Eine Solarsiedlung (auch Solardorf oder Sonnensiedlung/-dorf genannt) ist eine Siedlung, bei deren Errichtung bzw. Sanierung/Modernisierung die Nutzung der Solarenergie für die Energieversorgung im städteplanerischen Konzept (in Deutschland meist offiziell in Form eines Bebauungsplanes) festgeschrieben wurde.
In der Regel wird hierfür neben der Nutzung der Sonnenenergie in Form von
Solararchitektur für direkte Beheizung und Beleuchtung (über Fensterflächen, Dächer und Wände),
auch die Einhaltung gehobener Energiestandards für die Gebäude durch eine besonders energiesparende Bauweise (Dämmung, Lüftungstechnik, optimale Ausrichtung/Südorientierung der Gebäude, Vermeidung von Verschattungen bzw. solaren Einstrahlungsverlusten) und ein energiesparendes Verkehrskonzept (Car-Sharing, Anbindung an ÖPNV, Elektroautos etc.) zugrunde gelegt.[1]
Eines der ersten Projekte in Deutschland (begonnen 1972, fertiggestellt 1980) war das Solardorf Penzberg in Penzberg in Bayern.[1]
Die wohl bekannteste Solarsiedlung Deutschlands ist die Solarsiedlung am Schlierberg in Freiburg-Vauban, erbaut ab 1998.
Eine Vorreiterrolle bei der Einrichtung von Solarsiedlungen in Deutschland übernahm ab dem Jahr 1997 das Land Nordrhein-Westfalen mit dem Förderprogramm 50 Solarsiedlungen in NRW.
Ab 1999 entstand in Linz, Österreich, die solarCity Linz.
Mit der Solarsiedlung Gelsenkirchen-Bismarck entstand die erste Solarsiedlung im Ruhrgebiet. Ende 1999 bezogen die ersten Bewohner ihre Häuser und seit der endgültigen Fertigstellung Ende 2001 wohnen insgesamt ca. 72 Familien in der Solarsiedlung Gelsenkirchen-Bismarck. Bis heute deckt die Siedlung über 40 Prozent des eigenen Strombedarfs durch Sonnenenergie.[3]
↑ Solarsiedlung Gelsenkirchen-Bismarck. Idee - Realisierung - Erfolg. Hg.: SOL Förderverein für solare Energie und Lebensqualität der Sonnensiedlung Gelsenkirchen-Bismarck e.V., ISBN 978-3-9809793-6-8