau des Ständehauses, das nach zweijähriger Bauzeit am 21. August 1993 eröffnet wurde und nun die Stadtbibliothek beherbergt. Das neue Gebäude wurde von Jürgen Schroeder entworfen[4] und architektonisch dem alten Ständehaus von 1822 nachempfunden. An die frühere Nutzung als Parlament erinnert heute eine „Erinnerungsstätte Ständehaus“.
Literatur
Heinrich Hauß: 200. Wiederkehr der Eröffnung des Badischen Ständehauses in Karlsruhe. In: Badische Heimat, Heft 4/2022, S. 598–603
Udo Theobald(Hrsg.): Das badische Ständehaus in Karlsruhe. Eine Dokumentation über das erste deutsche Parlamentsgebäude, Karlsruhe 1988