Siel

Borssumer Siel in Emden, Wasserseite mit Blick auf die Ems

Ein Siel ist ein verschließbarer Gewässerdurchlass in einem Deich. Tideabhängig erfolgt das Schließen normalerweise durch höheren Druck bei höherem Wasserstand auf der Meerseite, das Öffnen dagegen durch höheren Druck von der Binnenseite bei niedrigerem Wasserstand auf der Meerseite. Ein Siel ist also ein Ventil zur passiven Entwässerung des hinter dem Deich gelegenen Binnenlandes, besonders als Teil des Entwässerungssystems von Marschgebieten. Der Begriff ist wahrscheinlich eine aus dem Friesischen stammende Wortbildung, die auf das Verb seihen zurückgeht, und bezeichnet demnach die Stelle, wo Wasser ausfließen kann.[1]

Bauweisen

Zur Einbindung des Entwässerungsweges in den Deich gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Kumpsiel, das Ständersiel und gedeckte steinerne Siele.

Kumpsiel (Baumhöhle) und Ständersiel

Kumpsiel

Beim Kumpsiel wird in den überwiegend aus Sand oder anderem Erdmaterial bestehenden Deich ein Rohr eingelegt. Historisch bestand dieses Rohr zumeist aus zwei ausgehöhlten Baumstammhälften. Der seeseitige Ausgang wird mit einer Klappe geschützt, die von ausströmendem Binnenwasser aufgedrückt und von anflutendem Seewasser zugedrückt wird. Mancherorts gab es viele derartige Kumpsiele, mit denen einzelne Anrainer ihre direkt hinter dem Deich gelegenen Ländereien entwässerten.[2]

Ständersiel

Ständersiel-Tore von 1619 in Bensersiel[3]

Ein Ständersiel hat ein großes, zumeist zweiflügeliges Fluttor, dessen Torflügel in Angeln hängen. Jene können an schweren, in den Deich eingebauten Holzpfosten oder an Mauerwerk befestigt sein. Ständersiele waren schon in früher Zeit so dimensioniert, dass bei Ebbe, wenn die Tore offen standen, kleine Schiffe in die hinter dem Deich angelegten Kanäle einfahren konnten.

Gewölbesiel

Gewölbesiel: Dreptersiel an der Unterweser, 1796 errichtet, Steine später im Deich verfüllt, 1998 wieder zusammengesetzt

Da alle hölzernen Teile eines Siels der Verrottung und dem Angriff von Schiffsbohrmuscheln ausgesetzt waren, ging man bei großen Sielen dazu über, die festen Teile aus Stein zu bauen. Sturmflutbeständiger als steinerne Ausführungen von Ständersielen waren Gewölbesiele. Hier baute man einen gewölbten Torweg durch den Deich. Große Gewölbesiele können auch von kleineren Schiffen, z. B. Küstenmotorschiffen durchfahren werden. Mancherorts sind die (zwei- bis dreifachen) so angeordnet, dass das Siel auch als Kammerschleuse verwendet werden kann. Ein Beispiel für beides ist die Schleuse des Hadelner Kanals in Otterndorf.

Gewölbesiel als Schleuse: Tidenseite der Otterndorfer Kanalschleuse

Archäologie

  • Spuren eines Kumpsiels aus dem 3. Jahrhundert wurden bei Valkenburg (Zuid-Holland) gefunden.
  • Ein großer Teil eines Kumpsiels aus dem 14. Jahrhundert konnte im Deichrest bei Stollhammer Ahndeich geborgen werden. Dieser Sielfund in Butjadingen im Kreis Wesermarsch ist der älteste an der niedersächsischen Nordseeküste. Das Siel muss vor der Zweiten Marcellusflut von 1362 („Grote Mandränke“) gebaut worden sein. Infolge der Flut wurde es dann unbrauchbar.
Es war mindestens 14 m lang. Der seeseitige Teil bestand aus einem hohlen Eichenstamm von etwa 10,5 m Länge, der auf runden Querhölzern ruhte. Zum Aushöhlen hatte man den Stamm längs geteilt. Die Hälften wurden danach wieder zusammengesetzt. Zur Verbindung nagelte man Bretter über die Naht. Die Mündung des Siels besaß am seeseitigen Ende eine lichte Weite von etwa 80 cm. Die Halterung der Klappe, die das Siel bei Flut gegen auflaufendes Wasser schloss, war noch in Form einer durchbohrten, oberhalb der Mündung angebrachten Leiste erhalten. Ein Fund aus Valkenburg bei Leiden belegt, dass diese Bauweise bereits im 3. Jahrhundert genutzt wurde.
  • In Seriem, Landkreis Wittmund, wurde ein Teil eines Ständersiels aus dem späten 15. Jahrhundert ausgegraben. Das 8,80 m lange und 1,60 m breite Bauwerk gehörte zu einem heute nicht mehr erhaltenen Einlagedeich 200 m vor der heutigen Deichlinie und ist damit der einzige sicher datierbare Bestandteil eines Deiches im heutigen Wattenmeer.

Geschichte

  • Sagenhaft sind Nachrichten vom Schlicker Siel „mit bronzenen Toren“ südlich des heutigen Wilhelmshaven, Teil des Goldenen Rings um Friesland, des ersten zusammenhängenden Seedeichs zwischen Weser und Ems. Mit dem Bruch des Schlicker Siels um 1218, so die örtliche Überlieferung, habe die Entstehung des Jadebusens begonnen.[4]
  • 1374 einigten sich acht zwischen Bremen (bzw. dessen Altstadt) und der Lesum gelegene Dörfer, an der Lesum einen neuen Deich zu bauen und mit einem Siel zu versehen. Das Siel sollte eine Weite von zehn Fuß bekommen, etwa 3 Meter. Es wurde also ein Ständersiel, breit genug für die Durchfahrt eines kleinen Kahns.[5]

Ortsnamen

Viele Ortsnamen entlang der deutschen Nordseeküste haben bezugnehmend auf dortige Anlagen die Endung „-siel“. Es gibt heute auch im Binnenland gelegene Sielorte, da sich durch Eindeichungen in früheren Jahrhunderten die Küstenlinie verschoben hat.

Entsprechende Orte sind im Landkreis Friesland etwa Altgarmssiel, Crildumersiel, Ellensendammersiel, Horumersiel, Hooksiel, Mariensiel, Neugarmssiel sowie an der Außenweser Dreisielen, Fedderwardersiel, Golzwardersiel, Hollersiel, Kleinensiel, Neuenhuntorfersiel, Neuenlandersiel und Overwarfersiel. In Ostfriesland Altfunnixsiel, Altharlingersiel, Bensersiel, Carolinensiel, Dornumersiel, Friederikensiel, Greetsiel, Harlesiel, Hilgenriedersiel, Neßmersiel, Neufunnixsiel, Neuharlingersiel, Rüstersiel, Sophiensiel, Wapelersiel und Westeraccumersiel, und in Nordfriesland Katingsiel, Schlüttsiel und Bongsiel sowie Tammensiel und Ostersiel auf der nordfriesischen Insel Pellworm. Schülperneuensiel und Schülperaltensiel sind Ortsteile der Gemeinde Schülp im Kreis Dithmarschen.

Sielhafenorte ohne entsprechende Namen sind Papenburg (Drostensiel), Neustadtgödens, Bremen-Vegesack und Neuhaus (Oste). Auch Emden (Faldern- oder Rotesiel, Gasthaussiel), Larrelt, Knock, Norden (Alte en Große Siel), Cuxhaven, Glückstadt, Friedrichstadt und Rudbøl hatten im 16. oder 17. Jahrhundert ihre Sielhäfen. In Oldersum und Tönning sind sie noch vorhanden. Die Pläne, um 1619 einen Sielhafen vor Bredstedt zu bauen, sind fehlgeschlagen.

Keine Orte oder Ortsteile entstanden bei den Sielen von Großensiel (Nordenham), (Neue) Lunesiel, Blexer, Brake, Büttel, Cappel, Coldeborg, Dangast, Drepte, Eckwarden, Friedeburg, Hamburg-Neuenfelde (Vier Sielen Schleuse oder Der Siel), Hohenstief oder Sankt Joost (Wangerland), Hoyer, Knock, Spieka-Neufeld, Neues Strohausersiel, Ohmstede, Petkum, Bockhorn-Steinhausen, Stollhamm, Gotteskoog (Südersiel), Ueterlande, Varel, Waddens und Wremen und bei vielen kleineren Sielen. 1983 entstanden der Holmer Siel und der Lüttmoorsiel im Beltringharder Koog.

Die niederländische Endung „-zijl“, Westfriesisch „-syl“ verweist ebenfalls auf Orte, die an einem Siel liegen bzw. lagen, z. B. Delfzijl. Als technischer Begriff heißt das Siel allerdings auf Niederländisch spuisluis (etwa „Auslassschleuse“ – spuien heißt „ablassen“, spugen heißt „speien“), was in deutschen Beschreibungen niederländischer Küstenschutzbauten leicht eine ungenaue Terminologie bewirkt.

Betrieb

Das in Entwässerungsgräben angesammelte Niederschlagswasser fließt durch Sielzug und Vorfluter (auch: Tief) zum Sielbauwerk. Ein Sielbauwerk besteht in der Regel aus:

  1. dem von außen sichtbaren Sielgebäude,
  2. dem Antriebsraum und der Hubschützkammer (im Inneren des Sielgebäudes),
  3. der Sielkammer mit dessen Ein- und Auslaufbauwerken (Verbindungs„tunnel“ zwischen Vorflut und See).
Sielbauwerk in Hooksiel, (Landseite)

Die Sielkammer ist der eigentliche Durchlass des Wassers vom Binnenland zur See und führt unter dem Deich hindurch. Die Tore eines Sieles sind je nach Wasserstand geöffnet oder geschlossen. Somit kann Wasser aus dem Binnenland aufgestaut werden bzw. frei abfließen.

Bei Flut schließen sich die seeseitig angeordneten Tore (Sielklappe) eines Sieles automatisch durch den Druck des von See auflaufenden Wassers und öffnen sich wieder bei steigendem Innendruck, wenn bei eintretender Ebbe der Wasserstand des Flusses oder Meeres unter den Binnenwasserstand fällt. Die Tore werden in der Regel als Anschlagtore ausgeführt, jedoch existieren auch vereinzelt Stemmtore. Die Tore dienen der Deichsicherheit.

Als weitere Deichsicherheit ist in der Regel ein Hubschütz aus Metall oder Hartholz angeordnet, welches über die Schützkammer mit dem Schützraum verbunden ist und bedient wird.

An vielen Sielen gibt es heute Schöpfwerke; bei niedrigem Wasserstand des Vorfluters wird passiv entwässert, bei hohem Wasserstand wird das Wasser aus den Sielzügen mit Maschinenkraft außendeichs gepumpt. Um allerdings einen möglichst großen Teil der Entwässerung ohne Energieeinsatz bewältigen zu können, gibt es auf der Deichrückseite mancherorts einen Speichersee, in dem sich Wasser während der Flut ansammeln kann, um während der Ebbe abgelassen zu werden. Wichtig ist so ein Speichersee vor allem bei mehrtägigen Sturmfluten.

Rechtliche Regelung

Deutschland

In Deutschland bleiben nach Art. 66 Einführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuche die landesgesetzlichen Vorschriften, welche dem Deich- und Sielrecht angehören, vom bürgerlichen Recht unberührt. Rechtsgrundlage des Sielrechts ist also das jeweilige Landesrecht.

Die Errichtung der Sielbauwerke und die meisten anderen Elemente der ersten Deichlinie wird aus einem Gemeinschaftsfond von Bund und Küstenländern finanziert. Betrieb und Besitz der Siele sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt.

Niederlande

In den Niederlanden ist für alle Einrichtungen zum Hochwasserschutz der Rijkswaterstaat zuständig.

Trivia

Siel ist als Hamburgensie der korrekte Fachbegriff für die Kanalisation in Hamburg.

Siehe auch

Literatur

  • Johannes Ey in: Frank Both (Redaktion): Archäologische Denkmäler zwischen Weser und Ems Isensee, Oldenburger Landesverein für Geschichte, Natur- und Heimatkunde / Staatliches Museum für Naturkunde und Vorgeschichte, Oldenburg 2000, S. 177/9, ISBN 3-89598-752-2 (= Oldenburger Forschungen, Band 13)
  • Kai Niederhöfer: Rungholt gab es auch anderswo ... Archäologische Spuren der untergegangenen Ortschaft Otzum. In: Archäologie in Niedersachsen. Band 11, Archäologische Kommission für Niedersachsen, Isensee 2008, ISBN 978-3-89995-522-4, S. 80–83
  • Kai Niederhöfer: Archäologische Fundstellen im ostfriesischen Wattenmeer. Siedlungsgeschichte einer untergegangenen Landschaft bis 1570. Rahden/Wstf. 2016, S. 225–227, ISBN 978-3-89646-938-0 (= Beiträge zur Archäologie in Niedersachsen, Band 18)
  • Arnold Schultze: Die Sielhafenorte und das Problem des regionalen Typus im Bauplan der Kulturlandschaft. Göttingen 1962 (= Göttinger geographische Abhandlungen, Band 27)
Wiktionary: Siel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 11. Dezember 2019.
  2. Heinrich Hoops: Die Geschichte des Bremer Blocklandes, 1927 (Verfügbar im Lesesaal des Staatsarchivs Bremen)
  3. Sehenswertes Sieltor in Bensersiel
  4. Oskar Tenge: Der Jeversche Deichband, 1889, Reprint 1999, ISBN 3-98o6956-0-3
  5. http://brema.suub.uni-bremen.de/content/pageview/26159 Bremisches Urkundenbuch III, Nr. 463 (S. 422/423): Bestätigung des Übereinkommens über die Anlage des Waller Siels

Read other articles:

Ateng Minta KawinSutradaraNya Abbas AkupProduserBucuk SuhartoDitulis olehKwartet JayaPemeranAtengIskakEddy SudVivi SumantiTitiek PuspaEnny KusriniPenata musikGatot SudartoSinematograferFES TariganTanggal rilis1974Durasi105 menitNegaraHindia Belanda Ateng Minta Kawin adalah film Indonesia yang dirilis pada tahun 1974 dengan disutradarai oleh Nya Abbas Akup. Film ini dibintangi antara lain oleh Ateng dan Iskak. Sinopsis Kisah cinta ramai-ramai: Ateng-Vivi Sumanti, Eddy Soed-Titiek Puspa d...

 

Iskandar WidjajaIskandar Widjaja pada saat konser di Berlin pada tahun 2011Lahir6 Juni 1986 (umur 37)Berlin Barat, JermanPekerjaanMusisiDikenal atasPemain Biola Iskandar Widjaja (lahir 6 Juni 1986) adalah seorang pemain biola asal Indonesia kelahiran Jerman dan pemenang berbagai kompetisi internasional. Dia adalah cucu musisi Indonesia Udin Widjaja yang sangat terkenal pada era Presiden Soekarno karena lagu-lagu gubahannya. Dia memiliki darah Tionghoa Medan dari Ibunya (Chin Widjaja) da...

 

Festival Balon Ojiya Festival Balon Ojiya (おぢや風船一揆code: ja is deprecated , Ojiya Fūsen Ikki) adalah festival balon udara panas dan kembang api yang diadakan di kota Ojiya, Prefektur Niigata, Jepang. Festival ini berlangsung selama dua hari pada setiap akhir bulan Februari. Dalam acara ini diterbangkan sekitar 40 balon udara panas dari seluruh Jepang dalam rangka Kejuaraan Lintas Alam-Piala Laut Jepang (Nihonkai Cup-Cross Country Senshuken). Acara istimewa diadakan pada malam pa...

Tjahaja PasoendanHalaman depan majalah edisi No.1 15 Januari 1915 Tahun IVTipeMajalah bulananFormatLembar lebarPemimpin redaksiPenanggung Jawabnya: M. Soeradimadja. Lalu, pada tahun-tahun kemudian ditulis: Redacteur & Administrateur-nya: A.H. Wignjadisastra.Didirikan1910-anBahasaSundaSirkulasi surat kabar1500 eksemplar Thajaja Pasoendan atau Cahaya Pasundan adalah majalah berbahasa Sunda yang pernah ada di Indonesia sekitar abad 20 awal, medio 1913-1919. Majalah ini terbit dua kali dalam ...

 

artikel ini perlu dirapikan agar memenuhi standar Wikipedia. Tidak ada alasan yang diberikan. Silakan kembangkan artikel ini semampu Anda. Merapikan artikel dapat dilakukan dengan wikifikasi atau membagi artikel ke paragraf-paragraf. Jika sudah dirapikan, silakan hapus templat ini. (Pelajari cara dan kapan saatnya untuk menghapus pesan templat ini) Halaman ini berisi artikel tentang kota di Toscana, Italia. Untuk karakter dalam seri novel Harry Potter, lihat Firenze (Harry Potter). FirenzeKom...

 

العلاقات السنغافورية الكرواتية سنغافورة كرواتيا   سنغافورة   كرواتيا تعديل مصدري - تعديل   العلاقات السنغافورية الكرواتية هي العلاقات الثنائية التي تجمع بين سنغافورة وكرواتيا.[1][2][3][4][5] مقارنة بين البلدين هذه مقارنة عامة ومرجعية للدولتي�...

Pour les articles homonymes, voir Assemblée. Le palais Bourbon, siège de l'Assemblée nationale française. L'Assemblée nationale est le nom souvent donné au Parlement d'un État dans le système monocaméral ou à sa chambre basse dans le système législatif bicaméral. Il est utilisé dans plus d'un tiers de tous les pays du monde (voir liste plus bas : 75 pays sur environ 195 pays reconnus dans le monde). Le terme est notamment présent dans les pays francophones ou da...

 

كأس بلغاريا 2003–04 تفاصيل الموسم كأس بلغاريا  النسخة 64  البلد بلغاريا  التاريخ بداية:21 أكتوبر 2003  المنظم اتحاد بلغاريا لكرة القدم  البطل نادي ليتكس لوفتش  كأس بلغاريا 2002–03  كأس بلغاريا 2004–05  تعديل مصدري - تعديل   كأس بلغاريا 2003–04 (بالبلغارية: Купа на Б�...

 

Pour les articles homonymes, voir Brochard. Laurent BrochardLaurent Brochard vêtu du maillot de champion du monde au Paris-Tours 1998.InformationsNaissance 26 mars 1968 (56 ans)Le MansNationalité françaiseÉquipes amateurs 1988UC Cleder SHIMano 1989UC Mamers-Neufchâtel1990-1991Antony-Berny CyclisteÉquipes professionnelles 1992-1994Castorama1995-1999Festina-Lotus2000-2002Jean Delatour2003-2004AG2R Prévoyance2005-2007Bouygues TelecomPrincipales victoires 1 championnat Champion du mo...

This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Magín Catalá – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (April 2014) (Learn how and when to remove this template message) Servant of GodMagín Catalá y GuaschO.F.M.Priest, missionaryBorn29 or 30 January 1761Montblanc, Tarragona, SpainDied22 November 1830(...

 

Cet article est une ébauche concernant un militaire. Vous pouvez partager vos connaissances en l’améliorant (comment ?) selon les recommandations des projets correspondants. Wei YanBiographieNaissance NanyangDécès 234Royaume de ShuActivités Officier, homme politiquemodifier - modifier le code - modifier Wikidata Wei Yan (174/175 - 234) réputé barbare, acquit pourtant la confiance de Liu Bei et entra au service des Shu en même temps que Huang Zhong. Il fut alors promu général...

 

Gunung Warusawa (悪沢岳code: ja is deprecated , Warusawa-dake), juga sering disebut Gunung Higashi (東岳code: ja is deprecated , Higashi-dake), adalah gunung yang terletak di Prefektur Shizuoka, Jepang. Gunung ini memiliki ketinggian 3.141 meter (10.305 ft). Terletak di bagian selatan Pegunungan Akaishi, yang dikenal sebagai Southern Alps (南アルプス Minami-Alps). Terletak di Taman Nasional Minami Alps Gunung Warusawa悪沢岳Titik tertinggiKetinggian3.141 m (10.305 f...

Синелобый амазон Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:ЖивотныеПодцарство:ЭуметазоиБез ранга:Двусторонне-симметричныеБез ранга:ВторичноротыеТип:ХордовыеПодтип:ПозвоночныеИнфратип:ЧелюстноротыеНадкласс:ЧетвероногиеКлада:АмниотыКлада:ЗавропсидыКласс:Пт�...

 

Artikel ini perlu diwikifikasi agar memenuhi standar kualitas Wikipedia. Anda dapat memberikan bantuan berupa penambahan pranala dalam, atau dengan merapikan tata letak dari artikel ini. Untuk keterangan lebih lanjut, klik [tampil] di bagian kanan. Mengganti markah HTML dengan markah wiki bila dimungkinkan. Tambahkan pranala wiki. Bila dirasa perlu, buatlah pautan ke artikel wiki lainnya dengan cara menambahkan [[ dan ]] pada kata yang bersangkutan (lihat WP:LINK untuk keterangan lebih lanjut...

 

Assault rifle Semi-automatic rifle Remington R4 TypeAssault rifleSemi-automatic rifle CarbinePlace of originUnited StatesService historyIn service2012–presentWarsISIL insurgency in the PhilippinesIslamic State insurgency in Iraq (2017-present)Production historyManufacturerRemington Arms Company Government ArsenalProduced2012 – c. 2020SpecificationsBarrel lengthR4 Patrol/Operator/Enhanced: 11.5 in (290 mm)R4 Patrol/Operator/Enhanced: 14.5 in (370 mm)...

Paul Landowski (1932) Paul Maximilien Landowski (1 Juni 1875 – 31 Maret 1961) adalah pematung monumen Prancis keturunan Polandia. Karyanya yang paling terkenal adalah Kristus Penebus di Rio de Janeiro, Brasil. Biografi Landowski lahir di Paris, Prancis dari ayah pengungsi Polandia Pemberontakan Januari, dan ibu Prancis Julie Vieuxtemps, putri Henri Vieuxtemps. Dia belajar di Académie Julian,[1] sebelum lulus dari École nationale supérieure des Beaux-Arts, ia memenan...

 

US federal law on website liability Section 230Long titleProtection For 'Good Samaritan' Blocking and Screening of Offensive MaterialNicknamesSection 230Enacted bythe 104th United States CongressEffectiveFebruary 8, 1996CodificationActs amendedCommunications Act of 1934Telecommunications Act of 1996U.S.C. sections created47 U.S.C. § 230Legislative historyIntroduced in the House of Representatives by Christopher Cox (R-CA) and Ron Wyden (D-OR) Section 230 is a section of T...

 

French racing cyclist Thibaut PinotPinot at the 2019 Tour de FrancePersonal informationFull nameThibaut PinotNicknamePinot NoirBorn (1990-05-29) 29 May 1990 (age 33)Lure, France[1]Height1.80 m (5 ft 11 in)[1]Weight63 kg (139 lb; 9 st 13 lb)[1]Team informationCurrent teamRetiredDisciplineRoadRoleRiderRider typeClimber[1]Amateur teams2008AC Bisontine2009CC Étupes Professional team2010–2023Française des Je...

2024 U.S. presidential election Timeline Presidential debates Parties Polling national statewide News media endorsements primary general Fundraising Ballot access Democratic Party Primaries Candidates Debates and forums Polling Results Endorsements Presumptive nominee Convention Republican Party Primaries Candidates Debates and forums Polling national statewide Results Endorsements Presumptive nominee VP candidate selection Convention Third parties Third-party and independent candidates poll...

 

Cet article est une ébauche concernant une localité argentine. Vous pouvez partager vos connaissances en l’améliorant (comment ?) selon les recommandations des projets correspondants. Joaquín Víctor González Héraldique Administration Pays Argentine Province Salta Département département d'Anta Maire Francisco Gerardo Orellana Code postal A4448 Indicatif téléphonique 3877 Démographie Population 13 376 hab. (2001) Géographie Coordonnées 25° 07′ 09″...