Sigismund Báthory (ungarischBáthory Zsigmond; * 1572; † 27. März1613 in Prag) war 1581 bis 1598 Fürst von Siebenbürgen, tauschte mit dem Erzhaus Österreich das Land gegen die schlesischen Fürstentümer Oppeln und Ratibor,[1] erhielt am 11. Februar 1604 als Fürst und Herzog von Oppeln und Ratibor das Inkolat in Böhmen, war ab 26. Februar 1604 Angehöriger des böhmischen Herrenstandes[2] und Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.[3]
Noch zu Lebenszeiten seines Vaters wurde er zum Fürsten gewählt. Da er beim Tod seines Vaters minderjährig war, wurde er durch eine Regentschaft vertreten. 1588, mit 16 Jahren erlangte er seine Volljährigkeit und trat dem Bund der christlichen Würdenträger gegen die Herrschaft der türkisch-muslimischen Osmanen bei. Die Gefahr eines solchen politischen Kurses erregte Bedenken und die Ständeversammlung von Torda verlangte eine Erneuerung des Krönungseids. Als er das Ablegen des Eids ablehnte, drohten ihm die Mitglieder der Versammlung mit Absetzung. Schließlich soll er die Oberhand über seine Gegner gewonnen haben und soll 1595 alle, derer er habhaft wurde, hinrichten lassen. Báthory hatte die militärische Begabung seines Onkels geerbt und seine Siege über die Türken und ihre Hilfsvölker, gefördert durch die Steuer der Reichstürkenhilfe, versetzten das damalige Europa in Erstaunen. Im Jahr 1595 unterwarf er das Fürstentum Walachei und trieb am 25. Oktober des gleichen Jahres die Armee von Koca Sinan Pascha bei Giurgevo in die Flucht.
Im Jahr 1600 versuchte Sigismund Báthory wiederum, mit einer aus Polen und Kosaken bestehenden Armee Siebenbürgen und den Fürstentitel wiederzuerlangen, wurde aber von Mihai Viteazul bei Suceava in die Flucht geschlagen. Im Februar 1601 setzte die Ständeversammlung von Klausenburg ihn wieder in sein Amt ein. Abermals wurde er von Mihai in die Flucht geschlagen, kehrte nicht mehr zurück und starb 1613 in Prag.
Literatur
Miguel de Ferdinandy: Báthory von Somlyó, Zsigmond. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 1. München 1974, S. 155–157
↑siehe: Roman von Procházka: Genealogisches Handbuch erloschener böhmischer Herrenstandsfamilien. Ergänzungsband. Herausgegeben vom Vorstand des Collegium Carolinum, Forschungsstelle für die böhmischen Länder, R. Oldenbourg Verlag München 1990, Anmerkung 1 bei Zapolya (Zapola, Zapolski, Szapolyai), Seite 158 und 159.