Ab 2001 arbeitet Simon Ostrovsky zunächst als Print-Journalist in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion für The Moscow Times. Für AFP arbeitete er dann in Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Danach berichtete er u. a. als Reporter für die BBC über Kinderarbeit auf usbekischenBaumwollplantagen und nordkoreanische Leiharbeiter in russischen Forstbetrieben.[2][3]
Seit 2018 liefert er Beiträge für die Nachrichtensendung PBS Newshour[9] und das Medien-Start-Up Coda Story[10].
Geiselnahme
Ostrovsky begleitete den Ukraine-Krieg seit den Protesten auf dem Maidan, u. a. für VICE und CNN.[11] Konkret stellte Ostrovsky in den Tagen vor seiner Geiselnahme Nachforschungen zur Beteiligung russischer Staatsbürger bei den Einsätzen der pro-russischen Separatisten in der Ostukraine an, welche zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss war und verschleiert wurde.[12]
Während seiner Arbeit für die Dokumentations-Reihe Russian Roulette nahmen ihn pro-russische Separatisten unter dem Kommando von Wjatscheslaw Ponomarjow am 21. April 2014 in Slowjansk bei einer Fahrzeugkontrolle vorübergehend als Geisel. Ponomarjow erklärte gegenüber der Moscow Times: „Wir brauchen Gefangene. Wir brauchen Verhandlungsmasse.“[13] Ostrovsky wurde in einem Keller festgehalten, wo er nach eigener Aussage gefesselt, geschlagen, verhört und bedroht wurde, bevor weitere Gefangene in den Raum gebracht wurden.[12]
Am 24. April wurde er freigelassen, nachdem seine Geiselnahme international Aufmerksamkeit erregt hatte.[14][15][16] Rebellenführer Ponomarjow behauptete später, man habe ihn vorübergehend gefangen genommen, weil er falsche Informationen verbreitet habe.[17][18]
Entzug der Akkreditierung in Russland
Ostrowsky folgte im Frühjahr 2015 anhand von Fotografien im sozialen NetzwerkVKontakte dem Weg eines russischen Soldaten in das Kampfgebiet der Ukraine. Anschließend machte er ihn nach seiner Rückkehr in die Heimat in Sibirien ausfindig.[19] Als Reaktion auf den Film entzog ihm die russische Regierung die Akkreditierung als Journalist.[20]