Friedrich Kessler war ein Sohn des Pädagogen Siegfried Keßler und der Selma Weinberg. Er studierte nach dem Abitur in München und Landwirtschaft an der Landbouwhogeschool Wageningen und emigrierte nach einem Jahr Hachschara in Deventer 1933 nach Palästina. Nunmehr Shlomo Kaddar, arbeitete er in einem Kibbuz, war von 1938 bis 1945 Kommandeur bei der Hagana und danach bis zur Gründung des Staates Israel 1948 Mitarbeiter der Jewish Agency. Ab 1949 war er im israelischen Diplomatischen Dienst zunächst in Paris und Brüssel tätig. Als Arieh Kubovi[1], Israels Botschafter in Prag und Warschau, nach dem Slansky-Prozess 1952 zur Persona non grata erklärt wurde, verblieb er in Prag als Geschäftsträger. Kaddar wurde dort bei der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen 1956 als Botschafter akkreditiert und ging 1957 ins Israelische Außenministerium zurück. Nach dem Sechstagekrieg wechselte er 1967 in die Stadtverwaltung von Jerusalem.
Gisela Möllenhoff, Rita Schlautmann-Overmeyer: Jüdische Familien in Münster 1918 bis 1945. Biographisches Lexikon, Münster; Westfäl. Dampfboot, 1995, ISBN 3-929586-48-7
Kaddar, Shelomo, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 340