Nach ihrer Heirat mit dem Grafik-Designer und späteren Stadtheimatpfleger von Bayreuth, Wilfried Engelbrecht, kehrte sie nach Bayreuth zurück. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter.
In Bayreuth studierte Sigrid Engelbrecht von 1976 bis 1980 Textildesign an der Fachhochschule Coburg, Abt. Münchberg (Oberfranken),[3] der Fachbereich gehört heute als Campus Münchberg zur Hochschule Hof. Nach ihrem Diplom als Designerin arbeitete sie für verschiedene Unternehmen in der Textilbranche. Parallel dazu absolvierte sie ein Fernstudium im Fach Werbegrafik an der damaligen Neuen Kunstschule Zürich. Von 1982 bis 1985 war sie Inhaberin des Einzelhandelsgeschäfts Kiddi Kinderlädchen in Bayreuth.[4] 1989 machte sich Sigrid Engelbrecht mit einem Grafikbüro selbständig, ab 1992 mit einem Atelier in der Bayreuther Innenstadt.[5] Im Jahr 1999 feierte sie, nunmehr ansässig im Bayreuther Ortsteil Altstadt, ihr zehnjähriges Firmenjubiläum.[6]
Verschiedene Arbeiten im Bereich Grafik und Malerei stellte sie von 1988 bis 2014 in Deutschland, Frankreich, Österreich und Tschechien aus, in Deutschland häufig begleitet von Lesungen aus ihren lyrischen Texten.
In den Jahren zwischen 2002 und 2008 veränderte Engelbrecht die Schwerpunkte ihrer beruflichen Tätigkeit. Nach Abschluss der Ausbildungen zur Mental- und Wellness-Trainerin 2002–2004 beim Institut Conzendo, Hamburg, und beim Institut für Sport und Tourismus, Düsseldorf,[7] sowie zum Mentalcoach 2008 beim NLP & Coaching Institut, Berlin, begann sie als Trainerin und Coach in der Erwachsenenbildung zu arbeiten.
Neben lyrischen Texten schrieb sie ab diesem Zeitpunkt Kurzgeschichten und beteiligte sich an Gedichtsammlungen und Anthologien.[8][9] 2005 war sie mit der Kurzgeschichte Tristram’s Stone Preisträgerin beim Literaturwettbewerb der Festspiel-Nachrichten, die vom Verlag Lorenz Ellwanger in Bayreuth herausgegeben werden.[10] Seit 2006 ist sie als Sachbuchautorin tätig.
Politische Aktivitäten und Ehrungen
Von 1986 bis 2009 war Sigrid Engelbrecht kommunalpolitisch in Bayreuth aktiv.[11] Als Bezirksrätin für Bündnis 90/Die Grünen gehörte sie dem Bezirkstag Oberfranken von 1986 bis 1994 an,[12][13] von 1990 bis 2010 war sie Stadträtin in Bayreuth,[14][15] von 1991 bis 2008 dort auch Fraktionsvorsitzende.[16]
Für ihr kommunalpolitisches Wirken wurde sie mit der Bayerischen Kommunalen Verdienstmedaille, der Goldenen Bürgermedaille der Stadt Bayreuth[17] und dem Goldenen Ehrenring der Stadt Bayreuth ausgezeichnet.[1]
Auf Parteiebene war sie zwischen 1986 und 2007 in verschiedenen Funktionen tätig: sie war im Jahr 1989 Mitglied im fünfköpfigen Kommissarischen Bundesvorstand der Grünen,[18] Mitglied im damaligen Bundeshauptausschuss (heute: Länderrat), Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Frauenpolitik (heute: Bundesfrauenrat),[19] sowie Vorstandsmitglied der kommunalpolitischen Vereinigung Gribs (Grüne und Alternative in den Räten Bayerns) bis 2007[20] und Mitglied im Parteirat des bayerischen Landesverbands der Grünen.[21] Sie war 40 Jahre lang – von 1983 bis 2023 – Mitglied der Grünen.
Buchveröffentlichungen
Lyrik
Kindheit. In: Bibliothek deutschsprachiger Gedichte. Ausgewählte Werke VI. Die Anthologie des Wettbewerbsjahres 2003. Realis Verlag, Gräfelfing 2003, ISBN 3-930048-44-2.
Was ist, was sein kann und was bleibt. Edition Winterwork, Borsdorf 2023, ISBN 978-3-96014-954-5.
Roman
Nach Einbruch der Dunkelheit – Ein Roman über Grenzen. Edition Winterwork, Borsdorf 2019, ISBN 978-3-96014-608-7.
Sachbuch
Heiße Jahre – voller Energie durch die Wechseljahre. Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 3-8338-0271-5.
Best Age Power – Krafttraining für Körper und Geist. Pietsch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-50557-5.
Richtig gute Laune kriegen – Wer gut drauf ist, hat mehr vom Leben. Droemer Knaur, München 2008, ISBN 978-3-426-64917-6.
Tanz mit dem Säbelzahntiger – Stressbewältigung für alle Stresstypen. Orell Füssli Verlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-280-05323-2.
Lass los, was deinem Glück im Wege steht. Gräfe und Unzer, München 2009, ISBN 978-3-8338-1370-2.
↑Eric Waha: Über die ‚Eckala‘ in einem selbst – Sigrid Engelbrecht gab im Auktionshaus Boltz Kostproben eigener (giftiger) Lyrik. In: Nordbayerischer Kurier. 13. Oktober 1993.
↑Gegen den Strom und für das Leben – Lyrik im Maislabyrinth. In: Nordbayerischer Kurier. 23. August 2002.
↑Ute Eschenbacher: Liebeslust und Liebesfrust – Lesung der Preisträger des dritten Literaturwettbewerbs der „Festspiel-Nachrichten“. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 15. August 2005, S.9.
↑Werner Wirth: Hoffen und Bangen bis zum frühen Morgen. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 20. März 1990.
↑Werner Reuschel: Dreizehn Neulinge unter den 44 gewählten Stadträten. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 21. März 1990.
↑Frank Schmälzle: Ein positives Signal für Frauen setzen – Sigrid Engelbrecht Fraktionsvorsitzenden der Grünen. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 25. April 1991.
↑Dieter Feustel: Zwischen Realos und Fundis – Bayreutherin Sigrid Engelbrecht im Übergangsvorstand der Grünen. In: Fränkischer Tag. Bamberg 13. Dezember 1988.
↑Wahl zur Sprecherin. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 30. März 1990.
↑Wahl des Parteirats des bayerischen Landesverbands. In: Bündnis 90/Die Grünen, Landesverband Bayern (Hrsg.): Basisbrief Mitgliederinfo für Bündnis 90/Die Grünen in Bayern. München 1. Dezember 2000.
↑Imaginäre Welten(t)räume - Ausstellung von Sigrid Engelbrecht. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 11. April 1990, S.12.
↑Sigrid Engelbrecht – Echanges culturels. Berrias-Casteljau 27. August 1992, S.30.
↑Expressive Farbigkeit: Aquarelle und Ölbilder. In: Mittelbayerische Zeitung. Regensburg 3. September 1993.
↑Martin Gerlach: Sigrid Engelbrecht lässt farbige Bilder erzählen – Neue Ausstellung in Rudolstädter KulTourDiele. In: Ostthüringer Zeitung. Rudolstadt 13. März 2001.
↑Reise in andere Welten. In: Der Rissener. Hamburg 8. Oktober 2003, S.7.
↑Eva Bartylla: Voll starker Emotion und satter Farbigkeit – Künstlerin Sigrid Engelbrecht stellt im Klinikum aus. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 21. Januar 2008.
↑Herbert Mackert: Orient und Okzident romantisch: Reise ins Mondlicht – Bilder von Sigrid Engelbrecht und Daniel Sharaf. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 8. April 1992.
↑Kunstszene Bayreuth. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 3. Dezember 1992.
↑Ursula Leibinger-Hasibether: Symbolisches, Mythisches – Gemeinsame
Ausstellung von Sigrid Engelbrecht und Daniel Sharaf. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 12. März 1993.
↑Manuela Klebing: Die intensiv farbige Suche im Innern – Sigrid Engelbrecht, Karin Horosz und Ute Tobisch stellen in der Maingauhalle aus. In: Main-Echo. Aschaffenburg 22. März 1994.
↑Eva Bartylla: Zwei Welten wachsen zusammen – Zwei Frauen begegnen sich beim ‚Grenz-Gang‘. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 26. September 1995, S.14.
↑Ursula Leibinger-Hasibether: Geheimnisvolle Zeichen – Doppelausstellung Sigrid Engelbrecht und Constantia Rosendorfer. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 19. März 1997, S.16.
↑Stephan H. Fuchs: Kein hehrer Tempel der Kunst. In: Frankenpost. Kulmbach 26. April 1997.
↑Zwei Bayreuther in Bad Tatzmannsdorf. In: Nordbayerischer Kurier. Bayreuth 7. September 2000.