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Während der Edo-Zeit waren die Shimazu trotz der weit von Edo entfernten Lage ihrer Besitzungen einflussreiche Tozama-Daimyō. Außerdem spielten sie eine entscheidende Rolle in der Endphase des Shogunats. Shimazu Nariakira wurde eine treibende Kraft der Öffnung Japans.
Zusammen mit dem Daimyat Chōshū gelang ihnen 1866 ein Militärputsch gegen den Shōgun, was zum Boshin-Krieg führte. Doch schon 10 Jahre später wurde aus den eigenen Reihen gegen die von ihnen eingesetzte Regierung rebelliert. Unter den Rebellen war auch einer der wichtigen Vertreter des Satsuma-han: Saigō Takamori, doch die Regierungsseite wurde von Ōkubo Toshimichi geführt, ebenfalls ein ehemaliger Samurai unter den Shimazu.
Die Unterstützung Konoe Nobutadas rettete dieser Familie 1601 den Daimyō-Status, obwohl sie bei der Schlacht von Sekigahara auf der Verliererseite gestanden hatten. Im Gegenzug erhielt er häufig finanzielle Unterstützung.
Doch da man den Shimazu-Clan im Auge behalten wollte, erließen die Tokugawa ein Dekret, das den Besiegten erlaubte, das unabhängige Okinawa zu erobern. Um 1609 befand sich Okinawa komplett unter der Herrschaft von Satsuma.
Nachdem Okinawa unterworfen war, forderte der Shimazu-Clan die komplette Vorherrschaft über alle Ryūkyū-Inseln. Um dies zu erzwingen, wurde kurzerhand der König von Ryūkyū als Geisel nach Japan verfrachtet.
Die unter den Laien beliebten Mythen der Waffenverbote, welche zur Entwicklung der waffenlosen Kampfkünste auf Ryukyu geführt haben sollen, sind inzwischen historisch vollständig widerlegt[2][3] und entgegen der bislang angenommenen und ebenso unbelegten Thesen, Karate wäre von den Shimazu-unterdrückten Landwirten entwickelt worden, gab es tatsächlich nichts zu verteidigen, da die Shimazu die bürgerkriegsähnlichen Verhältnisse in Ryukyu beendeten und für militärischen Schutz von außen sorgten.[4][5]
Andreas Quast: A Stroll Along Ryukyu Martial Arts History. 1. Auflage. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2015, ISBN 978-1-5122-2942-4 (englisch).
Heiko Bittmann: Geschichte und Lehre des Karatedo. 2. Auflage. Verlag Heiko Bittmann, Ludwigsburg 2017, ISBN 3-9807316-5-0.
George Bailey Sansom: A History of Japan: 1334–1615. Stanford University Press, Stanford 1961, ISBN 0-8047-0525-9 (archive.org, englisch).
George Bailey Sansom: Japan: A short cultural history. Appleton-Century-Crofts, Inc., New York 1962 (archive.org) (Stanford University Press, Stanford 1978, ISBN 0-8047-0954-8, englisch).