Siple-Küste

Siple-Küste
Siple-Küste (Antarktis)
Siple-Küste (Antarktis)
Lage Marie-Byrd-Land, Westantarktika
Gewässer Ross-Schelfeis
Von Nordende der Gould-Küste[1]
83° 30′ 0″ S, 153° 0′ 0″ W
Bis Südende der Shirase-Küste[1]
80° 10′ 0″ S, 151° 0′ 0″ W

Koordinaten: 82° 0′ S, 155° 0′ W

Die Siple-Küste, engl. Siple Coast, ist der zentrale Teil der Ross-Meer-Küste des Marie-Byrd-Landes in Antarktika. Die gesamte Küstenlinie ist durch das Ross-Schelfeis gesäumt. Die Küstenlinie ist unscharf definiert, da hier massive Eisströme das Land überdecken und in das Schelfeis fließen. Dazu gehören Bindschadler-, Kamb- und Whillans-Eisstrom. Diese an der Siple-Küste mündenden Eisströme sind flachgegründet, durch sehr geringe Bett- und Oberflächenneigungen und eine stark fluktuierende Dynamik gekennzeichnet.[2]

Die klimatischen Verhältnisse an der Siple-Küste sind gekennzeichnet durch häufig auftretende katabatische Winde, die aus der Westantarktis heraus über das Ross-Schelfeis wehen und eine wesentliche Rolle bei der Bildung des Meereises spielen.[3]

Die Küste wurde benannt nach dem Antarktisforscher Paul Siple (1908–1968), der an sechs Antarktisexpeditionen teilnahm, unter anderem an den ersten beiden Expeditionen von Richard Evelyn Byrd zur Siple-Küste (1928–1930). Neben der Siple-Küste wurden auch die Siple-Insel und der Mount Siple nach ihm benannt.

Der westlich von 150° West gelegene Teil der Küste wird als Teil der Ross Dependency von Neuseeland beansprucht.

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Siple Coast. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior, archiviert vom Original; abgerufen am 3. Januar 2017 (englisch).
  2. ↑ Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung (AWI), Bremerhaven, 1996: Berichte Zur Polarforschung, Nr. 212, S. 17 (online-Vorschau), abgerufen am 30. April 2013.
  3. ↑ Thomas Spangehl, 2004: Katabatische Winde über der Antarktis und die südhemisphärische Zirkulation: eine Analyse von Wechselwirkungen auf verschiedenen Raum- und Zeitskalen (PDF; 18,6 MB), abgerufen am 2. Mai 2013