Sonia Prina

Sonia Prina

Sonia Prina (geboren am 30. November 1975 in Magenta) ist eine italienische Opernsängerin im Stimmfach Alt. Sie ist vor allem für ihre Vivaldi- und Händel-Interpretationen bekannt.

Leben und Werk

Prina studierte am Conservatorio Giuseppe Verdi in Mailand Trompete und Gesang. Nachdem sie beide Fächer erfolgreich abschlossen hatte, widmete sie sich ganz dem Gesang. 23-jährig debütierte sie als Rosina – an der Seite von Juan Diego Flórez – am Teatro alla Scala in Mailand. Im Jahr 2000 sang sie in Cremona den Smeton in Donizettis Anna Bolena.[1]

Schnell etablierte sich die Künstlerin als gefragte Interpretin des Barockrepertoires, gastierte mit Originalklang-Ensembles, wie Accademia Bizantina, Il Giardino Armonico, Le Concert d’Astrée, dem Kammerorchester Basel oder dem Ensemble Matheus in ganz Europa, Südamerika und Japan. Bei den Salzburger Festspielen gastierte Prina 2003 konzertant in Händels Aci, Galatea e Polifemo und 2006 szenisch in der Titelpartie von Mozarts Ascanio in Alba. Am Théâtre du Châtelet verkörperte sie die Clarice in Rossinis La pietra del paragone, am Théâtre des Champs-Élysées übernahm sie die Cornelia im Giulio Cesare in Egitto mit Andreas Scholl in der Titelrolle,[2] an der Scala war sie als Rinaldo zu sehen und zu hören. Zu ihrem Repertoire zählen auch der Tolomeo, der Ottone in L’incoronazione di Poppea, die Penelope in Il ritorno d’Ulisse in patria und der Polinesso in Ariodante, den sie in Barcelona und San Francisco sang.

Am Theater an der Wien ist die Sängerin seit 2007 Stammgast in konzertanten Aufführungen. Sie sang dort drei Vivaldi-Opern: die Mitrena in Motezuma (2007), die Titelpartie im Farnace (2010) und die Marcia in Catone in Utica (2011). Außerdem war sie in vier Händel-Opern zu hören: als Valentiniano im Ezio (2009), als Carilda in Arianna in Creta und in der Titelpartie des Amadigi di Gaula (beide 2013) und schließlich in der Titelpartie des Admeto, re di Tessaglia (2014).

Neben konzertanten Aufführungen gestaltete sie auch szenisch zahlreiche Rollen – 2008 den Händelschen Orlando am Sydney Opera House und den Tamerlano an der Bayerischen Staatsoper in München, 2009 die Partenope beim Festival Internacional de Santander, 2010 Vivaldis Orlando furioso an der Frankfurter Oper, dirigiert von Andrea Marcon, inszeniert von David Bösch,[3][4] die Amastre in Serse an der Houston Grand Opera,[5] den Ottone bei den Festwochen der Alten Musik in Innsbruck sowie Händels Orlando mit Emmanuelle Haïm am Pult in Lille, Paris und Dijon, 2011 den Smeton in Donizettis Anna Bolena am Teatro Liceu in Barcelona, die Titelrolle im Giulio Cesare in Egitto in Ferrara, Modena, Ravenna und Bremen sowie den Rinaldo beim Glyndebourne Festival Opera. Im Jahr 2012 war sie als Goffredo im Rinaldo an der Lyric Opera of Chicago, als Bradamante in Alcina in Bordeaux, als Artabano im Artaserse beim Festival della Valle d’Itria von Martina Franca und in drei kleineren Rollen in Ravels L’enfant et les sortilèges in Palermo zu sehen und zu hören. Die Künstlerin trat auch am Barbican Centre in London, im La Fenice Venedigs, im Teatro di San Carlo in Neapel und im Teatro Real von Madrid auf. In London sang sie in Rodelinda, in Rom im Lucio Silla.

Substantielle persönliche Erfolge erlangte Prina 2013 als Rinaldo in einer Jens-Daniel-Herzog-Inszenierung an der Zürcher Oper, als Tamiri im Farnace beim Maggio Musicale Fiorentino, sowie als Ezio in Glucks Vertonung an der Frankfurter Oper.[6]

Auszeichnungen

Diskographie (Auswahl)

Weiters:

Commons: Sonia Prina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

  1. Alexander Weatherson: Anna Bolena riconosciuta. donizettisociety.com, 2001, abgerufen am 11. März 2014.
  2. When did Scholl sing at...? andreasschollsociety.org, 2010, abgerufen am 12. März 2014.
  3. Orlando furioso. Oper Frankfurt, 2010, archiviert vom Original am 18. Juli 2011; abgerufen am 12. März 2014.
  4. Roland ein Italo-Rocker. op-online.de, 16. Februar 2010, abgerufen am 12. März 2014.
  5. Sonia Prina. Houston Grand Opera, 2010, archiviert vom Original am 6. Juli 2010; abgerufen am 12. März 2014.
  6. Stefan Schicksals: Zuckerbrot statt Peitsche, Frankfurter Rundschau, 12. November 2013