Der Sonnenstein von Horsten ist eine unregelmäßige geränderte, etwa 1,1 Meter hohe und etwas breitere Platte aus rötlich grauem Granitporphyr.
Das Original des Sonnensteins befindet sich in der Schule des Friedeburger Ortsteils Horsten, der rund 18 Kilometer südwestlich von Wilhelmshaven in Niedersachsen liegt. Eine Nachbildung steht in Horsten in der Straße „Am Warfacker“.
Auf der ebenen Vorderseite sind 17 konzentrische Kreise (äußerer Durchmesser 77 cm) eingearbeitet. Den Mittelpunkt bildet ein Loch von 3,4 cm Durchmesser. Der Stein wurde Anfang des 20. Jahrhunderts westlich von Horsten gefunden, wo er bis 1963 als Basis einer Gartenpforte benutzt wurde. Er wurde von dem Forscher Karl-Heinrich Marschalleck erkannt und geborgen.
Befunde, die eine Einordnung des 1981 restaurierten, ungewöhnlichen Steines erlauben, gibt es nicht. Darstellungen ähnlicher Art gibt es auf bronzezeitlichen Fundstücken und Felsritzungen im südlichen Skandinavien. Auf den Britischen Inseln stößt man bei Felsritzungen (Cup-and-Ring-Markierungen) und in Megalithanlagen auf dieses Motiv. Möglicherweise hatten die Darstellungen eine Bedeutung im Rahmen eines bronzezeitlichen Kultes.
Ernst Andreas Friedrich: Die Sonnensteine von Beckstedt, Harpstedt und Horsten, S. 19–21, in: Wenn Steine reden könnten, Band III, Landbuch-Verlag, Hannover 1995, ISBN 3-7842-0515-1.
Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 230.
H. A. Lauer: In: Staatliches Museum für Naturkunde und Vorgeschichte (Hrsg.): Archäologische Denkmäler zwischen Weser und Ems Oldenburger Forschungen Neue Folge, Band 13, Isensee-Verlag, Oldenburg 2000, Seite 464