Spinc-Gruppe


Eine Spinᶜ-Gruppe ist im mathematischen Teilgebiet der Spin-Geometrie, wiederum ein Teilgebiet der Differentialgeometrie, eine Lie-Gruppe, welche durch Vertwistung der Spin-Gruppe mit der ersten unitären Gruppe entsteht. Das Symbol C steht dabei für die komplexen Zahlen, welche mit notiert werden. Eine zentrale Anwendung finden Spinᶜ-Gruppen in der Definition von Spinᶜ-Strukturen, welche zentral für die Seiberg-Witten-Theorie sind.

Definition

Die Spin-Gruppe ist eine doppelte Überlagerung der speziellen orthogonalen Gruppe und entsprechend wirkt auf dieser mit . Auf der ersten unitären Gruppe wirkt ebenfalls durch die antipodale Identifikation . Die Spinᶜ-Gruppe ist nun definiert durch:[1][2][3][4]

mit . Üblich ist auch die Notation . Mit dem exzeptionellen Isomorphismus gilt insbesondere mit:

Niedrigdimensionale Beispiele

  • , induziert vom Isomorphismus .
  • ,[5] induziert vom exzeptionellen Isomorphismus . Da außerdem , ist auch .
  • , induziert vom exzeptionellen Isomorphismus . Dabei ist die Determinante die doppelt im Faserprodukt verwendete Abbildung. Daher besteht aus Paaren von Matrizen aus der zweiten unitären Gruppe mit gleicher Determinante. In der Physik dienen diese Paare zur Beschreibung der negativen und positiven Chiralität von Spinoren in vier Dimensionen, siehe Spinᶜ-Struktur und Dirac-Gleichung.
  • ist eine doppelte Überlagerung, induziert vom exeptionellen Isomorphismus .

Eigenschaften

Die Homotopiegruppen der Spinᶜ-Gruppen lassen sich über die lange exakte Sequenz der Homotopiegruppen[6] des Faserbündels [7] berechnen und sind gegeben durch:

für . Dabei wurde genutzt, dass bei einer Überlagerung wie die höheren Homotopiegruppen über der Fundamentalgruppe übereinstimmen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lawson & Michelson 1989, Appendix D, Gleichung (D.1)
  2. Bär 1999, Seite 14
  3. Stable complex and Spinᶜ-structures, Sektion 2.1
  4. Nicolaescu, Seite 30
  5. Nicolaescu, Exercise 1.3.9
  6. Allen Hatcher: Algebraic Topology. Cambridge University Press, Cambridge 2001, ISBN 978-0-521-79160-1, S. 376, Theorem 4.41 (englisch, cornell.edu).
  7. Lawson & Michelson 1989, Appendix D, Gleichung (D.2)