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1982 folgte Lehmstedts Umberufung an die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, wo sie die Leitung der Fachrichtung Klavier am Musikgymnasium Schloss Belvedere übernahm.[5][6] 1984 wurde sie als Professorin für Klavier an die Weimarer Musikhochschule[7] berufen. Im Fach Klaviermethodik / Lehrpraxis lehrte sie an den Hochschulen in Leipzig (1978–1982) und in Weimar (ab 1982).[8] Seminare, Meisterkurse und Vorträge führten sie in die USA, Belgien, England, Schweden, Holland, Finnland, Litauen, Tschechien, Slowakei und Armenien.
Nach ihrer Emeritierung setzte Lehmstedt ihre Lehrtätigkeit bis ins hohe Alter fort. So führte sie ihre Klavierklasse am Musikgymnasium Schloss Belvedere bis 2008 weiter[9] und übernahm von 2002 bis 2011 einen Lehrauftrag am Institut für Musik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo sie Studierende im Hauptfach Klavier bis zum Konzertexamen führte.[10] Darüber hinaus unterrichtete sie ausgewählte Schüler an den Musikschulen Erfurt, Gotha und Eisenach. Bis zu ihrem Tod im November 2022 lehrte Lehmstedt an der Musikschule Johann Nepomuk Hummel in Weimar.[11] Viele ihrer Schüler errangen Preise und Diplome.[12][13][14]
Zudem wirkte Lehmstedt viele Jahre als Jurorin bei nationalen und internationalen Wettbewerben,[2] zum Beispiel beim Internationalen Klavier-Wettbewerb Virtuosi per musica di pianoforte Usti nad Labem[15], beim Bach-Wettbewerb für junge Pianisten oder als ständiges Mitglied der Klavierjury der Spezialschulen.
Lehmstedt nahm an wissenschaftlichen Konferenzen der Musikhochschulen der DDR teil und veröffentlichte regelmäßig in Publikationsreihen des Musikrats der DDR oder in Musikzeitschriften.[16][17][18] Im Komponistenverband Berlin war sie 1970/71 als Lektorin tätig und arbeitete an der Auswahl neuer DDR Klavierkompositionen für Kinder, insbesondere Musikschulliteratur.[19] Sie war außerdem Gründungs- und Vorstandsmitglied der European Piano Teachers Association (EPTA).
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Ergebnis ihrer wissenschaftlichen Arbeit zur Methodik der Aneignung und Entwicklung pianistischer Fähigkeiten vom Kindesalter bis zur Hochschulreife ist das 1998 im Kamprad-Verlag erschienene Vor-ABC der Pianistik, das in mehreren Sprachen herausgegeben wurde. Darüber hinaus forschte sie zum Thema Friedrich Wiecks Pianoforte-Methodik. Der 1982 veröffentlichte Lehrplan für die Ausbildung im Fach Klavier an den Spezialschulen für Musik der DDR gilt bis heute als wichtige Orientierung in der Klavierausbildung an Musikgymnasien und Musikschulen.
Sigrid Lehmstedts Sohn ist der Buchhistoriker und Verleger Mark Lehmstedt. Ihr Bruder Eduard Lehmstedt (1932–2016) war Musikdirektor am Deutschen Nationaltheater Weimar, wo er 1968–1997 den Chor des Theaters leitete.[21] Ihr Bruder Dietrich Lehmstedt (1939–2001) war Dokumentarfilmer und Kameramann in Stuttgart.[22]
Vor-ABC der Pianistik – Aspekte für den Anfangsunterricht. In: Piano-Bulletin. 1. Jahrgang, Nr. 1, Berlin 1989, Hrsg.: Musikrat der DDR, DNB010299920.
Materialien zu Friedrich Wiecks Pianoforte-Methodik. In: Haupt- und Nebenwege der Romantik. (Hrsg.: EPTA – European Piano Teachers Association, Sektion der Bundesrepublik Deutschland), Staccato-Verlag, Düsseldorf 2012, ISBN 978-3-932976-48-3.
Lernen und Üben im Ausbildungsweg junger Pianisten – Gedanken zur Optimierung des Arbeitsprozesses. In: Material der Wissenschaftlichen Konferenz der Hochschulen für Musik 1977.
↑Lehmstedt, Sigrid. In: International Who's who in Music and Musicians' Directory. Melrose Press, 1994, ISBN 978-0-948875-71-7, S.609 (englisch, google.com [abgerufen am 8. Januar 2024]).
↑ abSigrid Lehmstedt. In: Axel Schniederjürgen (Hrsg.): Kürschners Musiker-Handbuch. K. G. Sauer, München 2006, ISBN 3-598-24212-3, S. 272.
↑Sigrid Lehmstedt: Erinnerungen. In: Festschrift 65 Jahre Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach. Berlin 2015, S. 10–15.
↑Wolfgang Lessing: Erfahrungsraum Spezialschule. Rekonstruktion eines musikpädagogischen Modells. Transkript Verlag, Bielefeld 2017, ISBN 978-3-8376-3979-7, S. 50 ff.
↑Reinhard Schau: Das Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar. Geschichte und Gegenwart. Böhlau-Verlag GmbH Köln, Weimar, Wien 2010. ISBN 978-3-412-20556-0.
↑Wolfram Huschke: Zukunft Musik: eine Geschichte der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Böhlau, 2006, ISBN 978-3-412-30905-3, S.428 (google.com [abgerufen am 5. Januar 2024]).
↑Künstler von morgen. Stipendiatenprogramm des Thüringer Kultusministeriums für musikalisch hochbegabte Kinder und Jugendliche. (Hrsg.) Thüringer Kultusministerium 2007, S. 7, 16 und 21 (PDF;665 KB). Abgerufen am 8. Januar 2024.
↑Künstlerischer Einzelunterricht: Klavier. Marin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften. Musikpädagogik. Abgerufen am 8. Januar 2024.
↑Christiane Weber: Abschied von Sigrid Lehmstedt. Thüringens dienstälteste Klavierlehrerin verstarb mit 93 Jahren. In: Thüringer Allgemeine vom 15. November 2022.
↑Christiane Weber: Klavier hält 90-jährige Weimarerin jung. In: Thüringer Allgemeine vom 18. Juni 2019.
↑Christiane Weber: Das Klavier hält sie jung. Musikschülerinnen und -schüler gratulieren ihrer Musiklehrerin Sigrid Lehmstedt mit einem Konzert zum 90. Geburtstag. In: Thüringische Landeszeitung (Weimar) vom 18. Juni 2019 (online bei pressreader). Abgerufen am 7. Januar 2024.
↑Erika Nowak: Spiel mit Puppen und Klavier. In: Für Dich 5/1978, S. 7–9.
↑Sigrid Lehmstedt: Lernen und Üben im Ausbildungsweg junger Pianisten - Gedanken zur Optimierung des Arbeitsprozesses. In: Material der Wissenschaftlichen Konferenz der Hochschulen für Musik 1977.
↑Sigrid Lehmstedt: Vor-ABC der Pianistik – Aspekte für den Anfangsunterricht. In: Piano-Bulletin. 1. Jahrgang, Nr. 1, Berlin 1989, Musikrat der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.), DNB010299920.
↑Sigrid Lehmstedt: Erziehung zum Schöpferischen. In: Musik- und Gesellschaft. 28. Jahrgang, Nr. 2, Berlin 1978, ISSN0027-4755.
↑Sigrid Lehmstedt: Erfahrungen bei der Arbeit mit Eislers Klavierstücken für Kinder. In: Manfred Grabs (Hrsg.): Hanns Eisler heute: Berichte – Probleme – Beobachtungen. Forum Musik in der DDR, Arbeitsheft Nr. 19, Akademie der Künste der DDR, Berlin 1974, DNB770504779, S. 198–200.