Schmidt gehört zur Lutherischen Orthodoxie, überwand sie aber zugleich durch sein Bemühen um eine philologisch genaue Auslegung des Bibeltextes, wodurch er unter anderem seinen Schüler Philipp Jakob Spener beeinflusste. Er verfasste unzählige Disputationen und Kommentare zu zahlreichen Büchern des Alten und des Neuen Testaments. Zu seinen bekanntesten Werken gehören das Collegium Biblicum,[1] eine die Aussagen des Alten und des Neuen Testaments harmonisierende Glaubenslehre, mit der Schmidt zu den Vorläufern der Biblischen Theologie gerechnet wird, sowie die lateinische Bibelübersetzung Biblia Sacra, sive Testamentum Vetus et Novum ex Linguis originalibus in linguam Latinam translatum (1696). Mit Johann Benedict Carpzov II. gab er den Mischnakommentar des Maimonides heraus.[2]
Literatur
Wilhelm Horning: Dr. Sebastian Schmidt von Lampertheim : Geschildert nach unbenutzten Manuskripten und Urkunden, mit besonderer Bezugnahme auf die Eroberung Strassburgs durch Ludwig XIV. und die dadurch den Lutheranern bereiteten Bedrückungen. Strassburg 1885.
↑Collegium Biblicum in quo dicta Veteris et Novi Testamenti iuxta seriem locorum communium theologicorum explicantur, Straßburg 1671 (Digitalisat); 2. Aufl. 1676.
↑Mišnājōt Massäkät ʿĒrūbīn hoc est Constitutiones Tractatus Talmudici dicti Erubhin cum Commentariis Celeberrimorum inter Judæos Magnique Nominis Rabbinorum Mosis fil. Majemonis Ægypti, Leipzig: Lanckisch, 1661.